Perfekt
Summe schnellstmöglich zu räumen, »es wäre vergebliche Liebesmüh, dich davon überzeugen zu wollen, daß du für ein paar Tage in ein Krankenhaus gehst, um dich gründlich durchchecken zu lassen? Meine Frau findet, du solltest das unbedingt machen.«
»Du hast recht«, sagte Zack trocken, während er zur Bar hinüberging, um für sie beide einen Drink zu holen. »Die Mühe kannst du dir sparen.« Sein Blick glitt über die ansehnliche Reihe von Flaschen, die das Regal hinter der Bar füllten, und er fügte grinsend hinzu: »Champagner oder lieber etwas Stärkeres?«
»Was Stärkeres.«
Zack nickte zustimmend, ließ Eiswürfel in zwei Kristallgläser fallen, füllte diese mit Scotch und einem Schuß Wasser und reichte dann eines davon Matt. Zum ersten Mal seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis begann Zack, sich zu entspannen. Schweigend sah er seinen Freund an, genoß das Gefühl seiner neugewonnenen Freiheit und versuchte die unaussprechliche Dankbarkeit, die er Matt gegenüber empfand, in Worte zu fassen. »Ich möchte dich etwas fragen«, begann er feierlich.
»Was willst du wissen?«
Seine fast schmerzhaft sentimentalen Gefühle hinter einem Scherz verbergend, sagte Zack: »Da es wohl keine Möglichkeit gibt, mich bei dir für deine Freundschaft und Loyalität zu revanchieren, sag mir bitte wenigstens, was ich euch als nachträgliches Hochzeitsgeschenk überreichen kann.«
Die beiden Männer blickten sich an; beiden war klar, wie bedeutungsschwer dieser Augenblick war, aber zuviel Sentimentalität war einfach indiskutabel. Matt nahm einen Schluck aus seinem Glas und hob nachdenklich eine Augenbraue, so als denke er ernsthaft darüber nach. »In Anbetracht des ganzen Ärgers, den ich wegen dir hatte, fände ich eine hübsche Insel in der Ägäis für angebracht.«
»Du besitzt bereits eine Insel in der Ägäis«, erinnerte ihn Zack.
»Ach ja. Du hast recht. Wenn das so ist, werde ich mit Meredith darüber reden, sobald ich wieder daheim bin.«
Zack fiel auf, wie seine Augen leuchteten, als er den Namen seiner Frau aussprach, und auch der warme Klang seiner Stimme, als er daheim sagte. Matt blickte in sein Glas und nahm einen weiteren großen Schluck. »Sie kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen.«
»Auch ich freue mich verdammt darauf, ihr endlich persönlich zu begegnen.« Grinsend fuhr er fort: »Als ich im Gefängnis war, habe ich die ... äh ... dramatischen Ereignisse verfolgt, die deine zweite Werbung um deine eigene Frau begleiteten.« Zack räusperte sich und wurde wieder ernst: »Es hat mich überrascht, daß du mir nie davon erzählt hast, daß ihr schon einmal vor fünfzehn Jahren verheiratet wart.«
»Ich erzähle dir die wahre Geschichte - das, was die Zeitungen nicht herausgefunden haben - ein andermal. Sobald du dich wieder richtig eingelebt hast, bringe ich Meredith und Marissa nach Kalifornien, und dann können wir etwas Zeit miteinander verbringen.«
»Wie wäre es in sechs Wochen? Bis dahin sollte alles wieder normal laufen. Und weißt du was? Ich werde eine Party geben.« Er überlegte eine Minute. »Am zweiundzwanzigsten Mai, wenn euch das paßt.«
»In sechs Wochen? Was kannst du in sechs Wochen schon Großartiges auf die Beine stellen?«
Zack deutete mit dem Kopf auf den Tisch neben dem Telefon und sagte trocken: »Das hier sind alles >dringende< Nachrichten, von denen die Damen von der Telefonzentrale annahmen, ich sollte sie lesen, obwohl sie den Anrufern natürlich gesagt haben, daß ich nicht hier wohne. Schau sie dir nur mal an.«
Matt hob den Stapel Zettel auf und blätterte ihn durch. Zwischen vielen anderen Mitteilungen fand er Nachrichten von den Chefs der vier größten Filmstudios, verschiedenen unabhängigen Produzenten und zwei von Zacks ehemaligen Agenten. Amüsiert grinsend legte er sie wieder weg. »Steht doch überall dasselbe drauf, wie? >Willkommen daheim, wir wußten ja immer, daß du unschuldig bist, und jetzt haben wir ein Angebot für dich, zu dem du bestimmt nicht nein sagen kannst. <«
»Wankelmütige Menschen, nicht wahr?« sagte Zack, ohne jedoch boshaft zu klingen. »Komisch - aber keiner von denen hat mir je einen Liebesbrief ins Gefängnis geschickt. Und jetzt rufen sie jedes' Hotel in der Stadt an, von dem sie glauben, daß ich möglicherweise dort abgestiegen sein könnte, und hinterlassen Nachrichten für mich.«
Matt lachte leise, wurde dann aber wieder ernst und brachte ein Thema zur Sprache, das ihn schon seit Zacks Entlassung
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