Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
der Lernprozess beruht in weiten Teilen auf passiver Absorption. Am Ende dieses Prozesses (wir sind dann meist zwischen 18 und 25 Jahre alt) werden wir in die kalte und feindliche Arbeitswelt hinausgestoßen, wo wir uns alleine zurechtfinden müssen.
Wenn wir aber das Stadium jugendlicher Abhängigkeit verlassen, sind wir im Grunde noch nicht in der Lage, den Übergang in die Unabhängigkeit zu bewerkstelligen. Noch tragen wir die Gewohnheit mit uns herum, aus Büchern oder von Lehrern zu lernen, was in der praktischen, selbstbestimmten Phase, die nun ansteht, nicht allzu viel hilft. Häufig sind wir im menschlichen Umgang noch etwas naiv und schlecht auf das gesellschaftliche Taktieren vorbereitet. Wir sind uns über unsere Identität noch nicht im Klaren und glauben, es komme vor allem darauf an, Aufmerksamkeit und Freunde zu gewinnen. Derartige falsche Vorstellungen und Leichtgläubigkeit werden im Licht der realen Welt sehr schnell bloßgestellt.
Wenn wir uns im Lauf der Zeit anpassen, finden wir vielleicht unseren Weg; machen wir aber zu viele Fehler, dann schaffen wir uns damit jede Menge Probleme. Dann verlieren wir zu viel Zeit mit emotionalen Verstrickungen und haben nie wirklich den nötigen Abstand, um von außen zu reflektieren und aus unseren Erfahrungen zu lernen. Die Lehrzeit ist so angelegt, dass sie jeder auf seine eigene Weise durchleben muss. Anderen – oder einem Buch – dabei genau und bedingungslos zu folgen, ist kontraproduktiv, denn genau in dieser Phase erklären wir endlich unsere Unabhängigkeit und werden zu dem, was wir sind. Für das Gelingen dieser zweiten, für unseren künftigen Erfolg so entscheidenden Erziehungsphase unseres Lebens ist einiges zu beachten, das uns hilft, Fehler zu vermeiden und wertvolle Zeit zu sparen.
Die Anweisungen, die Sie im Folgenden erhalten, gelten universell für alle Berufsfelder und historischen Zeitabschnitte, da sie eng mit der menschlichen Psyche und den Hirnfunktionen im Zusammenhang stehen. Sie lassen sich zu einem einzigen, übergreifenden Prinzip für die Ausbildungsphase zusammenfassen, das in drei lose definierten Schritten abläuft.
Das Prinzip ist einfach und muss in Ihrem Bewusstsein fest verankert werden: In der Lehrzeit geht es nicht um Geld, eine gute Stellung, einen Titel oder ein Abschlusszeugnis, sondern um die Transformation Ihres Geistes und Ihrer Persönlichkeit – die erste Transformation auf dem Weg zur Meisterschaft. Sie beginnen Ihren Berufsweg als Außenseiter. Sie sind naiv und machen sich viele falsche Vorstellungen von dieser neuen Welt. Sie haben den Kopf voller Träume und Wunschbilder für die Zukunft. Ihre Kenntnisse der Welt sind subjektiv und geprägt von Gefühlen, Verunsicherung und mangelnder Erfahrung. Nach und nach werden Sie aber in der Wirklichkeit Fuß fassen, der objektiven Welt, die sich im Wissen und den Erfahrungen ausdrückt, welche die Menschen zum Erfolg führen. Sie werden lernen, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten und mit Kritik umzugehen. In diesem Prozess werden Sie sich von einer ungeduldigen und zerstreuten in eine disziplinierte und konzentrierte Person verwandeln, und ihr Verstand wird mit komplexen Vorgängen zurechtkommen. Am Ende werden Sie sich selbst und alle Ihre Schwächen im Griff haben.
Daraus folgt ganz selbstverständlich: Sie müssen Arbeitsstellen finden, an denen sich die besten Lernmöglichkeiten bieten. Praktisches Wissen ist dabei der Rohstoff, um den es geht, und der Ihnen auf Jahrzehnte reichen Ertrag bringen wird – weit mehr als die armseligen Gehaltserhöhungen, die Ihnen in einer vermeintlich lukrativen Stellung mit wenig Lernmöglichkeiten winken. Dies hat zur Folge, dass Ihnen Herausforderungen bevorstehen, die Sie stählen und Ihre Fähigkeiten vervollkommnen werden; außerdem werden Sie objektive Rückkopplung über Ihre Leistungen und Fortschritte erhalten. Deshalb sollten Sie kein Lehrverhältnis eingehen, das Ihnen leicht und bequem erscheint.
In dieser Hinsicht müssen Sie gewissermaßen in die Fußstapfen Charles Darwins treten. Endlich sind Sie auf sich gestellt. Sie sind – oder fühlen sich – jung und es ist die Zeit für Abenteuer, für Entdeckungen, mit Begeisterung und offenem Geist. Wann immer Sie auch im späteren Leben eine neue Fähigkeit erlernen oder Ihren Beruf wechseln, werden Sie wieder diesen jugendlichen Abenteuergeist in sich wachrufen. Darwin hätte auch auf Nummer sicher gehen und nur das Wichtigste sammeln können. Anstatt die
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