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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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die hinter ihr hingen. »Du bist einfach unverbesserlich«, tadelte sie kichernd.
    »Und du bist einfach wunderbar.« Bei diesen mit feierlichem Ernst gesprochenen Worten blieb Julies Herz einen Moment lang stehen, doch dann erinnerte sie sich daran, daß er ja schließlich Schauspieler war und daß es ihren Schmerz später nur noch schlimmer machen würde, wenn sie seine beiläufigen Höflichkeitsfloskeln als Bezeugungen echter, tiefer Zuneigung ansah.
    Als sie nichts sagte, lächelte Zack, ging in Richtung Schlafzimmer und sagte: »Komm, ziehen wir uns was Warmes über und gehen wir nach draußen.«
    Ungläubig starrte sie ihn mit offenem Mund an, folgte ihm, blieb dann aber wieder stehen, um an sich hinabzublicken. »In diesen Sachen? Bist du verrückt? Diese Cashmere-Hose hat doch bestimmt ... mindestens zweihundert Dollar gekostet!«
    Wenn er an die Rechnungen dachte, die Rachel ihm regelmäßig präsentiert hatte, schätzte Zack den Preis eher in Richtung sechshundert Dollar, doch er sagte nichts dergleichen. Außerdem wollte er, daß sie mit ins Freie kam, was sie sich schließlich gewünscht hatte, und so legte er ihr die Hände auf die Schultern, schüttelte sie leicht und erzählte ihr viel mehr, als er eigentlich hatte sagen wollen: »Julie, diese Kleider gehören einer Frau, die ganze Kaufhäuser voll wunderschöner Sachen besitzt. Es würde sie nicht im mindesten stören, daß du Sachen von ihr anziehst ...«Er hatte den Satz schon fast zu Ende gesprochen, als ihm klar wurde, was für einen riesigen Fehler er begangen hatte. Julie stand mit weit aufgerissenen Augen vor ihm, und er konnte ihre Gedanken lesen, noch bevor sie sagte: »Soll das heißen, du kennst die Leute, denen dieses Haus gehört? Und sie wissen, daß du es benutzt? Nehmen sie da nicht ein unglaubliches Risiko auf sich, ich meine, wenn man einem flüchtigen Häftling Unterschlupf gewährt ...«
    »Hör auf!« fuhr er sie an, und sein Ton war schärfer, als er beabsichtigt hatte. »Ich habe nichts dergleichen gemeint!«
    »Aber ich versuche doch nur, zu verstehen ...«
    »Verdammt noch mal, ich will aber nicht, daß du es verstehst!« Er sagte sich, daß es nicht fair sei, seinen Ärger über sich selbst an ihr abzureagieren, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sprach ein bißchen geduldiger weiter: »Ich werde versuchen, es dir zu erklären, aber anschließend will ich nichts mehr davon hören.« Ihr Blick sagte ihm, daß seine Haltung und sein Ton alles andere als angemessen waren, doch sie hielt den Mund. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt, lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand und blickte ihn abwartend und erwartungsvoll an.
    »Wenn du nach Hause zurückkehrst«, begann Zack, »wird die Polizei dich verhören und alles wissen wollen, was ich in der Zeit, in der wir zusammen waren, gesagt und getan habe, um so möglichst viel darüber herauszufinden, wer mir bei der Flucht geholfen hat und wo ich als nächstes hin will.
    Sie werden dir immer und immer wieder dieselben Fragen stellen, bis du völlig erschöpft bist und gar nicht mehr klar denken kannst. Das tun sie, weil sie hoffen, daß du dich dadurch an etwas erinnerst, was du selber vielleicht für unwichtig gehalten hast. Solange du ihnen die Wahrheit sagen kannst, die ganze Wahrheit - was ich dir übrigens unbedingt raten möchte -, brauchst du dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Wenn du aber versuchen solltest, mich dadurch zu schützen, daß du etwas verschweigst oder sogar lügst, wirst du dir früher oder später unweigerlich widersprechen, und wenn das geschieht, werden sie es merken und dich richtig in die Mangel nehmen. Dann werden sie nämlich denken, daß du von Anfang an meine Komplizin warst, und dich auch dementsprechend behandeln.
    Ich möchte dich bitten, ihnen nur eine einzige, relativ unbedeutende Lüge zu erzählen, die uns beiden vieles erleichtert. Abgesehen davon solltest du nicht lügen und auch nichts verschweigen. Erzähle der Polizei ruhig alles. Bisher weißt du nichts, was mir oder jemandem, der mir geholfen hat, schaden könnte. Und so soll es auch bleiben«, schloß er mit großer Entschiedenheit, »das ist für uns beide das beste. Ist das klar? Verstehst du jetzt, warum ich nicht möchte, daß du noch irgendwelche weiteren Fragen stellst?« Als sie daraufhin nicht schwieg, sondern wieder etwas fragte, runzelte er verärgert die Stirn. »Welche Lüge soll ich denn erzählen?« wollte sie wissen.
    »Ich möchte dich bitten, der

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