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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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was ist ein Produzent?«
    »Eine Nervensäge.«
    Ihr Lachen klang hell in seinen Ohren, und er mußte unwillkürlich grinsen, als sie ihre nächste Frage stellte: »Arbeitet der Aufnahmeleiter auch selber als Kameramann oder erteilt er nur Anweisungen?«
    »Das hängt ganz davon ab. Ein guter Aufnahmeleiter kümmert sich auch um die Filmarchitektur. Zusammen mit den Dekorateuren setzt er die Vorstellungen des Regisseurs in die Tat um, und manchmal hat er sogar noch Verbesserungsvorschläge.«
    Julie warf einen kurzen Blick auf ihre Liste, fand den Namen des Mannes, den Zack als Aufnahmeleiter von Destiny genannt hatte, und entschloß sich zögernd, ins Detail zu gehen: »Und ist Sam Hudgins ein guter Aufnahmeleiter?«
    »Einer der besten. Wir haben bei mehreren Filmen zusammengearbeitet, und ich wollte ihn unbedingt bei Destiny dabeihaben. Im Grunde hatte ich eigentlich alle leitenden Mitglieder des Teams deshalb ausgesucht, weil wir schon vorher hervorragend zusammengearbeitet hatten und weil ich wußte, daß ich mich auf sie verlassen konnte.« Ihre glatte Stirn zeigte deutliche Falten, und er fragte: »Stimmt etwas nicht?«
    »Ich habe nur gerade überlegt, warum irgend jemand, mit dem du schon vorher zusammengearbeitet hast, plötzlich Interesse daran haben sollte, dich wegen Mordes ins Gefängnis zu bringen.«
    »Klingt nicht sehr einleuchtend«, stimmte Zack zu. Er war überrascht - und auch beeindruckt -, daß sie so rasch und scheinbar mühelos zu demselben Schluß gekommen war wie seinerzeit die von ihm angeheuerten Rechtsanwälte und Privatdetektive.
    »Wäre es möglich, daß du kurz vor dem Mord irgend etwas gesagt oder getan hast, wodurch du dir den Haß von jemand zugezogen hast, der sich dann auf diese Weise an dir rächen wollte?«
    »Was, meinst du, müßte man tun, um so eine Rache herauszufordern?« gab Zack zu bedenken.
    »Du hast recht«, stimmte sie zu und nickte kurz.
    »Außerdem sollten wir nicht außer acht lassen, daß im Grunde ja nicht ich, sondern entweder Austin oder Rachel das wahre Opfer sein sollte. Ich war bloß der Sündenbock, der dafür ins Gefängnis geschickt wurde.«
    Julie holte tief Luft und sagte dann leise: »Erzähl mir bitte genau, was an diesem Tag passiert ist. Nein, fang mit dem Tag an, an dem du deine Frau mit ...« Sie zögerte und formulierte die Frage neu, weil sie nicht taktlos sein wollte: »Wie ich schon gesagt habe, war ich in Europa, als der Mord geschah, aber ich erinnere mich daran, daß die Zeitungen schrieben, daß ...«
    Als sie unsicher verstummte, beendete Zack den Satz für sie: »Die Zeitungen schrieben, daß meine Frau mit einem der Hauptdarsteller im Bett lag und daß ich die beiden in flagranti ertappt habe.«
    Julie zwang sich, nicht wegzublicken. »Erzähl mir alles, woran du dich erinnerst, aber sprich bitte langsam, damit ich mitschreiben kann.«
    Aufgrund früherer Erfahrungen erwartete Zack, daß das folgende Gespräch bestenfalls schwierig und unerfreulich werden würde, doch war er in der Vergangenheit immer von Leuten befragt worden, die entweder seine Unschuld anzweifelten oder beweisen wollten, und als er jetzt die Details von Rachels Ermordung Julie erzählte, die unumstößlich an ihn und seine Unschuld glaubte, war das eine neue, ja geradezu befreiende Erfahrung. Nachdem er alles gesagt hatte, fühlte er sich seltsam erleichtert.
    »Könnte es sein, daß es trotz allem ein Unfall - ein unglücklicher Zufall war?« fragte Julie, als er ihr endlich alles berichtet hatte. »Ich meine, was, wenn der Mann - Andy Stemple -, der die leere Patronenhülse in das Gewehr tun sollte, aus Versehen eine scharfe Patrone eingelegt hat und sich dann nicht getraute, seinen Fehler zuzugeben?«
    Zack stützte seine Ellbogen auf die Knie und schüttelte den Kopf. »Stemple hat keinen Fehler gemacht, er war Spezialist für Feuerwaffen. Nachdem bei Filmarbeiten zu einer Fernsehserie ein schlimmer Unfall passiert war, wurde festgelegt, daß bei Dreharbeiten, bei denen Feuerwaffen Vorkommen, speziell ausgebildete Pyrotechniker anwesend sein müssen, und Stemple ist ein solcher Fachmann. Er war dafür qualifiziert und für das Gewehr verantwortlich, aber weil es keine weiteren Waffen gab und wir knapp an Leuten waren, half er auch bei anderen Arbeiten aus. Er hatte das Gewehr am Morgen überprüft und es selbst mit einer leeren Patronenhülse geladen. Außerdem kam diese Hohlspitz-Patrone bestimmt nicht zufällig in den Lauf. Irgend jemand hat feinsäuberlich

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