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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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einzelnen davon ganz verrückt ...«
    Als er seinen Kopf hob und seine Umarmung ein wenig lockerte, strich sie mit dem Finger über seine gemusterte Seidenkrawatte und blickte ihn zaudernd an. »Debby ist arbeitslos, weil die Familie, für die sie seit vielen Jahren arbeitet, wegzieht. Außer Hausarbeit kann sie noch nicht viel tun ...«
    Zack hob ihr Kinn und gab ohne längeres Hin und Her nach. »Ich habe ein sehr großes Haus«, sagte er.

86
    »Bist du sicher, daß alles in der Kirche soweit fertig ist?« wollte Zack ungeduldig von Matt Farrell wissen, während er sich mit den winzigen Knöpfen seines Frackhemds abmühte.
    »Alle sind fertig, bis auf dich«, entgegnete Matt mit einem leisen Lachen.
    Da er am gestrigen Abend erst an der Probe und dann am Dinner teilgenommen hatte und vom Haus der Mathisons aus nicht telefonieren konnte, ohne befürchten zu müssen, daß jemand mithörte, hatte er sich, was die Informationsvermittlung zwischen Sally Morrison und ihm selber anging, ganz auf Matt und Meredith Farrell verlassen, die gestern angekommen waren und in Julies Haus übernachtet hatten.
    »Sind alle aus Kalifornien da?«
    »Sie sind in der Kirche.«
    »Hast du Meredith gesagt, daß sie aufpassen soll, daß Julie keinen Blick in die Kirche wirft, bevor sie zum Altar geht?« fuhr Zack nervös fort, während er in den Spiegel starrte und seine schwarze Fliege band. »Sie soll nicht wissen, wer alles da ist. Ich möchte, daß es eine Überraschung für sie wird.«
    »Meredith und Katherine Cahill lassen Julie keinen Moment aus den Augen. Sie wird nicht einmal tief Luft holen können, ohne daß es eine der beiden bemerkt. Inzwischen hat sie wahrscheinlich das Gefühl, daß die zwei ihr auf Schritt und Tritt folgen, und ich nehme an, daß sie sich bereits fragt, was wohl der Grund dafür sein könnte.«
    Zack schlüpfte in seine Frackweste. »Bist du sicher, daß Barbra da ist?«
    »Sie ist da, und ihr Begleiter auch. Ich habe gestern abend in ihrem Hotel in Dallas mit ihr gesprochen. Inzwischen steht sie auf der linken Chorempore und wartet darauf, daß es endlich losgeht.«
    Zack strich sich mit der Hand über das Kinn, um sicherzugehen, daß er auch wirklich optimal rasiert war. »Wie spät ist es?«
    »Zehn vor vier. Du hast noch zehn Minuten Zeit bis zur Kirche. Ted Mathison ist schon dort. Unterwegs können wir den Teil noch mal durchgehen, den du gestern abend bei der Probe hättest lernen sollen.«
    »Ich hatte bereits eine richtiggehende Kostümprobe«, sagte Zack trocken. »Wie du dich vielleicht erinnern durftest, habe ich das alles schon einmal durchgemacht.«
    »Allerdings fallen mir ein paar gravierende Unterschiede zu damals auf«, bemerkte Matt wie beiläufig und grinste.
    »Wirklich? Was denn zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel warst du damals nicht so glücklich, dafür aber auch nicht halb so aufgeregt.«
    Es bestand noch ein weiterer gravierender Unterschied zwischen seiner letzten Hochzeit und dieser, und Zack war sich dessen trotz seiner flapsigen Bemerkung sehr bewußt. Er wußte es schon, bevor er vor die lächelnde Menge trat und vor seinem zukünftigen Schwiegervater in der mit Kerzen und weißen Rosenbuketts festlich geschmückten Kirche stand. Dieses Mal verspürte er eine bisher unbekannte Ehrfurcht und war von einer stillen Freude erfüllt, als er Julie beim Altar erwartete. Er sah Meredith in einem apfelgrünen Kleid den Gang entlangschreiten, gefolgt von Katherine und Sara, die genauso gekleidet waren, und sie alle waren wunderschön und lächelten und strahlten soviel ernste Zuversicht aus, als wüßten sie genau wie Zack, daß das, was jetzt gleich geschah, absolut und unzweifelhaft richtig sei.
    Die Orgel schwoll zu einem Crescendo an, und Zack hatte das Gefühl, sein Herz würde zerspringen, als er Julie erblickte.
    In einem Traum aus weißer, paillettenbestickter Seide, einen langen Schleier hinter sich, kam die Frau auf ihn zu, die er entführt hatte, mit der er gelacht und geweint hatte und die er liebte. Mit strahlendem Gesicht schritt sie durch das schimmernde Kerzenlicht, und in ihren leuchtenden Augen sah er alle Liebe dieser Welt, das Versprechen auf seine ungeborenen Kinder, auf ein Leben voller Freude. Das alles sah er, und dann sah er, wie ihre Augen sich weiteten, als Barbra Streisands Stimme von der Chorempore erklang. Sie sang das Lied, das Zack sich für den Augenblick gewünscht hatte, in dem Julie in der Kirche auf ihn zukäme:
    Long ago and far away, I dreamed a

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