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Perdido Street Station 01 - Die Falter

Perdido Street Station 01 - Die Falter

Titel: Perdido Street Station 01 - Die Falter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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absurde Bemerkung hin warf Isaac ungeheuer erleichtert den Schlaf von sich ab. Die lärmende Profanität des Basars und die Küchengerüche begleiteten ihn in den neuen Tag.
    Er blieb mit geschlossenen Augen breit auf dem Bett liegen, hörte Lin durchs Zimmer gehen und spürte das leichte Schwingen der Dielen unter ihren Schritten. Die Dachkammer war erfüllt von beißendem Rauch. Isaac lief das Wasser im Mund zusammen.
    Lin klatschte zweimal in die Hände. Sie merkte, wenn Isaac wach war. Vielleicht daran, dass er den Mund zuklappte, dachte er und gluckste mit geschlossenen Augen in sich hinein.
    »Och, nur noch ein Viertelstündchen«, wimmerte er und kuschelte sich ein wie ein Kind. Lin klatschte noch einmal, verachtungsvoll, und entfernte sich.
    Ächzend rollte Isaac sich herum.
    »Zankteufel!«, jammerte er hinter ihr her. »Beißzange! Furie! Schon gut, schon gut, du gewinnst, du – äh - Virago, du Feuer spuckendes …« Er rieb sich den Kopf und setzte sich einfältig grinsend auf. Lin antwortete, ohne sich umzudrehen, mit einer obszönen Geste.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm nackt am Herd und wich eben jetzt tänzelnd zurück, als heißes Fett aus der Pfanne spritzte. Die Decke rutschte von der Wölbung von Isaacs Bauch. Er war ein Luftschiff, groß und fest im Fleisch und stark. Üppig sprießendes graues Haar bedeckte seinen Körper.
    Lin war unbehaart. Unter ihrer roten Haut zeichneten sich die Muskelstränge ab, jeder einzelne deutlich definiert. Sie war ein anatomischer Atlas. Isaac betrachtete sie mit lustvollem Vergnügen.
    Sein Hintern juckte. Er langte unter die Decke und kratzte sich, schamlos und genießerisch wie ein Hund. Etwas zerplatzte unter seinem Fingernagel, und er zog die Hand hervor, um nachzusehen. Ein winziges, halb zerquetschtes Würmchen wedelte hilflos an seiner Fingerspitze. Es war ein Refflick, ein harmloser kleiner Parasit der Khepri. Meine Säfte müssen für das Viechlein ziemlich verwirrend gewesen sein, dachte Isaac und befreite sich mit einem Fingerschnippen.
    »Refflick, Lin«, sagte er. »Badezeit.«
    Lin stampfte gereizt mit dem Fuß auf.
    New Crobuzon war eine Brutstätte für Krankheiten, ein Seuchenpfuhl; Parasiten, Infektionen und Gerüchte ließen sich nicht an der Ausbreitung hindern. Ein monatliches chymisches Bad war für die Khepri unverzichtbare Prophylaxe, wenn sie von Juckreiz und Ausschlag verschont bleiben wollten.
    Lin ließ den Inhalt der Pfanne auf einen Teller gleiten und stellte ihn hin, ihrem eigenen Frühstück gegenüber. Sie setzte sich und winkte Isaac, an den Tisch zu kommen. Er rutschte aus dem Bett, kam schlurfend heran und ließ sich, möglicher Splitter eingedenk, vorsichtig auf dem kleinen Stuhl nieder.
    Er und Lin saßen sich nackt an dem einfachen Holztisch gegenüber. Isaac war sich des Szenarios bewusst, wie ein unbeteiligter Dritter es sehen würde. Es gäbe ein schönes, ein seltsames Bild, dachte er. Eine Dachkammer, Staubkörnchen im Licht des kleinen Fensters, Bücher und Blätter und Gemälde ordentlich gestapelt neben billigen Möbeln aus Holz. Ein dunkelhäutiger Mann, groß und nackt und umfangreich, Messer und Gabel in der Hand, unnatürlich regungslos einer Khepri gegenübersitzend, deren graziler Frauenkörper im Schatten lag, mit dem chitingepanzerten Kopf en profil.
    Über die Teller hinweg schauten sie sich einen Moment an. Lin zeigte: Guten Morgen, Liebster. Dann begann sie zu essen, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
    Wenn sie aß, manifestierte sich Lins Andersartigkeit am deutlichsten, ihre gemeinsamen Mahlzeiten waren ein Prüfstein und eine Bestätigung. Während Isaac sie beobachtete, fühlte er die vertraute Dreierfolge von Emotionen: Ekel, augenblicklich überwunden, Stolz auf das Überwinden, schuldbewusstes Verlangen.
    Licht glitzerte in Lins Facettenaugen. Ihre Kopfbeine bebten. Sie nahm eine halbe Tomate, ergriff sie mit ihren Mandibeln und ließ die Hände sinken, während ihre Mundwerkzeuge die Speisen zerkauten, die ihre äußeren Kiefer festhielten.
    Isaac schaute zu, wie der große, schillernde Skarabäus, den seine Liebste als Kopf trug, das Frühstück verzehrte.
    Er schaute zu, wie sie schluckte, sah die Kehle sich wölben, wo der gerippte Käferbauch nahtlos in den menschlichen Hals überging – nicht, dass sie diese Beschreibung akzeptiert hätte. Menschen haben Leib, Beine und Hände der Khepri und den Kopf eines rasierten Affen, hatte sie einmal zu ihm gesagt.
    Er lächelte, ließ das Stück

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