Perfekt
beschäftigte. »Was hast du vor, wegen Julie Mathison zu unternehmen? Wenn sie sich entschließt, dich wegen Entführung zu verklagen ...«
Zacks Lächeln verschwand, und seine Augen wurden eiskalt. »Erwähne nie wieder diesen Namen«, warnte er in schneidendem Ton. »Nie wieder.«
Matt zog die Brauen zusammen, ließ es aber dabei bewenden. Als er später in seinen eigenen Bungalow zurückkehrte, rief er Meredith an, um ihr zu sagen, daß er am nächsten Morgen heimfliegen würde, und um sie von Zacks Plänen zu unterrichten. »Er hat schon jetzt einen Haufen Blanko-Filmangebote von jedem großen Filmstudio in Hollywood. Und in sechs Wochen will er eine Party geben. Am zweiundzwanzigsten, wenn wir da Zeit haben.«
In ihrem Penthouse in Chicago wickelte Meredith die Telefonschnur um ihren Finger und erwähnte vorsichtig den Namen einer Person, von der sie wußte, daß Matt sie zutiefst verachtete und haßte: »Was ist mit Julie Mathison?«
»Sie ist nicht eingeladen«, sagte Matt sarkastisch. Etwas sanfter fuhr er fort: »Und wenn du denkst, ich wäre irrational, was sie betrifft, dann solltest du Zacks Reaktion auf die bloße Erwähnung ihres Namens erleben.«
Doch Meredith gab nicht so schnell auf. »Hat sich irgend jemand vielleicht einmal darüber Gedanken gemacht, wie sie sich jetzt fühlen muß? Jetzt, wo sie weiß, daß er unschuldig ist und keinen der Morde begangen hat?«
»Sie wird zweifellos enttäuscht darüber sein, daß ihr Ruf als gefeierte Heldin jetzt so plötzlich beim Teufel ist.«
»Matt, ich weiß, was du denkst, aber sie hat ihn wirklich geliebt! Ich weiß, daß sie es getan hat. Ich habe es gespürt.«
»Dieses Thema haben wir bereits erschöpfend ausdiskutiert, Darling, und was wir denken, ist sowieso uninteressant. Zack jedenfalls haßt sie, und das ist ganz bestimmt keine momentane Laune. Ich bin morgen früh wieder daheim. Wie geht es Marissa?«
»Sie vermißt dich.«
Seine Stimme wurde zärtlich. »Und wie geht es Marissas Mommy?«
Meredith lächelte. »Die vermißt dich noch mehr.«
69
»Mr. Benedict, könnten wir bitte ein Foto von Ihnen und Miß Copeland machen?« Die Fotoreporterin der Los Angeles Times schrie fast, um die Musik und die Geräuschkulisse der fünfhundert Gäste zu übertönen, die zu der feudalen Wochenendparty auf Zacks Anwesen in Pacific Palisades gekommen waren. Als er sie nicht verstand, wandte sie sich an die anderen Reporter und zuckte lachend die Schultern: »Verdammt schade, wäre ein super Bild geworden.« Dann ging sie zu einem der fünfzig befrackten Ober, die sich durch die Menge schlängelten, um auch die Gäste mit Horsd'œuvres und Drinks zu versorgen, die sich nicht die Mühe machen wollten, zu dem riesigen weißen Festzelt hinüberzulaufen, wo es Hummer, Kaviar und alle erdenklichen Delikatessen gab und wo der Champagner in Strömen floß. Hinter ihnen erstreckte sich ein riesiger Swimmingpool mit Wandelhallen im römischen Stil, in denen sich weitere Gäste aufhielten; manche im Badeanzug, andere elegant gekleidet, und alle tranken und unterhielten sich. »Er ist erst seit sechs Wochen wieder im Geschäft, und schaut euch das an!« plauderte sie fröhlich weiter und nahm sich ein Glas Dom Perignon vom Tablett des Obers. »Gefragter denn je, ist er wieder ganz oben. Sämtliche großen Namen der Filmindustrie sind hier, tanzen nach seiner Pfeife und sind ganz aus dem Häuschen, weil er ihnen die Ehre zuteil werden ließ, sie zu seiner >Homecoming-Party< einzuladen.« Sie trank einen Schluck Champagner und sprach dann, um die Unterhaltung in Gang zu halten, ein offenes Geheimnis aus: »Sein Agent sagt, daß Paramount, Universal und Fox ihm völlig freie Hand bei der Wahl des Drehbuchs lassen wollen und daß die Angebote für seinen nächsten Film derzeit bei zwanzig Millionen Dollar liegen. Angeblich wartet er aber noch, bis ihm jemand fünfundzwanzig anbietet.«
»Nicht schlecht für einen Mann, der fünf Jahre lang weg vom Filmgeschäft war«, sagte der CBS-Reporter lachend. Genau wie die Reporterin der Daily News vermied er es, das Wort Gefängnis in den Mund zu nehmen - nicht, weil er ein besonders taktvoller Mensch gewesen wäre, sondern aus rein pragmatischen Gründen: Zacks PR-Managerin hatte allen Reportern, die das Glück hatten, zu dieser Party zugelassen zu sein, unzweifelhaft klargemacht, daß es drei Themen gebe, die, selbst wenn nur versehentlich aufgebracht, dazu führen würden, daß der oder die Betreffende die Party
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