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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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noch dichter an sich, stieß immer tiefer in sie hinein, da ihn ein unstillbares Bedürfnis dazu trieb, so weit wie möglich in ihr zu sein. Dann explodierte er mit einer Macht, die ihm ein tiefes Stöhnen entrang, und noch immer bewegte er sich, so als könne dies die Bitterkeit seiner Vergangenheit und die Leere seiner Zukunft auslöschen. Der zweite Höhepunkt kam mit einer Heftigkeit, die alle Fasern seines Leibes erfaßte, seinen ganzen Körper schüttelte und ihn erschöpft zurückließ. Erschöpft und verausgabt und sehr, sehr glücklich.
    Ermattet brach er auf ihr zusammen und drehte sich, immer noch mit ihr vereint, auf die Seite. Er hielt sie in seinen Armen, streichelte ihren Rücken und versuchte, alle Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, versuchte, sich an die abklingende Euphorie zu klammern, die Realität zu verdrängen - und sei es nur für einige wenige kostbare Minuten. Doch es war zwecklos. Jetzt, da seine Leidenschaft end-lich Erfüllung gefunden hatte, waren die Schranken zwischen Verstand und Gewissen gefallen, und während er ins Feuer starrte, sah er auf einmal alle seine Handlungen und Motive der letzten drei Tage im vollen Licht der Wahrheit: Und die ungeschminkte Wahrheit war, daß er eine schutzlose Frau als Geisel genommen und mit einer Waffe bedroht hatte; er hatte ihr vorgelogen, er werde sie gehen lassen, sobald sie ihn nach Colorado gebracht habe; er hatte sie bedroht, und als sie trotzdem Widerstand leistete, hatte er sie gezwungen, ihn vor Zeugen zu küssen, so daß die Medien ihr jetzt vorwerfen konnten, mit ihm gemeinsam Sache zu machen. Die brutale Wahrheit war, daß er bereits am ersten Tag daran gedacht hatte, mit ihr zu schlafen, und er hatte alle erdenklichen Mittel eingesetzt - von Einschüchterung über Freundlichkeit bis hin zum Flirt -, um sie dazu zu bringen. Die bittere, grausame Wahrheit war, daß er gerade eben sein letztes, abscheuliches Ziel erreicht hatte: Er hatte die jungfräuliche Tochter eines Pfarrers verführt, ein liebreizendes, beherztes, unschuldiges Geschöpf, das ihm all seine Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten dadurch vergalt, daß sie ihm heute das Leben gerettet hatte. Verführt war ein viel zu milder Ausdruck für das, was er gerade getan hatte, dachte Zack angewidert, während sein Blick den Teppich streifte. Er hatte sie gleich hier, auf dem verdammten Fußboden genommen, nicht einmal im Bett! Sein Gewissen quälte ihn, daß er sie zu grob genommen hatte, sie gezwungen hatte, zwei Orgasmen von ihm zu erdulden, daß er so tief in sie eingedrungen war, anstatt sich wenigstens etwas Anständigkeit und Selbstbeherrschung abzuringen. Die Tatsache, daß sie nicht geschrien, gekämpft oder anderweitig gezeigt hatte, daß er sie verletzte und erniedrigte, minderte das Gefühl seiner Schuld nicht im mindesten. Sie wußte nicht, daß ihr mehr zustand, als er ihr zukommen ließ; er aber war sich darüber im klaren. Als Teenager hatte er sich reichlichst ausgetobt, und als Erwachsener hatte er mit mehr Frauen geschlafen, als daß er sie hätte zählen mögen. Die Verantwortung für die Schwierigkeiten, in die er Julie gebracht hatte, für die Tatsache, daß er ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte, und für ihre erste Begegnung mit der körperlichen Liebe trug ganz alleine er. Und das war noch nicht einmal das Schlimmste - was, wenn sie ein Kind bekam? Eine Pfarrerstochter würde wohl kaum eine Abtreibung in Betracht ziehen, weshalb ihr nur die Wahl blieb, entweder die öffentliche Schande eines unehelichen Kindes zu ertragen, in eine andere Stadt zu ziehen und es dort zu bekommen, oder aber ihren Fast-Verlobten als Vater von Zacks Kind auszugeben.
    Zack war darauf gefaßt, wenige Tage oder sogar Stunden nach Verlassen dieses Verstecks erschossen zu werden. Inzwischen wünschte er sich bei Gott nur, er wäre gefaßt worden, bevor er überhaupt zu ihr ins Auto gestiegen war. Vor seiner Haft hätte er niemals auch nur daran gedacht, ein unschuldiges Geschöpf wie sie in seine Probleme hineinzuziehen, geschweige denn, sie mit einer Waffe zu bedrohen oder sie zu verführen. Ganz offensichtlich war er im Gefängnis zu einem gewissenlosen und skrupellosen Wesen herabgesunken, das keinerlei Moral und Sittlichkeit mehr besaß.
    Erschossen zu werden, das war ihm jetzt klar, war noch viel zu gut für das Monster, zu dem er sich entwickelt hatte.
    Er war so in seine eigenen Gedanken versunken, daß es eine ganze Weile dauerte, bis es endlich in sein Bewußtsein

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