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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sagte er kühl.
    »Eine tolle Welt, in der du da gelebt hast«, konterte sie, »wenn sie dich zu einem so eiskalten Zyniker gemacht hat, was andere Menschen und vor allem Frauen angeht.«
    »Ich bin nicht zynisch«, erwiderte Zack scharf; ihre offensichtliche Mißbilligung traf ihn unerwartet hart. »Ich bin nur realistisch! Während du, meine Liebe, leider geradezu sträflich naiv bist, was die Beziehungen zwischen den Geschlechtern angeht.«
    Anstatt ihm wütende Blicke zuzuschleudern, musterte sie ihn nur mit ihren tiefblauen Augen. »Bin ich das wirklich, Zack?« fragte sie sanft.
    Wie jedesmal, wenn sie seinen Namen aussprach, hämmerte sein Herz in seiner Brust, und zu seinem wachsenden Unbehagen bemerkte er auch, daß dieses »geradezu sträflich naive« Mädchen, das hier zu seinen Füßen hockte, ihn allein schon dadurch vollkommen aus der Fassung bringen konnte, daß sie durch ihre langen Wimpern zu ihm aufblickte - so wie sie es gerade jetzt wieder tat. »Einer von uns ist es jedenfalls«, entgegnete er irritiert, und als sie ihn weiterhin anblickte, gab er sogar noch weiter nach: »Vermutlich war ich schon ein Zyniker, noch bevor ich meinen ersten Film drehte.« Grinsend über seine Unfähigkeit, dem süßen, sanften Druck, den sie auf ihn ausübte, zu widerstehen, fügte er hinzu: »Und jetzt hör bitte endlich auf, mich so anzusehen, als würdest du erwarten, daß ich zugebe, früher ein echter Mistkerl gewesen zu sein. Hast du keine Fragen mehr? Wer steht als nächster auf deiner Liste der Tatverdächtigen? «
    Zur Belohnung schenkte sie ihm ein bezauberndes Lächeln und fügte sich dann gehorsam seiner Bitte, ihren nächsten Verdächtigen zu nennen:
    »Tommy Newton«, sagte sie, nachdem sie einen Blick auf die Karteikarten geworfen hatte.
    »Welchen Grund sollte Tommy haben, Rachel oder Austin umzubringen?«
    »Möglicherweise wollte er dich für immer loswerden, und das war eine wunderbare Gelegenheit. Du hast selber gesagt, daß er bei mehreren Filmen als Regieassistent unter dir gearbeitet hat. Vielleicht hatte er es satt, immer nur die zweite Geige zu spielen und im Schatten des großen Zachary Benedict zu stehen.«
    »Julie«, ermahnte Zack sie geduldig, »zunächst einmal hatte Tommy eine brillante Karriere als Regisseur vor sich, und das wußte er schon damals. Und ich wußte es auch. Er wollte Destiny mit mir zusammen machen.«
    »Aber ...«
    »Und zweitens«, schloß Zack trocken, »war er in das potentielle Opfer dieses Gewehrschusses verliebt. Deshalb hätte er niemals die Patrone ausgetauscht.«
    »Aber das ändert ja alles! Du hast mir nicht gesagt, daß er in Rachel verliebt war ...«
    »Das war er auch nicht.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt ...«
    »Er war in Austin verliebt.«
    »Wie bitte?«
    »Tommy ist schwul.«
    Sie starrte ihn einen Augenblick lang mit offenem Mund an und nahm dann ohne weiteren Kommentar die Karte, auf der der Name der dritten Verdächtigen stand. »Emily McDaniels. Du hast gesagt, sie fühlte sich tief in deiner Schuld, weil du ihre Karriere gefördert und ihr dann auch die Rolle in Destiny gegeben hast. Ihr kanntet euch seit Jahren, und du hast gesagt, daß ihr immer viel Zeit miteinander verbracht habt, wenn ihr zusammen einen Film gedreht habt. Kinder - vor allem Mädchen im Teenager-Alter - sind manchmal geradezu krankhaft auf eine männliche Autoritätsperson fixiert. Vielleicht hat sie sich sogar eingebildet, in dich verliebt zu sein. Möglicherweise dachte sie, daß du ihre Gefühle erwidern würdest, wenn Rachel erst einmal aus dem Weg geschafft wäre.«
    Zack schnaubte spöttisch, doch als er anfing, von dem Mädchen zu erzählen, wurde seine Stimme sanfter. »Emily war damals sechzehn und ein wirklicher Schatz. Abgesehen von dir war sie das netteste, aufrichtigste weibliche Wesen, das ich je kennengelernt habe. Unmöglich, daß dieses Kind irgend etwas getan hat, was mich hätte in Schwierigkeiten bringen können. Aber in einem hast du vermutlich recht -sie war in mich verknallt und eifersüchtig auf Rachel. Aber deshalb hätte sie sich noch lange nicht die Mühe machen müssen, Rachel umzubringen; schließlich wußte jeder am Drehort, daß Rachel die Scheidung eingereicht hatte und vorhatte, Austin zu heiraten.«
    »Aber nehmen wir einmal an, sie haßte Rachel derart dafür, daß sie dich am vorhergehenden Abend so erniedrigt hatte, daß sie auf die Idee kam, an deiner Stelle mit Rachel abzurechnen.«
    »Diese These entbehrt jeder Grundlage. Dem

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