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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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hat Papa schon immer gesagt.«
    »Sie war auch deine Mutter, Ada«, bemerkte Flossie vorsichtig.«
    »Aber ich bin ganz wie Papa. Ich bin überhaupt nicht wie sie.«
    »Sie ist gestorben, als wir noch Babys waren. Woher willst du das denn so genau wissen?«
    »Ich weiß es, weil Papa es immer gesagt hat. Er hat gesagt, du wärst so verträumt wie sie, und ich wäre stark, so wie er. Deshalb hat er auch mich mit der Verwaltung des Vermögens betraut, wenn du dich daran erinnerst - weil du nicht auf dich selber aufpassen kannst, deshalb mußte ich immer für uns beide sorgen.«
    Flossie biß sich auf die Lippen, dann wechselte sie erneut das Thema. »Das Haus von Bürgermeister Addleson wird ein richtiger Palast. Ich habe gehört, er läßt sich sogar einen Aufzug einbauen.«
    Ada setzte einen Fuß auf den Boden und gab der Schaukel einen ärgerlichen Schubs, der sie nicht nur in heftige Bewegung versetzte, sondern auch Ächzen und Quietschen verursachte. »Mit Herman Henkleman als Elektriker sollte der Bürgermeister froh sein, wenn sein Aufzug nicht mit seinem Nachttisch verkabelt ist!« konterte sie mit bissiger Verachtung. »Dieser Mann ist ein hoffnungsloser Tunichtgut, ge-nauso wie sein Daddy, und der Daddy von seinem Daddy. Ich habe dir doch gesagt, daß es so kommen wird.«
    Flossie blickte auf ihre pummeligen kleinen Hände in ihrem Schoß. Sie schwieg.

14
    Zack stand vor dem kleinen Rasierspiegel, der über einem Waschbecken im Duschraum hing, starrte auf sein Spiegelbild und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, daß Hadley seine Pläne heute nicht schon wieder ändern würde, als Sandini hereinkam. Er wirkte aufgeregt und blickte sich vorsichtig um, ob jemand hinter ihm im Gang stünde. Zufrieden, weil kein Mensch in Hörweite war, trat er näher und flüsterte begeistert: »Hadley will um drei Uhr nach Amarillo. Das ist deine Chance!«
    Anspannung und Ungeduld hatten so lange an Zack genagt, daß er kaum glauben konnte, daß es nun endlich soweit sein sollte: Zwei lange Jahre hatte er vorgegeben, sich an das System anzupassen, hatte er sich bemüht, ein Mustergefangener zu sein, um diese Vertrauensposition zu erlangen - mit allen dazugehörigen Freiheiten. All die Monate des Pläneschmiedens, sie sollten sich nun endlich auszahlen. Sofern die Verzögerung keinen nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet hatte, würde er in wenigen Stunden unterwegs sein - in einem Mietwagen mit einer neuen Identität, auf einer minutiös genau geplanten Fluchtroute, und Flugtickets würden die Behörden auf eine falsche Fährte locken.
    Am Waschbecken neben ihm stehend, sagte Sandini: »Jesus, ich wünschte, ich könnte mit dir kommen. Ich wäre so verdammt gerne bei Ginas Hochzeit dabei!«
    Zack beugte sich vor und spritzte sich Wasser ins Gesicht, doch er hörte die unterdrückte Aufregung in Sandinis Stimme, und das jagte ihm einen riesigen Schrecken ein. »Vergiß das ganz schnell wieder! In vier Wochen bist du hier raus«, fügte er hinzu und griff sich ein Handtuch.
    »Okay, okay«, sagte Sandini. »Du hast ja recht. Hier, nimm das«, fügte er hinzu und streckte die Hand aus.
    »Was ist das?« fragte Zack, während er sich das Gesicht abtrocknete. Er warf das Handtuch hin und blickte auf das Stück Papier in Sandinis ausgestreckter Hand.
    »Das ist Mamas Adresse und Telefonnummer. Wenn irgend etwas nicht so funktioniert wie geplant, dann schau, daß du zu Mama kommst; sie wird dann meinen Onkel benachrichtigen. Der hat überall Verbindungen«, prahlte er. »Ich weiß, daß du Zweifel hattest, ob er alles für dich wirklich ordnungsgemäß erledigt, aber in ein paar Stunden wirst du selber sehen, daß in Amarillo alles genauso vorbereitet ist, wie du es gewünscht hast. Er ist wirklich ein ganz großartiger Kerl«, fügte Sandini stolz hinzu.
    Geistesabwesend krempelte Zack die Ärmel seines groben weißen Gefängnishemdes herunter und versuchte vergeblich, nur an das Hier und Jetzt zu denken und sich nicht in Gedanken an das Kommende zu verausgaben. Doch als er die Knöpfe an den Ärmelbündchen schloß, zitterten seine Hände, und er ermahnte sich selbst, Ruhe zu bewahren und sich auf das Gespräch zu konzentrieren. »Da ist etwas, das ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte, Dom«, begann Zack vorsichtig. »Wenn er wirklich so ein >großartiger Kerl< ist und so viele >Verbindungen< hat, wie du immer sagst, warum zum Teufel hat er dann nicht ein paar Fäden gezogen, um dich hier rauszuholen?«
    »Oh

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