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Perdido - Das Amulett des Kartenmachers

Titel: Perdido - Das Amulett des Kartenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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nicht mitnehmen«, fort Hugo fort. »Deshalb würde ich sie gern Snowdon vermachen. Er soll künftig über eure Insel herrschen. Er ist rechtschaffen und tapfer, gerade wie sein Vater, Fürst Erebus.«
    Snowdon fragte erstaunt: »Woher weißt du das?«
    »Du hast seine Körperkräfte und seinen Kampfgeist geerbt. Abgesehen davon steht sein Name auf dem Schwert, das du mir gebracht hast.«
    Snowdon warf den Kopf in den Nacken und prustete donnernd los.
    »Stimmt das, Snowdon?«, fragte Delfina. »Warum hast du uns das nie erzählt?«
    »Ich habe wohl nicht angenommen, dass ich würdig bin, Fürst zu werden«, entgegnete Snowdon verlegen. »Außerdem wollte ich nicht bevorzugt behandelt werden, nur weil ich Erebus’ Sohn bin.«
    Delfina widersprach lächelnd: »Dein Vater wäre stolz auf dich.«
    »Das sehe ich genauso«, stimmte ihr Pigasus zu. Er kämpfte mit den Tränen und schnaubte, um seine Rührung zu überspielen. »Du hast bewiesen, dass du ein würdiger Thronfolger bist.«
    Delfina befestigte die Eichel an einem Lederband und hängte sie Snowdon um.
    »Hiermit ernenne ich dich zum Fürsten!«, verkündete sie feierlich, und alle jubelten ihrem neuen Oberhaupt zu.
    Während die anderen feierten, kam Pigasus zu Hugo herüber.
    »Ach, mein lieber Junge, das Leben hier wird ohne dich nicht mehr dasselbe sein«, sagte er leise.
    »Du wirst mir auch fehlen.«
    »Wer hat denn was von Fehlen gesagt?«, entgegnete Pigasus lachend und stupste Hugo spielerisch mit der Schnauze. »Ich freu mich schon drauf, mich von den ganzen Abenteuern zu erholen!«
    »Vielleicht begegnen wir uns ja mal wieder.« Hugo kraulte seinen Freund hinterm Ohr.
    »Klar doch, so wahr Flatterschweine fliegen können! Pass auf dich auf, Hugo. Und noch mal vielen Dank für alles.«
    Snowdon wandte sich an Hugo und Walter: »Es ist wirklich sehr schade, dass ihr gehen müsst. Ich möchte euch übrigens bitten, niemandem von unserer Insel zu erzählen.«
    »Da mach dir mal keine Gedanken«, gab Walter zurück. »Ich habe mir schon überlegt, wie wir dafür sorgen können, dass ihr ungestört bleibt.«

46. Kapitel
    V
or ihnen im Nebel ragte verschwommen der Rumpf der El Tonto Perdido auf. Walter legte sich mit aller Macht in die Riemen.
    Hugo brüllte: »Hilfe, Hilfe!«
    Als ihn die Matrosen hörten, waren sie gerade dabei, sich in der Sonne zu aalen und sich zu besaufen. Ein, zwei Männer schwankten ans Heck, um zu sehen, was los war, Rupert kam aus seiner Kajüte geeilt und zog sein Fernrohr aus. Doch inzwischen waren Hugo und Walter schon zu nah heran und Rupert erkannte nur verwaschenes Blau. Er schob das Fernrohr wieder zusammen und legte theatralisch die Hand über die Augen, um zu demonstrieren, wie angestrengt er Ausschau hielt.
    Als die Matrosen über die Reling blickten, waren sie sprachlos. Hugo und Walter wurden in ihrem Ruderboot von einem gräulichen Untier verfolgt. Das Untier war lang und glitschig, hatte einen hubbeligen Rücken und ein fürchterliches Gebiss. Als es näher herangeschwommen war, erkannten die Männer, dass es sich um ein zweiköpfiges Krokodil handelte.
    »Ein Seeungeheuer!«, quietschte Rupert und versteckte sich hinter Rockford.
    »Werft die Strickleiter aus«, rief Walter. »Da kommen noch mehr!«
    »Erst zeigt ihr mal vor, was ihr mir mitgebracht habt!«, erwiderte Rupert mit verängstigter Kieksstimme. »Warum sollte ich sonst riskieren, dass lauter Krokodile an Bord kommen und uns allesamt fressen?«
    »Wir haben Ihnen eine Karte Ihrer Entdeckung angefertigt«, verkündete Hugo. »Damit werden Sie ganz bestimmt reich und berühmt.«
    »Worauf warten Sie noch, Matrose WieimmerSieheißen?«, blaffte Rupert. »Werfen Sie den beiden endlich die verflixte Strickleiter zu!«
    Hawkeye ließ die Strickleiter herunter, Hugo und Walter kletterten hinauf, sprangen an Deck und machten möglichst verstörte Gesichter. Ein paar Matrosen scharten sich um sie und wollten hören, was sie zu berichten hatten.
    Walter überreichte dem Admiral ein Blatt Papier.
    »Die Karte Ihrer Insel.«
    Es war eine erfundene Karte, die Walter am selben Vormittag angefertigt hatte. Darauf waren weder die silberne Eichel noch der Baum der Hoffnung eingetragen und ebenso wenig der Hedderwald. Rechts unten hatte Walter die Koordinaten des Eilands verzeichnet. Sollte irgendwer versuchen, mit Hilfe dieser Koordinaten dorthin zurückzukehren, käme er fünfhundert Seemeilen von Fürst Snowdons Reich entfernt heraus.
    Hugo hatte seine eigene Karte der

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