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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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seiner. »Ganz ruhig, Julie«, sagte er mit dunkler, beruhigender Stimme. »Es ist ja schon fast vorbei. Sämtliche Ausgänge des Flughafens und die ganze Flughafenregion sind abgeriegelt.«
    Julie riß ihren Blick von den Passagieren los, die langsam aufstanden und anfingen, ihr Gepäck aus den Aufbewahrungsfächern zu nehmen. »Ich kann es nicht tun. Ich kann nicht. Ich glaube, mir wird schlecht.«
    Er verstärkte den Druck um ihre klammen Finger. »Sie atmen zu schnell. Versuchen Sie, ganz tief durchzuatmen, ganz ruhig.«
    Julie zwang sich dazu, seinem Rat zu folgen. »Sie dürfen nicht zulassen, daß jemand ihn verletzt!« ermahnte sie ihn inbrünstig. »Sie haben mir versprochen, daß Sie das nicht zulassen!«
    Paul erhob sich etwa gleichzeitig mit den Passagieren in der Reihe vor ihnen und brachte, seine Hand auf ihrem Arm, mit sanftem Nachdruck auch Julie dazu, aufzustehen. Sie schüttelte seine Hand ab. »Versprechen Sie mir, daß man ihn nicht verletzen wird!«
    »Kein Mensch will das tun, Julie«, sagte er in dem Ton, in dem man ein verschrecktes Kind beruhigt. »Deshalb sind Sie ja mitgekommen. Sie wollten sichergehen, daß niemand ihn verletzt, und ich habe Ihnen auch gesagt, daß Benedict bestimmt weniger aggressiv reagiert, wenn er Sie sieht und befürchten muß, daß Sie mit hineingezogen werden. Das wissen Sie doch noch, oder?«
    Als sie zögernd nickte, legte er seine Hand an ihren Ellbogen und schob sie langsam vorwärts. »Okay, das wär's soweit«, sagte er. »Ted und ich werden von jetzt an ein paar Schritte hinter Ihnen bleiben. Sie brauchen keine Angst zu haben. Unsere Leute sind über den ganzen Flughafen verteilt, und Ihre Sicherheit ist unser aller dringlichstes Anliegen. Sollte Benedict zu schießen anfangen, werden sie sich notfalls vor Sie werfen, um Ihr Leben zu schützen.«
    »Zack würde mir nie etwas antun!« konterte sie empört.
    »Er ist nicht zurechnungsfähig. Sie wissen nicht, was er tut, wenn er merkt, daß Sie ihn verraten haben. Deshalb sollten Sie, ganz gleich was passiert, auch so tun, als seien Sie auf seiner Seite, bis er außer Gefecht gesetzt ist. Sie wissen das doch noch? Wir haben doch alles mehrfach durchgesprochen.« Er blieb etwas zurück, als sie sich der attraktiven brünetten Stewardeß näherten, die neben dem vorderen Ausgang stand. »Sind Sie jetzt okay?«
    Julie hätte am liebsten laut hinausgeschrien, daß überhaupt nichts okay wäre, aber sie grub nur die Fingernägel in ihre Handfläche, bis es schmerzte, und rang sich ein Nicken ab.
    »In Ordnung, jetzt sind Sie also ganz auf sich gestellt«, sagte er, blieb unter der Tür stehen, nahm ihr den Mantel von den Schultern und hängte ihn ihr über den Arm. »In fünf Minuten ist alles vorbei. Ist doch nicht so schlimm - nur noch fünf Minuten. Und denken Sie daran: Suchen Sie nicht nach ihm, sondern lassen Sie ihn nach Ihnen Ausschau halten.«
    Er blieb stehen und sah zu, wie sie langsam vor ihnen die Gangway hinunterstieg. Erst nachdem sie mehrere Meter Vorsprung hatte, folgten Ted und er ihr langsam. Sobald sie außer Hörweite der Flugzeugbesatzung waren, flüsterte Ted erbost: »Sie hatten kein Recht, sie all dem auszusetzen. Sie haben doch selbst gesagt, daß der ganze Flughafen voller FBI-Beamter und mexikanischer Polizei ist. Sie hätten sie nicht als Lockvogel gebraucht!«
    Paul knöpfe sein Jackett auf und lockerte die Krawatte -ein leger gekleideter Geschäftsmann, der mit einem Freund zusammen für ein paar Tage nach Mexico City kam, um Geschäft und Vergnügen miteinander zu verbinden. Die Hände in den Hosentaschen, sagte er mit einem grimmigen Lächeln: »Sie bestand darauf mitzukommen, um sicherzugehen, daß Benedict nichts passiert, und Sie wissen das genausogut wie ich. Ich habe vom Cockpit aus am Flughafen angerufen und veranlaßt, daß ein Arzt anwesend sein wird, der ihr eine Beruhigungsspritze geben kann, wenn alles vorüber ist.«
    »Wären Ihre Leute auch nur halb so clever, wie Sie immer sagen, dann hätten sie ihn schon längst gefaßt. Und das haben sie noch nicht, oder? Das haben Sie doch erfahren, als Sie vom Cockpit aus telefonierten, nicht wahr?«
    Paul lächelte weiter, aber seine Worte waren weniger erfreulich. »Sie haben recht. Er ist irgendwie an ihnen vorbeigekommen, oder er ist überhaupt nicht da. Mexiko gehört leider nicht zum Zuständigkeitsbereich des FBI. Bevor wir Benedict nicht über die Grenze transportiert haben, besteht bei dieser Operation für uns lediglich

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