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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wärst.«
    Julie nahm ein Tuch in die Hand und begann, die Spüle auszuwischen, während sie ein betont fröhliches Gesicht aufsetzte. »Warum sagst du das?«
    »Zum einen, weil der Wasserhahn noch läuft und das Geschirr noch herumsteht, während du versuchst, das Spülbecken trockenzureiben. Du warst immer sehr ordentlich, Julie«, neckte ihre Mutter sie, als Julie hastig das Geschirrtuch beiseite legte und wieder zu ihrer vorherigen Beschäftigung zurückkehrte, »aber jetzt übertreibst du etwas. Du denkst immer noch an Zachary Benedict, nicht wahr?«
    Das war die Gelegenheit, ihre Mutter vorsichtig auf das vorzubereiten, was sie morgen in dem Brief lesen würde, und Julie entschloß sich, sie nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. »Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, daß ich mich in Colorado in ihn verliebt habe?«
    »Ich würde sagen, daß dies ein ausgesprochen dummer Gedanke ist, den du dir schnellstmöglich aus dem Kopf schlagen solltest, weil er zu absolut nichts führt und dir nur eine Menge Schmerzen bereitet.«
    »Aber was, wenn ich einfach nichts dagegen tun kann?«
    »Ich empfehle das Heilmittel Zeit, Liebes. Die Zeit heilt alle Wunden. Du warst ja schließlich nur eine Woche lang mit ihm zusammen. Warum verliebst du dich statt dessen nicht lieber in Paul Richardson«, sagte sie, halb im Scherz. »Er hat eine gute Stellung, und er ist verrückt nach dir - das ist sogar deinem Vater aufgefallen.«
    Da ihr sowohl die Unterhaltung über Paul als auch die Küchenarbeit als reine Zeitverschwendung erschienen -schließlich war jede Minute, die sie noch mit ihrer Familie verbringen konnte, ausgesprochen kostbar -, warf Julie ihr Geschirrtuch beiseite. »Gehen wir ins Wohnzimmer«, sagte sie und schob ihre Mutter aus der Küche. »Ich mache die Küche später fertig.« Etwas lauter rief sie: »Möchte noch jemand irgendwas aus der Küche?«
    »Ja«, rief Ted zurück. »Kaffee!«
    Katherine, die gerade hereingekommen war, um beim Abwasch zu helfen, wollte Tassen und Untertassen aus dem Schrank holen, doch Julie schüttelte den Kopf. »Geh rein und bleib bei Ted. Ich komme nach, sobald der Kaffee fertig ist.«
    Das Tablett mit den Tassen in Händen, war Julie gerade auf dem Weg zu den anderen, als sie hörte, wie ihr Vater hastig sagte: »Ted, stell den Fernseher ab, Julie braucht das nicht zu hören!«
    »Was brauche ich nicht zu hören?« fragte Julie zu Tode erschrocken, als Ted auf den Fernseher zustürzte. »Laß ihn an, Ted«, mahnte sie, instinktiv ahnend, daß es etwas mit Zack zu tun haben mußte. »Sie haben Zack erwischt, nicht wahr?« fragte sie und zitterte derart, daß die Tassen auf dem Tablett zu klirren anfingen. »Antwortet doch endlich!« schrie sie, in vier entsetzte Gesichter starrend.    
    »Sie haben ihn nicht erwischt«, äußerte Ted sarkastisch, »aber er hat ein weiteres Opfer erwischt!« Während seiner Worte waren die Werbespots vorüber, und Julie sah, wie eine Bahre aus einem Haus getragen wurde, auf der ein mit einem weißen Tuch bedeckter Körper lag. Die Stimme des Nachrichtensprechers schien den ganzen Raum zu füllen: »Wie bereits vor einer Stunde gemeldet, wurde Tony Austin, der zusammen mit Zachary Benedict und Rachel Evans eine Hauptrolle in Destiny spielte, tot in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden. Der bekannte Schauspieler starb an einem Schuß in die Brust. Erste Untersuchungsberichte weisen daraufhin, daß es sich bei der Patrone um ein Hohlspitz-Geschoß handelt, ähnlich dem, das seinerzeit Zachary Benedicts Ehefrau Rachel Evans tötete.
    Vorsichtigen Schätzungen zufolge trat der Tod gestern kurz vor Mitternacht ein. Die Polizei des Orange County bestätigte die Meldung, daß Austin am Abend vorher jeinen Drohanruf von Zachary Benedict erhalten habe und daß Benedict nur Stunden vor der Tat in der Gegend gesehen wurde. Andere Mitglieder des Filmteams von Destiny, die gleichfalls Drohanrufe von Benedict erhalten haben, wurden gebeten, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen ...«
    Die restlichen Worte des Sprechers gingen in dem Krach zerbrechenden Porzellans unter, da Julie das Tablett fallen ließ und mit beiden Händen ihr Gesicht bedeckte, um die Erinnerung an das Bild der abtransportierten Leiche auszulöschen - und den Gedanken an die Worte zu verdrängen, die Zack so kalt ausgesprochen hatte:
    »Überlaß Austin mir. Es gibt Wege, mit ihm fertig zu werden, ohne Matt mit hineinzuziehen.«
    »Julie!« Stimmen drangen auf sie ein, und

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