Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Drehbuch nach, das Emily kannte, war es Rachel, die den ersten Schuß abfeuem sollte.«
    »Warum gehen wir dann nicht davon aus, daß der Mörder eigentlich Tony Austin umbringen wollte, und machen von da aus weiter?«
    »Davon kannst du nicht ausgehen, weil ich mir, wie ich vorhin schon gesagt habe, in meinem Drehbuchexemplar Notizen gemacht hatte, aus denen hervorging, daß ich mit dem Gedanken spielte, die Schlußszene zu verändern. Jeder der damals Anwesenden hätte die Möglichkeit gehabt, diese Anmerkungen zu lesen, weil mein Drehbuch fast immer offen herumlag. Allerdings befragten meine Anwälte vor Prozeßbeginn alle Schauspieler und das ganze Filmteam, ob jemand davon Kenntnis gehabt hätte, und alle verneinten. Angeblich wußte keiner, daß ich vorhatte, diese Szene zu ändern.«
    »Laß uns trotzdem mal annehmen, daß Tony Austin das Mordopfer sein sollte. Auch in diesem Fall könnte Emily die Mörderin sein. Ich meine, sie könnte doch so in dich vernarrt gewesen sein, daß sie Tony Austin dafür bestrafen wollte, daß er deine Frau verführt und dich so erniedrigt hat ...«
    »Emily McDaniels«, unterbrach Zack mit absoluter Endgültigkeit in der Stimme, »hat niemanden umgebracht. Schluß mit dem Unsinn. Sie hätte so etwas nie gekonnt. Genausowenig wie du einen Menschen umbringen könntest.« Erst jetzt bemerkend, daß die vier Karteikarten der untersten Reihe Julies Hauptverdächtige waren, deutete Zack mit dem Kopf auf die letzte Karte und lächelte erleichtert, weil das Gespräch sich endlich dem Ende näherte. »Welcher Name steht auf der letzten Karte der unteren Reihe?«
    Julie warf ihm einen kummervollen Blick zu und antwortete zögernd: »Tony Austin.«
    Die Belustigung wich aus Zacks Zügen, und er rieb sich mit den Händen über das Gesicht, als könne er mit dieser Geste die Verbitterung und den Haß wegwischen, die jedes-mal seine Miene verzerrten, wenn er sich erlaubte, sich Tony Austin als Mörder vorzustellen. »Ich glaube, Austin hat es getan.« Er sah sie an, völlig in seine eigenen Gedanken versunken. »Nein, ich weiß, daß er es getan hat und mich dann absichtlich dafür büßen ließ. Eines Tages, wenn ich nur lange genug lebe, wird er mir ...«
    Julie schauderte bei dem zornigen Klang seiner Stimme. »Aber du hast doch gesagt, daß Austin keinen Pfennig besaß«, unterbrach sie ihn rasch. »Indem er Rachel umbrachte, die nach der Scheidung von dir verdammt reich gewesen wäre, hätte er sich selber um die Möglichkeit gebracht, durch eine Heirat mit ihr an dein Geld zu kommen.«
    »Er war ein Fixer. Wer weiß schon, was im Kopf eines Fixers vor sich geht.«
    »Du hast gesagt, daß er sehr viel Geld gebraucht hat, um sich mit Stoff zu versorgen. Wäre es ihm nicht in erster Linie wichtig gewesen, soviel Geld in die Finger zu bekommen, daß er damit seine Sucht finanzieren konnte?«
    »Jetzt reicht es mir aber wirklich!« sagte Zack mit schneidender Stimme. »Und zwar endgültig!« Dann sah er ihr blasses Gesicht und bereute seinen Ausbruch sofort. Er stand auf und fuhr wesentlich milder fort: »Laß uns jetzt bitte damit aufhören. Überlegen wir lieber, was wir mit dem Rest des Abends anfangen wollen.«
    Julie unterdrückte ihre instinktive Reaktion auf seinen Wutanfall und rief sich mühsam ins Gedächtnis zurück, daß das, was letzte Nacht geschehen war, niemals wieder passieren durfte.

41
    Zehn Minuten später saß sie völlig entspannt auf einem Hocker an der Küchentheke und lachte, weil sie sich nicht entscheiden konnte, was sie mit dem angebrochenen Abend anfangen sollten. »Ich mache eine Liste«, neckte sie ihn und zog einen Notizblock und einen Bleistift näher. »Bisher hast du nur vorgeschlagen, daß wir miteinander ins Bett gehen.«
    Sie schrieb das auf, während er sich über sie beugte und ihr grinsend dabei zusah. Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter. »Und zweitens - miteinander ins Bett gehen. Und drittens -miteinander ins Bett gehen.«
    »Habe ich das wirklich nur dreimal vorgeschlagen?« scherzte Zack, als sie mit Schreiben fertig war.
    »Ja, und ich habe alle dreimal zugestimmt, aber wir wollten uns ja eigentlich überlegen, was wir vorher machen könnten. Es ist ja noch früh am Abend.«
    In diesem Augenblick fiel ihm etwas auf, was er schon vorher bemerkt hatte, als sie damit beschäftigt gewesen war, die Karteikarten zu beschriften, und er machte ihr ein entsprechendes Kompliment: »Du hast eine wunderschöne Handschrift; du schreibst ganz

Weitere Kostenlose Bücher