Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
nächsten Lied.«
    »Welchem Lied?« fragte sie, doch er lächelte nur vielsagend, und dann begann das Orchester die Melodie zu spielen, die er bestellt hatte.
    »Diesem«, sagte er bedeutsam, als die verführerischen Worte von Felicianos Lied die laue Mainacht zu erfüllen begannen.
    »Light my fire, Julie«, flüsterte er heiser und tanzte, sie dicht an sich haltend zu den wunderbaren Rhythmen der Musik.
    Die Menschenmenge um sich herum vergessend, preßte sich Julie dichter an ihn und paßte ihre Bewegungen den seinen an. Er legte seine Hände um ihre Taille und zog sie noch näher.

88
    Mit untergeschlagenen Beinen saß Julie auf dem Sofa in der luxuriösen Kabine des Flugzeugs und blickte in die tiefschwarze Nacht hinaus. Tief unter sich konnte sie von Zeit zu Zeit vereinzelte Lichter ausmachen, aber ansonsten schienen sie ins schwarze Unbekannte zu fliegen. Zack saß ihr gegenüber und bot - die Frackweste aufgeknöpft und die Füße auf dem Couchtisch - ein Bild geduldiger Zufriedenheit. Nachdem sie den Empfang verlassen hatten, war er eiligst mit ihr an Bord von Matt Farrells Flugzeug gegangen, ohne ihr auch nur Zeit zum Umziehen zu geben. Doch jetzt, nachdem sie unterwegs zu einem Ziel waren, das er ihr um keinen Preis verraten wollte, schien er vollkommen gewillt, mit dem Vollzug ihrer Ehe noch eine Weile zu warten. »Ich werde mir ausgesprochen komisch Vorkommen, in diesem Kleid eine Hotellobby zu betreten«, sagte sie.
    »Tatsächlich, Darling?« fragte er leise und lächelte dabei.
    Julie nickte. Sie wünschte, er würde ihr erlauben, in eines der Kleider zu schlüpfen, die sich in ihren Koffern befanden. »Ich wäre in ein paar Minuten umgezogen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte, daß wir beide bei unserer Ankunft ganz genau so angezogen sind wie jetzt.«
    »Aber warum?«
    »Laß dich überraschen«, sagte er und streckte seinen Arm nach ihr aus.
    Sie stand auf und setzte sich neben ihn. »Manchmal«, sagte sie, »manchmal verstehe ich dich überhaupt nicht.«
    Doch sie verstand ihn. Sie verstand ihn in dem Augenblick, in dem sie das Flugzeug auf einer kleinen Landebahn verließen, sie sich umsah und die Schatten der hohen Berge erblickte, bevor sie das Auto bestiegen, das sie bereits erwartete. »Colorado!« stieß sie hervor und wickelte sich fester in ihren Umhang, um sich gegen die kalte Nachtluft zu schützen. »Wir sind in Colorado!«
    Die Fahrt über die schmale Privatstraße hinauf zu dem versteckt gelegenen Refugium, in dem sie gemeinsam jene turbulente Woche verbracht hatten, war ein ergreifendes Erlebnis für Julie. Und nicht weniger tief war der Eindruck, den der kurze Weg vom Auto ins Haus in ihr weckte und der Anblick der wunderschönen Räume, in denen sie mit ihm gestritten und mit ihm getanzt und sich in ihn verliebt hatte.
    Während er die Koffer hereintrug und im Kamin Feuer anmachte, ging sie zu der Fensterfront hinüber und schaute hinaus auf den Platz, wo er einst sein »Schnee-Monster« gebaut hatte.
    Zack trat von hinten an sie heran, ließ seinen Arm um ihre Taille gleiten und zog sie dicht an sich. Die glänzende Fensterscheibe reflektierte das Bild ... einen hochgewachsenen Bräutigam, der seine Braut umarmt. Sie blickten auf ihr Spiegelbild, und Zack sah die Tränen, die in ihren Augen schimmerten. »Warum weinst du?« fragte er leise und neigte den Kopf, um ihr einen Kuß auf den Nacken zu geben.
    Julie schluckte und legte den Kopf zurück. »Weil«, flüsterte sie und dachte an all seine Liebesbeweise, »weil du mich so glücklich machst und so perfekt bist.«
    Zack schloß seine Arme mit einer schützenden Geste um seine junge Frau. »Zusammen sind wir glücklich - und perfekt«, flüsterte er.
    »Ich werde dich glücklich machen«, versprach sie mit bebender Stimme. »Ich schwöre, daß ich alles dafür tun will.«
    Ihr Ehemann zog sie an sich und strich ihr über das dunkle Haar. »Du hast mich von dem ersten Abend an glücklich gemacht, den wir hier zusammen verbracht haben, als du auf diesem Sofa da gesessen bist und mir ungeniert erzählt hast, wie absurd du es fändest, daß es beim Football zwar ein tight end, aber kein loose end gäbe.«
    Das brachte sie zum Lächeln, doch dann bemerkte sie den schimmernden Glanz der Flammen auf dem Ehering, den er an seiner Linken trug, preßte seine Handfläche an ihre Wange und drehte dann den Kopf, bis ihre Lippen den Ring berührten. »Ich liebe dich, Zack«, flüsterte sie. »Ich liebe den Klang deiner Stimme - und

Weitere Kostenlose Bücher