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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Stunden zurück. Und erwarte, daß der Wagen dann geheizt und abfahrbereit ist!«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stolzierte Hadley den Bürgersteig entlang. Die beiden Männer blickten ihm nach und warteten, bis er in dem Verwaltungsgebäude verschwunden war. »Mieses Schwein«, murmelte Sandini vor sich hin, dann wandte er sich an Zack. »Jetzt ist es also soweit. Viel Glück!« Er blickte hinauf zu den dunklen, schneeträchtigen Wolken. »Das sieht mir nach einem richtigen Blizzard aus.«
    Das Wetterproblem ignorierend, sagte Zack schnell: »Du weißt, was du zu tun hast. Halte dich einfach an den Plan und ändere um Gottes willen nicht deine Geschichte. Wenn du genau das tust, was ich dir gesagt habe, kommst du als Held aus der ganzen Sache raus anstatt als Komplize.«
    Irgend etwas an Sandinis leichtem Grinsen und seinen fahrigen Bewegungen machte Zack verdammte Angst. Klar und knapp wiederholte er noch einmal den Plan, über den sie bisher nur zu flüstern gewagt hatten. »Dom, mach es genau so, wie wir es abgesprochen haben. Laß Hadleys Einkaufsliste auf dem Wagenboden liegen. Erledige eine Stunde lang deine Botengänge und Besorgungen und erzähl dann der Verkäuferin im Geschäft, daß du deine Einkaufsliste im Auto vergessen hättest und nicht genau wüßtest, ob du auch wirklich alles hast. Sag ihr, daß du die Liste holen mußt, und komm wieder hierher. Das Auto wird zugesperrt sein.« Während er sprach, nahm Zack Sandini die Liste aus der Hand und warf sie auf der Beifahrerseite auf den Wagenboden. Dann drückte er den Verriegelungsknopf und schloß die Tür. Mit einer inneren Ruhe, die nicht echt war, nahm er Sandinis Arm und zog ihn zur nächsten Kreuzung.
    LKWs und Pritschenwagen rasten vorbei, während sie darauf warteten, daß die Fußgängerampel auf Grün sprang. Dann überquerten sie gemächlich die Straße - zwei Männer, die wie ganz gewöhnliche Texaner aussahen, die sich über die wirtschaftliche Zukunft des Bundesstaates oder über das nächste Football-Spiel unterhielten. Der einzige Unterschied bestand darin, daß sie beide weiße Hosen und weiße Jacken mit dem schwarzen Aufdruck TDC trugen. Als sie sich dem Randstein näherten, fuhr Zack leise fort: »Wenn du zum Auto kommst und merkst, daß die Tür zugesperrt ist, gehst du in den Lebensmittelladen auf der anderen Straßenseite, schaust dich gründlich um und fragst dann die Verkäuferinnen, ob sie jemand gesehen hätten, der so aussieht wie ich. Wenn sie das verneinen, gehst du in die Buchhandlung und in den Drugstore und fragst nach, ob mich dort jemand gesehen hat. Sagen die auch nein, marschierst du direkt auf das Verwaltungsgebäude zu, öffnest verschiedene Türen und erkundigst dich, ob jemand weiß, wo die Sitzung der Gefängnisdirektoren stattfindet. Sag allen, du willst einen möglichen Fluchtversuch melden. Die Verkäuferinnen in den Geschäften, in denen du vorher warst, werden deine Geschichte bestätigen, und da du dem Direktor die Flucht eine halbe Stunde früher meldest, als er sie selbst bemerkt hätte, wird er davon überzeugt sein, daß du so unschuldig bist wie ein neugeborenes Baby. Vielleicht läßt er dich sogar eher raus, und du kannst an Ginas Hochzeit teilnehmen.«
    Sandini grinste und spreizte zwei hochgehobene Finger -anstatt ihm feierlich die Hand zu drücken, was verdächtig hätte wirken können. »Mach dir keine Sorgen um mich. Und jetzt schau, daß du wegkommst.« Zack nickte, wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber noch einmal um. »Sandini?« sagte er feierlich.
    »Ja, Zack?«
    »Du wirst mir fehlen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Grüße Mama ganz herzlich von mir. Und sag deinen Schwestern, daß ich sie nie vergessen werde«, fügte Zack noch hinzu, dann drehte er sich um und entfernte sich mit raschen Schritten.
    Das Lebensmittelgeschäft lag an der Ecke zwischen der Straße, an der sich das Gebäude befand, in dem Hadley sich aufhielt, und einer Seitenstraße. Und zu beiden Straßen hin gab es Ausgänge. Zack mußte sich zwingen, nicht von dem Plan abzuweichen, und betrat den Laden durch den Haupteingang. Für den Fall, daß Hadley ihn beobachten sollte, was manchmal der Fall war, hielt er sich direkt hinter der Türe auf und zählte langsam bis dreißig.
    Fünf Minuten später war er, die Gefängnisjacke unter dem Arm, bereits mehrere Blocks entfernt und ging zügig auf seine erste Zwischenstation zu - die Herrentoilette der Phillips-66-Tankstelle an der Court Street. Mit vor Anspannung und

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