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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Ich bin kein Kind mehr, und du bist es ebensowenig. Wir sind beide erwachsen. Wir beide wissen, was sich im Augenblick zwischen uns abspielt, und wir wissen auch ganz genau, wohin das alles führen wird.« Das Lachen in ihren Augen wich einem anderen Ausdruck, nicht ganz Furcht, nicht ganz Ärger. »Soll ich es aussprechen, damit alle möglichen Zweifel über meine Motive endgültig aus dem Weg geräumt sind?« fragte er weiter und sah, wie heiße Röte in ihre zarten Wangen stieg. Betroffen, daß die Aussage, er wolle mit ihr ins Bett gehen, ihr Lächeln ganz verlöschen lassen könnte, wollte er seinen Standpunkt in dieser Hinsicht nochmals explizit verdeutlichen. »Meine Motive sind nicht nobel; aber sie sind natürlich. Wir sind keine dreizehn Jahre alt, das hier ist kein Schulball, und ich denke nicht darüber nach, ob ich dir heute einen Gute-Nacht-Kuß geben darf oder nicht. Für mich steht bereits fest, daß ich dir einen Gute-Nacht-Kuß geben werde. Tatsache ist, daß ich dich will - und ich glaube, du willst mich fast ebensosehr. Jedenfalls werde ich, bevor diese Nacht vorbei ist, dafür sorgen, daß du es tust, und wenn es soweit ist, werde ich mit dir ins Bett gehen und dich ausziehen und dich so ausgiebig und zärtlich lieben, wie ich nur kann. Im Moment möchte ich mit dir tanzen, damit ich deinen Körper an meinem spüre. Und während wir tanzen, werde ich an all die Dinge denken, die ich mit dir machen werde, wenn wir zusammen im Bett sind. Habe ich jetzt alles klargestellt? Wenn dir nichts davon zusagt, dann sag mir bitte, was du tun möchtest, und dann werden wir das machen. Also?« erkundigte er sich ungeduldig, als sie schwieg und den Kopf gesenkt hielt. »Was willst du?«
    Julie biß sich auf ihre bebende Unterlippe und hob den Blick zu ihm. »Wie würde es dir gefallen, mit mir zusammen den Dielenschrank umzuräumen?«
    »Hast du dazu keine Alternative anzubieten?« wollte er wissen, so irritiert, daß er gar nicht bemerkte, daß dies nur ein Scherz war.
    »Eigentlich«, sagte sie, runzelte die Stirn und senkte ihren Blick zu der Stelle, wo der oberste Knopf seines Hemdes offenstand, »war das die Alternative.«
    »Und wozu war es die Alternative? Und tu nicht so, als ob ich dich so nervös machen würde, daß du Schränke umräumen willst, denn nicht einmal der Anblick einer auf dich gerichteten Waffe bringt dich so leicht aus dem Konzept!«
    Julie fügte der langen Liste von Eigenschaften, die sie an ihm liebte, Reizbarkeit und Begriffsstutzigkeit hinzu und holte tief Luft. Sie war bereit, das Spiel abzubrechen, doch sie konnte ihm nicht in die Augen blicken, als sie sagte: »Du hast recht; nach dem heutigen Tag kannst du mich mit einer Waffe nicht mehr nervös machen, denn ich weiß, daß du mich um nichts in der Welt verletzen würdest. Ehrlich gesagt gibt es nur eine einzige Möglichkeit, wie du mich nervös machen kannst - und das ist, wenn du dich weiter genauso verhältst wie in der letzten Stunde, seit ich aufgewacht bin und dich beim Kamin stehen sah.«
    »Und das wäre?« fragte er kurzangebunden.
    »Das wäre - mich weiterhin raten zu lassen, ob du mich jemals wieder so küssen wirst wie gestern abend ... Das wäre - dich weiterhin eine Minute lang so zu verhalten, als ob du mich sehr begehrst, und dann in der nächsten so zu tun, als tätest du es nicht ...«
    Zack umfaßte ihr Gesicht mit beiden Händen und erstickte ihre restlichen Worte in einem Kuß. Während er sie küßte, fuhr er ihr mit den Händen durch das Haar, und als sie ihm zeigte, daß es ihr ernst war, als sie ihre Hände über seine Brust gleiten ließ und dann die Arme um seinen Hals schlang, sich an ihn preßte und ihn ebenso hungrig küßte, stieg eine solche Freude in ihm auf, erfüllte ihn ein solches Glücksgefühl, daß er es kaum ertragen konnte.
    Mit dem Versuch, sie für seine bisherige Grobheit zu entschädigen, riß er seine Lippen von ihren los und bedeckte ihr ganzes Gesicht mit Küssen. Dann suchte er wieder ihren Mund und strich mit den Lippen über die sanftgeschwungenen Konturen. Er folgte der bebenden Linie zwischen ihren Lippen mit seiner Zunge, zwang sie fordernd, sich zu öffnen, und als sie es taten, tauchte er voll in ihren Mund - ein ausgehungerter Mann, der hilflos versuchte, seinen Hunger dadurch zu stillen, daß er ihr zeigte, wie sie ihn noch verstärken könnte. Und die Frau in seinen Armen war eine willige und begabte Schülerin. Sie schmiegte sich an ihn, preßte ihren Mund gegen

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