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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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ist.«
    Tränenüberströmt drehte Julie sich zu Katherine um und schluchzte heiser: »Matt Farrell hat nie aufgehört, an ihn zu glauben. Einen wahren Freund hatte Zack wenigstens.«
    »Fang jetzt nicht an, dich damit zu quälen«, ermahnte Katherine sie, aber auch ihre Stimme brach vor Rührung, und Julie hörte ihr sowieso nicht zu. Sie starrte auf den Bildschirm und lauschte Brokaw, der fortfuhr: »Der Staatsanwalt von Amarillo, William Wesley, wird vom dortigen Gerichtshof aus eine Erklärung abgeben ...«
    Das Bild wechselte zu den Stufen vor dem Gerichtsgebäude, aus dem ein dunkelhaariger Mann, ungefähr Mitte Dreißig, herauskam und sich an eine Horde Reporter wandte, die ihm Mikrofone entgegenstreckten und ihn mit Fragen bombardierten. »Halten Sie sich doch bitte zurück, bis ich mein Statement abgegeben habe«, sagte er und setzte eine Brille auf. »Danach werde ich Ihre Fragen so gut ich kann beantworten.« Als der Lärm nachließ, hob er das Papier, das er in der Hand hatte, und begann zu lesen: »Gestern ersuchten Zachary Benedicts kalifornische Anwälte mein Büro um eine sofortige Unterredung hier in Amarillo. Während dieser Unterredung bekamen wir eine eidesstattliche Erklärung von Emily McDaniels vorgelegt, in der sie bestätigt, daß ihr Vater, George Anderson McDaniels, die Morde an Rachel Evans und Anthony Austin gestanden hat. Miß McDaniels, die ihre Erklärung in Anwesenheit von Captain John Jorgen bei der Polizei des Orange County, Kalifornien, abgab, hat der Polizei auch eine 45er Automatic übergeben, die ihrem Vater gehört. Erste ballistische Untersuchungen deuten darauf hin, daß es sich dabei um die Waffe handelt, mit der Mr. Austin erschossen wurde. Im direkten Anschluß an unsere Unterredung legten Mr. Benedicts Anwälte hier in Amarillo Berufung gegen seine Verurteilung ein und beantragten die sofortige Haftentlassung ihres Klienten aus dem Staatsgefängnis von Amarillo. Die vorläufige Verfügung wurde auf Empfehlung meines Büros ohne weitere Umstände von Richter Wolcott unterzeichnet und ging dann an das Berufungsgericht in Austin. Die Unterschrift des Richters dort wurde heute morgen geleistet, und Zachary Benedict ist folglich seit heute mittag auf freiem Fuß. Einige Formalitäten, seine vor zwei Monaten erfolgte Flucht aus dem Staatsgefängnis betreffend, müssen noch geklärt werden, weil er damit genaugenommen gegen texanisches Gesetz verstoßen hat. Wir sind jedoch der Ansicht, daß Mr. Benedict für seine kurze illegale Freiheit bereits einen hohen Preis bezahlt hat. Die Behandlung durch die mexikanische Polizei sowie fünf Jahre verbüßte Haft für ein Verbrechen, das er ganz offensichtlich nicht begangen hat, sollten das mehr als aufwiegen. Haben Sie darüber hinaus noch Fragen?« erkundigte er sich und blickte die Reporter an. Einer schrie lauter als alle anderen, und diese Frage beantwortete er auch als erste: »Was ist mit der Entführung von Julie Mathison? Wird Benedict dafür vor Gericht gestellt?«
    »Das hängt ganz davon ab, ob Miß Mathison ihn deshalb ziviloder strafrechtlich verfolgen läßt. Die Staatsanwaltschaft hat damit jedenfalls vorerst nichts zu tun.«
    Willie riß seinen Blick von der gequälten Miene seiner Lehrerin los und kehrte an den Eßzimmertisch zu seinen Kameraden zurück, die weder etwas hören noch den Bildschirm hatten sehen können. »Es ist wieder dieser Blödmann, dieser Benedict«, flüsterte er aufgeregt. »Er ist jetzt raus aus dem Knast, und sie heult wegen ihm.« Er packte seine Bücher zusammen und fing an, sie in seinen Turnbeutel zu schieben. »Wir können genausogut einpacken und gehen. Miß Mathison will bestimmt nicht, daß wir sie weinen sehen, und so, wie es aussieht, hört sie nicht so schnell wieder damit auf.«
    Die anderen beiden Jungen gehorchten den Worten ihres Anführers, aber Johnny Everett hob sein sommersprossiges Gesicht und blickte besorgt drein: »Warum bringt es sie zum Heulen, wenn sie diesen Benedict im Fernsehen sieht, Willie?«
    Willie warf sich seinen Beutel über die Schulter und half Tim mit seinem Rollstuhl. »Meine Mom sagt, er hat ihr das Herz gebrochen. Deshalb. Meine Mom sagt auch, daß es die ganze Stadt weiß.«
    »Er ist ein echter Blödmann«, erklärte Tim.
    »Ein echter Mistkerl«, bestätigte Johnny, während er seinen Rollstuhl rückwärts um den Tisch herummanövrierte und in Richtung Küche fuhr, wo eine speziell zu diesem Zweck errichtete Rampe von der Hintertür zur Auffahrt

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