Perfekt
grinsend, die Hände in die Hüften gestemmt.
»Ja. Du hast gewonnen. Ich gebe auf.«
Dieses Mal jedoch bemerkte Zack das verräterische Funkeln in ihren hinreißenden blauen Augen rechtzeitig. »Lügnerin«, lachte er, als sie anfing, um ihn herumzutänzeln und nach einem passenden Angriffspunkt zu suchen. Er drehte sich mit ihr, und beide lachten - Zack entschlossen, ihr diesmal keine Blöße zu bieten, und Julie, weil sie genau wußte, wie sie ihn dazu bringen würde, sich doch eine zu geben.
»Pause!« lachte sie, blieb stehen und gab vor, an dem Reißverschluß herumzufummeln, den sie selbst vor einer Minute geöffnet hatte. »Kein Wunder, daß mir kalt ist. Dieser Reißverschluß geht dauernd von selber auf.«
Genau wie Julie gehofft hatte, war Zack sofort interessiert. »Laß es mich mal probieren.« Er zog seinen rechten Handschuh aus, und im selben Moment, in dem seine Finger ihren Anzug berührten, drehte Julie sich um und wollte mit aller Kraft ihre Schulter in seine Brust rammen. Er aber sprang rechtzeitig zur Seite, so daß Julie ihn verpaßte und, Kopf voran, an ihm vorbei und direkt in die Schneewehe rannte, die sich hinter ihm auftürmte. Sie hatte so viel Schwung, daß sie bis zu den Schultern darin steckenblieb.
Nach Luft ringend, lachend und sich den Schnee aus dem Gesicht wischend, befreite sich Julie aus dem Schneeberg, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken dagegen, während er grinsend kommentierte: »Das ist das erste Mal, daß ich sehe, wie jemand seinen Kopf als Schneefräse verwendet. Findest du nicht, wir sollten uns das patentieren lassen?«
Das gab ihr den Rest. Julie ging in die Knie und brach keuchend und von Lachkrämpfen geschüttelt neben ihm zusammen. Er beugte sich über sie, die Hände in die Hüften gestemmt, die personifizierte männliche Überlegenheit. »Wenn du soweit bist, daß wir mit dem Schneemannbauen anfangen können«, informierte er sie, stolz davonschreitend, »dann ...«
Julie streckte ihren Fuß aus. Er stolperte und stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden. Kichernd rollte sie sich rasch zur Seite, kam dann auf die Beine und machte, daß sie aus seiner Reichweite kam. »Hochmut kommt vor dem Fall ...«, erinnerte sie ihn und wich weiter zurück, als er sich erhob.
Er lächelte, aber in seinen Augen stand ein gefährliches Leuchten, während er langsam auf sie zuging. »Jetzt reicht's mir aber«, sagte er sanft. »Jetzt reicht's.«
»Tu - tu nichts, was du später bereuen wirst...«, gluckste sie hilflos und hielt schützend die Hände vor sich, während sie immer rascher zurückwich. Er beschleunigte seinen Schritt. »Zack, nicht ... Untersteh dich!« rief sie, drehte sich um und wollte auf den Wald zurennen, als er sich auf sie warf. Mit einem sicheren Griff brachte er sie zu Fall, bevor sie noch den ersten Schritt getan hatte. Dann drehte er sie so, daß sie auf dem Rücken im Schnee lag, und kniete sich über sie. Mit einer Hand hielt er ihre beiden Handgelenke über ihrem Kopf fest. »Miststück«, sagte er fröhlich und liebevoll, während Julie immer mehr lachen mußte und sich unter ihm wand. »Gibst du jetzt auf?«
»Ja, ja, ja«, brachte sie erschöpft heraus.
»Dann mach deine Augen zu und gib mir einen Kuß.«
Immer noch kichernd, schloß sie gehorsam die Augen und spitzte die Lippen. Kalter, nasser Schnee klatschte auf ihren Mund - eine ganze Ladung voll. Er rieb ihr das Gesicht damit ein, während sie spuckte und lachte, und dann stand er auf. »Und«, sagte er, grinste zufrieden und selbstgefällig und streckte die Hand aus, um ihr beim Aufstehen zu helfen, »bist du ganz sicher, daß es dir reicht?«
»Ganz sicher«, lachte Julie, die erst jetzt richtig bemerkte, wie jungenhaft glücklich und entspannt er aussah, wo sie doch nichts weiter gemacht hatten, als im Schnee herumzualbern. Die letzten Spuren der Anspannung waren aus seinem Gesicht verschwunden, und der Gedanke, daß etwas so Unspektakuläres wie eine Balgerei im Schnee ihm soviel Spaß und Freude bereiten konnte, erfüllte sie erneut mit Zärtlichkeit. Natürlich fiel in Los Angeles kein Schnee, weshalb es vielleicht etwas Neues für ihn war. Aber wie auch immer, eines war ihr jedenfalls klar: Er hatte recht damit gehabt, als er sagte, sie sollten sich ganz darauf konzentrieren, die Gegenwart zu genießen, und nur Dinge tun, an die sie sich später erinnern würden. Das war genau das, was er jetzt brauchte.
Arm in Arm stapften sie durch den tiefen Schnee, und Zack
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