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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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Meisterschaft, die unserem Gehirn möglich ist. Sie ist für die See von Mikronesien genauso geeignet wie für jedes moderne Fachgebiet oder Büro. Um diese Fähigkeit zu erlangen, müssen wir uns zunächst in perfekte Beobachter verwandeln. Wir betrachten alles in unserer Umgebung als potenzielles Zeichen, das es zu deuten gilt. Nichts wird nach dem Anschein beurteilt. Wie die Insulaner teilen wir unsere Beobachtungen in verschiedene Systeme auf. Da sindzunächst einmal die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten. Alles, was sie sagen und tun verrät uns etwas, das unter der Oberfläche verborgen ist. Wir betrachten unsere Kontakte mit der Öffentlichkeit, wie sie auf unsere Arbeit reagiert, wie sich der Geschmack der Leute ständig verändert. Wir können uns in alle Aspekte unseres Arbeitsfeldes vertiefen und unsere ganze Aufmerksamkeit etwa auf die wirtschaftlichen Faktoren richten, die eine so große Rolle spielen. Wir werden zu Prousts Spinne und spüren die kleinste Erschütterung in unserem Netz. Wenn wir im Lauf der Jahre auf unserem Weg vorankommen, verschmelzen wir unser Wissen über die einzelnen Komponenten zu einem umfassenden Gespür für unsere Umgebung. Wir verausgaben und überfordern uns nicht bei dem Versuch, mit einer komplexen, sich verändernden Umgebung Schritt zu halten, sondern wir kennen sie von innen und wir spüren Veränderungen, bevor sie geschehen.
    Für die Bewohner der Karolineninseln war ihr Vorgehen vollkommen konventionell. Ihre Methode war perfekt an ihre Lebensumstände angepasst. Aber für uns, in unserer technisch hochentwickelten Zeit, bedeutet Meisterschaft, eine unkonventionelle Wahl zu treffen. Um zu aufmerksamen Beobachtern zu werden, dürfen wir nicht auf die technologischen Ablenkungen hereinfallen, wir müssen ein bisschen primitiv werden. Unsere Hauptwerkzeuge sind die Augen für die Beobachtung und unser Gehirn für die Analyse. Die Informationen, die uns über die verschiedenen Medien zur Verfügung stehen, stellen nur einen kleinen Bestandteil unserer Verbindung zur Umgebung dar. Die Möglichkeiten der modernen Technologie sind verlockend, und man sieht sie schnell als Selbstzweck und nicht als Mittel. Wenn das geschieht, verbinden wir uns mit einer virtuellen Umwelt, und die Leistungsfähigkeit unserer Augen und unseres Gehirn verkümmert langsam. Betrachten Sie Ihre Umwelt als physikalische Einheit mit einer tiefen Verbindung zu Ihnen. Das einzige Instrument, für das Sie Liebe oder sogar einen Fetisch entwickeln sollten, ist das menschliche Gehirn – das wundersamste, eindrucksvollste Werkzeug zur Informationsverarbeitung im bekannten Universum mit einer Komplexität, die wir nicht einmal ansatzweise erfassen, und mit dimensionalen Fähigkeiten, die an Perfektion und Nützlichkeit jede Technologie weit übertreffen.
2. Nutzen Sie ihre Stärken – Perfekte Konzentration
    A. In Albert Einsteins (1879–1955) ersten Lebensjahren machten seine Eltern sich große Sorgen um ihn. Der kleine Albert lernte erst spät sprechen, und seine ersten Sprechversuche waren sehr zögerlich. (Mehr zu Einstein finden Sie auf den Seiten 35 und 78–79.) Er murmelte Worte zunächst vor sich hin, bevor er sie laut aussprach. Seine Eltern fürchteten, ihr Sohn sei geistig behindert, und konsultierten einen Arzt. Doch Albert verlor bald seine Unsicherheit und zeigte ein verborgenes geistiges Talent – er konnte gut Rätsel lösen, bestimmte Naturwissenschaften lagen ihm sehr, und er spielte leidenschaftlich gern Geige, vor allem Mozart, dessen Musik er immer und immer wieder spielte.
    Während seiner Schulzeit kam es jedoch zu weiteren Problemen. Er war kein besonders guter Schüler. Er hasste es, Fakten und Zahlen auswendig zu lernen. Er hasst die strenge Autorität der Lehrer. Seine Noten waren mittelmäßig, und aus Sorge um seine Zukunft schickten die Eltern ihren 16-jährigen Sohn schließlich auf eine liberale Schule in der Stadt Aarau in der Nähe ihrer Heimatstadt Zürich. In dieser Schule wurde nach einer Methode des Schweizer Reformpädagogen Johannes Pestalozzi unterrichtet, der die Bedeutung eigener Beobachtungen für den Lernprozess betonte, die zu Ideen und unmittelbaren Erkenntnissen führten. Auch Mathematik und Physik wurden auf diese Weise unterrichtet. Es gab keine Drills und auch keine Fakten, die man auswendig lernen musste. Die Methode stellte visuelle Formen der Intelligenz in den Vordergrund, die Pestalozzi als entscheidend für kreatives Denken ansah.
    In

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