Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
würden.«
    »Dallas ist voll von Frauen, die dich nur allzu gut kennen, und sie alle mögen auch deinen großartigen ...«
    »Du bist ja bloß eifersüchtig, weil diese hinreißende Blondine, die früher wohl mit Julies Bruder verheiratet war, dir nicht soviel Aufmerksamkeit schenkt, wie du es gerne hättest«, unterbrach Richardson ihn grinsend.
    »Für eine durchschnittliche Kleinstadt«, stimmte Ingram widerstrebend zu, »hat Keaton wirklich ungewöhnliche Frauen zu bieten. Zu dumm nur, daß es hier kein ordentliches Motel gibt.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß das wirklich nötig ist, nur damit wir unsere Ruhe haben!« rief Julie völlig entnervt, als Ted am späten Nachmittag Blaulicht und Sirene seines Streifenwagens anstellte und mit Vollgas vom Haus ihrer Eltern losfuhr. Von unnachgiebigen Reportern verfolgt, rasten sie die Hauptstraße entlang, über der die Keatoner ein riesiges Transparent gespannt hatten. Es trug die Aufschrift WILLKOMMEN DAHEIM, JULIE. »Wie soll ich bloß in Ruhe unterrichten, wenn ich am Montag wieder arbeiten gehe? Als ich heute heimkam, war ich von Presseleuten umzingelt, bevor ich auch nur die Haustür erreichte. Und solange ich daheim war, klingelte unentwegt das Telefon. Flossie und Ada Eldridge sind natürlich im siebenten Himmel mit all dem Trubel und Klatsch um ihre Nachbarin«, fügte sie müde hinzu.
    »Du bist jetzt seit mehr als zwölf Stunden zurück und hast dich der Presse noch nicht gestellt«, sagte Ted und beobachtete im Rückspiegel die Autos, die seinen Wagen verfolgten.
    Zwölf Stunden, dachte Julie. Zwölf Stunden ohne eine Sekunde Zeit, an Zack zu denken, die bittersüßen Erinnerungen auszukosten, neue Kraft zu schöpfen, zu versuchen, die Gedanken zu ordnen und einen klaren Kopf zu bekommen. Sie hatte schlecht geschlafen, und als sie aufstand, hatten im Wohnzimmer bereits die FBI-Agenten gewartet, um sie erneut zu befragen - und dieses Verhör war erst vor zwei Stunden beendet gewesen. Katherine hatte angerufen und vorgeschlagen, Julie solle zu ihr kommen, und jetzt waren sie auf dem Weg dorthin. Doch sie wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß Ted und Carl vorhatten, ihr dort ein paar Fragen zu stellen, die sie in Anwesenheit ihrer Eltern lieber nicht gestellt hatten. »Kannst du denn die Reporter nicht irgendwie loswerden?« erkundigte sie sich gereizt. »Es sind bestimmt hundert, und es muß doch irgendein Gesetz geben, gegen das sie verstoßen.«
    »Bürgermeister Addleson hat gesagt, daß sie jetzt regelrecht das Gerichtsgebäude belagern und fordern, daß du eine Presseerklärung abgibst. Sie nutzen die gesetzliche Presse- und Informationsfreiheit voll aus, aber soviel ich weiß, verstoßen sie damit gegen kein Gesetz der Welt.«
    Julie rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her und mußte zur Kenntnis nehmen, daß die meisten Autos mit Ted mithielten. »Halt doch einfach an und verpaß ihnen allen Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit. Wir fahren neunzig Meilen pro Stunde, und sie sind keinen Deut langsamer. Ted«, fügte sie hinzu, plötzlich wie gelähmt vor Erschöpfung, »ich habe keine Ahnung, wie ich das durchhalten soll, ohne verrückt zu werden, wenn sie mich nicht eine Zeitlang in Ruhe lassen, damit ich einmal richtig nachdenken und mich etwas ausruhen kann.«
    »Wenn du bei Katherine übernachtest«, sagte er, einen Blick in den Rückspiegel werfend, »wirst du reichlich Zeit haben, dich zu erholen und auszuschlafen - nachdem Carl und ich gehört haben, was du uns zu sagen hast.«
    »Wenn ihr beide vorhabt, mich einem weiteren Verhör zu unterziehen«, sagte Julie, und ihre Stimme zitterte, weil sie aus seinen Worten schloß, daß sie ihre Brüder nicht mit denselben Antworten zufriedenstellen konnte, die sie letzte Nacht am Eßzimmertisch gegeben hatte, »dann laß dir eines gesagt sein: Ich habe nicht vor, mich noch weiter ausquetschen zu lassen.«
    »O doch, das wirst du, meine Liebe, denn du steckst bis zum Hals in der Sache drin!« sagte er in einem Tonfall, den er ihr gegenüber noch nie gebraucht hatte. »Ich weiß das, und Carl weiß es auch. Und vermutlich wissen es auch Ingram und Richardson. Ich habe beschlossen, unsere kleine Unterhaltung bei Katherine zu führen, weil sie in dem einzigen Haus der ganzen Gegend lebt, dessen Zaun hoch genug ist, um unsere Freunde hier fernzuhalten.« Während er das sagte, riß er das Auto um eine Kurve, trat dann abrupt auf die Bremse, kurbelte das Lenkrad bis zum

Weitere Kostenlose Bücher