Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Überlegenheitsgefühle sind oft unterbewusst und haben ihre Ursache in Ängsten vor dem Anderen, dem Unbekannten. Dies ist uns nur selten bewusst, denn meist sehen wir uns als den Inbegriff der Unvoreingenommenheit.
Kinder sind frei von derlei Hemmnissen. Sie sind für ihr Überleben auf ihre Eltern angewiesen und fühlen sich von Natur aus untergeordnet . Diese Gefühl der Unterlegenheit lässt sie lernbegierig werden. Über das Lernen können sie die Kluft überbrücken und kommen sich nicht mehr so hilflos vor. Ihr Geist ist weit offen; sie passen besser auf. Deshalb lernen Kinder so schnell und gründlich. Im Gegensatz zu Tieren behält der Mensch durch verzögerte Entwicklung – Neotenie genannt – jugendliche Merkmale bis ins Erwachsenenalter. So verfügen wir über die bemerkenswerte Fähigkeit, den Geist der Kinderzeit wieder in uns aufleben zu lassen, besonders dann, wenn wir etwas lernen müssen. Bis zum Alter von 50 Jahren und darüber hinaus können wir diese Verwunderung und Neugierde spüren und unsere Jugend und Lehrzeit so wieder aufleben lassen.
Wohlgemerkt: Wenn Sie in eine neue Umgebung kommen, müssen Sie zunächst einmal so viel wie möglich absorbieren und lernen. Dazu müssen sie sich in ein kindliches Gefühl der Unterlegenheit zurückversetzen – Sie müssen annehmen, dass die anderen mehr wissen als Sie selbst, und dass Sie beim Lernen und damit beim Erfolg Ihrer Lehrzeit von ihnen abhängig sind. Lösen Sie sich von allen vorgefassten Meinungen zu einer Umgebung oder einem Tätigkeitsfeld und tauchen Sie so tief wie möglich in die neue Kultur ein. Sie sind grenzenlos neugierig. Wenn Sie diese untergeordnete Haltung einnehmen, ist Ihr Geist aufnahmefähig und Ihre Lernbegierde geweckt. Natürlich ist dieser Zustand nur vorübergehend. Sie begeben sich in Abhängigkeit, damit Sie in fünf oder zehn Jahren genug lernen, um Ihre Unabhängigkeit zu erklären und vollends ins Erwachsenenalter einzutreten.
4. Vertrauen Sie auf den Prozess
Cesar Rodriguez’ Vater war sein Leben lang Offizier der US-Armee, aber als sich Cesar (geb. 1959) am Militärcollege von South Carolina, der legendären Citadel, einschrieb, wollte er nicht unbedingt in die Fußstapfen seines Vaters treten. Eigentlich schwebte ihm eine Wirtschaftslaufbahn vor. Er hielt es allerdings für besser, etwas Disziplin zu lernen, und dafür war kaum ein Ort besser geeignet als die Citadel.
Eines Morgens während des dritten von vier Studienjahren sagte ihm sein Zimmergenosse, dass er an den Zulassungsprüfungen für die Luftfahrtlaufbahnen von Armee, Marine und Luftwaffe teilnehmen werde. Rodriguez entschloss sich spontan, mitzukommen – einfach so. Zu seiner Überraschung teilte man ihm wenige Tage später mit, dass er zum Pilotentraining bei der Luftwaffe zugelassen wurde. Der erste, noch an der Citadel durchgeführte Trainingsabschnitt bedeutete, dass er Flugstunden mit einer Cessna bekam. Dies versprach Spaß und er nahm das Angebot an, ohne sich sicher zu sein, ob er es bis zum Ende durchziehen würde. Die Trainingsklausuren bestand er ohne Mühe. Er mochte die mentale Herausforderung und dass das Fliegen seine volle Konzentration erforderte. Vielleicht war ja auch der nächste Schritt interessant. So wechselte er nach dem Abschluss an der Citadel im Jahr 1981 ins zehnmonatige Pilotenprogramm an der Vance Air Force Base in Oklahoma.
Dort ging ihm allerdings auf, worauf er sich eingelassen hatte. Im Training flogen sie nun den Unterschall-Jet T-37. Er musste einen 5 Kilogramm schweren Helm tragen, auf dem Rücken einen 20 Kilogramm schweren Fallschirm. In der Pilotenkanzel war es unerträglich eng und heiß. Der Fluglehrer saß bedrückend dicht neben ihm und sah ihm ständig auf die Finger. Der Leistungsdruck, die Hitze und die bei solchen Geschwindigkeiten auf ihn wirkenden Kräfte ließen ihn in Schweiß ausbrechen und heftig zittern. Ihm war, als würde ihn das Flugzeug selbst durchprügeln, während er es flog. Außerdem gab es in einem Düsenflugzeug so vieles mehr, das man gleichzeitig im Auge behalten musste.
Im Flugsimulator dagegen flog er vergleichsweise entspannt und mit der Überzeugung, dass er die Sache im Griff hatte. Kaum war er aber im echten Cockpit festgeschnallt, konnte er seine Panik und Unsicherheit kaum im Zaum halten – sein Geist hielt einfach nicht Schritt mit all den zu verarbeitenden Informationen und es war schwer, die richtigen Prioritäten zu setzen. Zu seinem Schrecken fiel er nach
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