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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wird vorbeischauen und anrufen.«
    »Wo ist das nächste Hotel oder Motel?«
    Julie sah ihn etwas unbehaglich an, aber Herman war weniger zurückhaltend: »Was haben Sie vor - wollen Sie ihren Ruf vollständig ruinieren?«
    Zack blickte in ihr Gesicht und sehnte sich verzweifelt danach, mit ihr allein zu sein. Und ihre Augen sagten ihm, daß sie genauso empfand.
    »Zu mir nach Hause«, bat sie. »Wenn es sein muß, stellen wir einfach das Telefon und die Hausklingel ab.«
    Kaum eine Minute später hielt Herman vor ihrem Haus, und Zack griff in seine Tasche, um ihn zu bezahlen. »Wieviel schulde ich Ihnen diesmal?« erkundigte er sich trocken.
    Der Mann drehte sich um und drückte Zack mit einem Blick verletzter Würde seinen Hundert-Dollar-Schein wieder in die Hand. »Fünf Dollar insgesamt, und da ist das Abholen Ihres Piloten bereits mit drin. Das ist ein Sonderpreis«, fügte er mit einem jungenhaften Grinsen hinzu, »für einen Mann, der keine Angst hatte, vor der ganzen Stadt zuzugeben, daß er Julie liebt.«
    Gerührt drückte Zack ihm eine Zwanzig-Dollar-Note in die Hand und sagte: »Im Flugzeug sind noch ein Koffer und ein weiterer Aktenkoffer von mir. Würden Sie sie mir bitte hier vorbeibringen, nachdem Sie meinen Piloten zu seinem Motel gebracht haben?«
    »Klar doch. Ich stelle sie vor Julies Hintertür, dann braucht ihr nicht auf die Klingel zu reagieren.«

78
    Julie betrat ihr Wohnzimmer und knipste eine Lampe an, doch als Zack nach ihrer Hand griff, warf sie sich ohne ein weiteres Wort in seine Arme und küßte ihn mit einer Verzweiflung, die seiner eigenen in nichts nachstand, preßte sich an ihn und ließ ihre Hände über seinen breiten Rücken gleiten. Zack hielt sie, als wolle er sie nie wieder loslassen, und versuchte gleichzeitig, mit seinen Händen ihren ganzen Körper zu erkunden.
    Beim schrillen Klingeln des Telefons erschraken sie beide, und sie griff mit zitternden Fingern nach dem Hörer.
    Zack schaute zu, wie sie ihn an ihr Ohr hob, und lächelte ein wenig, als er bemerkte, wie sie züchtig den Blick senkte, als er anfing, sein Jackett auszuziehen.
    »Ja, es stimmt, Mr. Addleson«, sagte sie, »er ist tatsächlich hier.« Sie lauschte eine Minute und sagte dann: »Ich weiß nicht. Ich werde ihn fragen.« Sie legte ihre Hand über die Muschel, sah ihn hilfesuchend an und sagte: »Der Bürgermeister und Mrs. Addleson möchten wissen, ob du - ob wir - heute abend zu ihnen zum Dinner kommen wollen.«
    Zack legte seine Krawatte ab, fing an, sein Hemd aufzuknöpfen und schüttelte langsam und eindeutig den Kopf: Das hieß »Nein«. Und als ihr klarwurde, was er vorhatte, stieg ihr die Röte in die Wangen.
    »Ich fürchte, das wird nicht gehen. Nein, ich kenne seine genauen Pläne nicht. Ja, ich werde ihn fragen und es Sie dann wissen lassen.«
    Julie legte auf, hob aber sofort den Hörer wieder ab und stopfte ihn unter ein Sofakissen. Dann richtete sie sich auf und rieb nervös ihre Handflächen gegeneinander. Dutzende von Fragen drängten sich ihr auf, wie sie so dastand und ihn ansah, Zweifel und Ungewißheit und Hoffnung, doch all dies wurde überlagert von dem Gefühl fast unwirklicher Freude darüber, daß er tatsächlich hier war, hier in ihrem Wohnzimmer, und sie zärtlich, ein wenig amüsiert und voller Verlangen ansah. »Ich kann einfach nicht glauben, daß du hier bist«, flüsterte sie. »Noch vor ein paar Stunden schien alles so, so ...«
    »Leer?« schlug er mit jener tiefen, zwingenden Stimme vor, die wieder zu hören sie so sehr ersehnt hatte. »Und sinnlos?« fügte er hinzu, während er auf sie zuging.
    Sie nickte. »Und hoffnungslos. Zack, es - es gibt so viel, was ich dir erklären muß. Aber ich ...« Ihre Stimme versagte, als er sie in seine Arme zog und sie mit bebenden Händen sein Gesicht berührte. »Gott, ich habe dich so furchtbar vermißt!«
    Zack antwortete ihr mit einem Kuß. Während sein Mund ihre Lippen traf, löste er den Schal von ihrem Haar und vergrub seine Hände in der dunklen, fülligen Pracht. Sie preßte sich an ihn, begegnete seiner glühenden Begierde mit derselben Leidenschaft, die ihn in Südamerika nicht hatte schlafen und im Gefängnis schweißgebadet hatte aufwachen lassen. Mühsam riß er seine Lippen von ihren los. »Zeig mir dein Haus«, sagte er mit einer so rauhen Stimme, daß er sie selbst kaum wiedererkannte. Und natürlich meinte er damit: Zeig mir dein Schlafzimmer.
    Sie nickte, genau wissend, was er meinte, und führte ihn direkt

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