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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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informierten, daß ihr entflohener Sträfling vermutlich nach Kanada entkommen war. Innerhalb der nächsten Woche sollte sich die Jagd auf Zack Benedict weitgehend auf Kanada konzentrieren, was Zacks weiteren Plänen sehr dienlich sein konnte. Im Augenblick sah es ganz so aus, als würde er die nächste Zeit, die kommende Woche, nichts anderes zu tun haben, als sich zu entspannen und seine neugewonnene Freiheit zu genießen. Das waren ausgesprochen erfreuliche Ansichten, und es hät-te ihn auch sehr fröhlich gestimmt, wäre da nicht das Problem mit seiner lästigen Geisel. Sie war der einzige Störfaktor in seinen Plänen. Ein sehr großer Störfaktor, da sie offenbar nicht halb so leicht zu manipulieren war, wie er anfangs angenommen hatte. Gerade jetzt fuhr sie unnötig langsam und warf ihm ärgerliche Blicke zu. »Was ist los?« fragte er kurz.
    »Ich muß auf die Toilette.«
    »Später!«
    »Aber ...« Er blickte sie an, und Julie wußte, daß es zwecklos war, mit ihm darüber zu diskutieren.
    Eine Stunde später, als sie die Grenze nach Colorado bereits passiert hatten, sprach er zum ersten Mal. »Da vorne ist ein LKW-Rastplatz. Fahren Sie raus, und wenn alles okay ist, können wir dort halten.«
    Es zeigte sich, daß dieser LKW-Rastplatz für seinen Geschmack zu belebt war, und so dauerte es eine weitere halbe Stunde, bis sie eine Raststätte fanden, die recht leer wirkte und so angelegt war, daß die Zahlstelle in der Mitte zwischen den Zapfsäulen lag und er folglich den Tankwart bezahlen konnte, ohne aussteigen zu müssen. Auch die Toiletten lagen außerhalb des Hauptgebäudes. »Also gut«, sagte er. »Gehen wir. Aber langsam«, warnte er, als sie ausstieg und auf die Damentoilette zuging. Er packte sie am Ellenbogen, daß es so aussah, als helfe er ihr durch den inzwischen knöcheltiefen Schnee, und paßte seine Schritte den ihren so genau an, daß sie ganz gleichmäßig nebeneinander durch den knirschenden Schnee stapften. An der Toilette angekommen, ließ er ihren Arm noch immer nicht los, sondern öffnete selbst die Tür. Julie verlor die Beherrschung: »Haben Sie vielleicht vor, mit mir reinzukommen und zuzusehen?« brach es in einem Anfall ungläubiger Wut aus ihr heraus.
    Er ignorierte sie und blickte sich in dem winzigen gekachelten Raum um; Julie nahm an, daß er nach einem Fenster suchte, denn als er keines fand, lockerte er seinen Griff. »Beeilen Sie sich. Und, Julie, machen Sie bloß keine Dummheiten.«
    »Was sollte ich schon tun?« erwiderte sie bissig. »Mich mit Klopapier aufhängen? Verschwinden Sie, Sie Mistkerl.« Sie riß ihren Arm los und marschierte hinein, und in dem Moment, in dem sie die Tür hinter sich zuzog, kam ihr ein glänzender Gedanke: Sie würde sich in der Toilette einschließen und darin bleiben. Innerlich triumphierend, drehte sie den Verriegelungshebel am Türknauf und schloß schwungvoll die Tür. Die Tür fiel mit einem beruhigenden metallischen Klick ins Schloß, doch die Verriegelung schien irgendwie nicht zu greifen, und Julie kam nicht umhin zu bemerken, daß er den Türknauf auf der anderen Seite festhielt, um genau das zu verhindern.
    Von draußen bewegte er den Knauf und drehte ihn in ihrer Hand, und sein amüsierter Tonfall machte deutlich, daß er ihre Absicht durchschaut hatte. »Sie haben genau eineinhalb Minuten, Julie, dann komme ich rein.«
    Wunderbar. Er war offenbar auch noch pervers, dachte sie, als sie hastig das tat, weshalb sie hergekommen war. Sie wusch gerade ihre Hände in dem eiskalten Wasser des Waschbeckens, als er die Tür öffnete. »Die Zeit ist um.«
    Anstatt mit ihr zum Blazer zu gehen, hielt er sie zurück. Seine Hand hielt er wieder in der Tasche mit der Pistole. »Tanken Sie voll«, kommandierte er, lehnte sich gegen die Wagenseite und beobachtete, wie sie gehorchte. »Zahlen Sie«, befahl er, als sie damit fertig war, sein Gesicht von dem Tankwart in der Kabine abgewandt.
    Julies ausgeprägter Sparsamkeitssinn überlagerte ihre Frustration und Angst, und sie wollte gerade protestieren, als sie sah, daß er ihr in der ausgestreckten Hand zwei Zwanzig-Dollar-Noten hinhielt. Ihre Verärgerung stieg ins Unermeßliche, als sie bemerkte, daß er allen Ernstes versuchte, ein breites Grinsen zu verbergen. »Ich glaube allmählich, Sie fangen an, das alles zu genießen!« fuhr sie ihn verbittert an, während Sie ihm gleichzeitig das Geld aus der Hand riß.
    Als sie sich umdrehte, betrachtete Zack ihre geraden Schultern und rief sich in

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