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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ziehen. »Aber ich muß doch keinen Drei-Seiten-Aufsatz schreiben, warum man so etwas nicht macht, oder?« fragte er und beobachtete, wie ihre großen dunkelblauen Augen vor Vergnügen blitzten und wie sie ostentativ auf den Teller blickte, den er soeben beiseite geschoben hatte. »Nein«, sagte sie. »Aber du hast heute abend Küchendienst.«
    »O Mann!« antwortete er, stand aber gehorsam auf Und nahm seinen Teller. Während er nach ihrem griff, fügte er hinzu: »Sie sind ganz schön gemein, Miß Mathison!«
    Worauf sie standhaft erwiderte: »Keine Jammerei, bitte.«
    Zack konnte nicht anders. Er grinste, drehte den Kopf und überraschte sie mit einem schnellen Kuß auf die Stirn. »Danke«, flüsterte er und mußte sich zusammennehmen, um nicht über ihren nervösen Gesichtsausdruck zu lachen.
    »Wofür?«
    Er wurde wieder ernst und begegnete ihrem Blick. »Dafür, daß du mich zum Lachen gebracht hast. Dafür, daß du hiergeblieben bist und mich nicht angezeigt hast. Und für das wunderbare Essen.«
    »Ich helfe dir«, sagte sie und wollte aufstehen.
    Zack legte ihr die Hand auf die Schulter. »Bleib hier und genieße das Kaminfeuer und den Wein.«
    Zu angespannt, um sitzen zu bleiben und abzuwarten, was als nächstes passieren würde, nein, wann es passieren würde, stand Julie auf und trat ans Fenster. Die Schulter an die Scheibe gelehnt, starrte sie auf das prachtvolle Panorama, das die schneebedeckten Berge im Mondschein boten. In der Küche drehte Zack an dem Dimmer, der die Wohnraumbeleuchtung zu einem sanften Licht dämpfte. »So kannst du besser rausschauen«, erklärte er, als sie sich umdrehte und ihm über die Schulter einen fragenden Blick zuwarf. Und außerdem, dachte sich Julie, war es viel gemütlicher jetzt, da der halbdunkle Raum nur von dem schwachen Licht der Lampen und dem Kaminfeuer erhellt wurde. Sehr gemütlich und sehr romantisch, noch dazu in Verbindung mit dieser Musik.

31
    Zack bemerkte, wie ihre Schultern sich verkrampften, als er hinter ihr ans Fenster trat, und es machte ihn allmählich ernsthaft nervös, daß er nie Vorhersagen konnte, welche Reaktion er bei ihr auslösen würde. Anstatt sie in seine Arme zu ziehen und sie zu küssen, wie er es mit jeder anderen Frau gemacht hätte, schlug er einen wesentlich subtileren Weg ein, um sie dahin zu bringen, wo er sie haben wollte. Er schob beide Hände in die Hosentaschen, begegnete ihrem Blick im Fenster, deutete mit dem Kopf auf die Stereoanlage und fragte mit gespielter Förmlichkeit: »Darf ich um den nächsten Tanz bitten, Miß Mathison?«
    Sie drehte sich um und strahlte ihn überrascht an. Zack schob die Hände tiefer in seine Taschen, um sie nicht zu berühren, und sagte mit einem spitzbübischen Grinsen: »Das letztemal, als ich eine Lehrerin zum Tanzen aufgefordert habe, war ich dem Anlaß entsprechend gekleidet - weißes Hemd, kastanienbraune Krawatte und marineblauer Anzug. Sie hat mir trotzdem einen Korb gegeben.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Vermutlich dachte sie, ich sei zu klein für sie.«
    Julie lächelte, weil er gut einsfünfundachtzig groß war, und sie glaubte, daß er einen Witz machte - oder aber die Frau mußte die reinste Riesin gewesen sein. »Warst du wirklich kleiner als sie?«
    Er nickte. »Um rund neunzig Zentimeter. Ich habe das damals aber nicht als besonders großes Hindernis empfunden, weil ich sehr verknallt in sie war.«
    Endlich kapierte sie. »Wie alt warst du?«
    »Sieben.«
    Sie blickte ihn an, als ob sie wüßte, daß die Abfuhr ihn sehr verletzt hatte, was, wenn er jetzt darüber nachdachte, tatsächlich der Fall gewesen war. »Ich hätte dir keinen Korb gegeben, Zack.«
    Das leichte Stocken in ihrer Stimme und der sanfte Blick ihrer Augen gaben Zack fast den Rest. Wie verzaubert nahm er die Hände aus den Taschen und forderte sie mit einer einladenden Geste zum Tanzen auf. Sie griff nach seiner Hand, und er legte den Arm um ihre schmale Taille und zog sie dicht an sich, während Barbra Streisand die ersten Takte des Albums »People« sang.
    Wie ein Blitz durchzuckte es ihn, als sie ihre Schritte seinen mühelos anpaßte und ihrer beider Schenkel in engen, fast intimen Kontakt kamen. Als sie dann noch ihre Wange an seine Brust legte, begann sein Herz zu rasen. Er hatte sie noch nicht einmal geküßt, und schon begehrte er sie mit jeder Faser seines Leibes. Um sich abzulenken, suchte er nach einem unverfänglichen Gesprächsthema, das ihn seinem Ziel näher bringen würde, ohne ihn noch mehr zu

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