Perlen und Diamanten fuer Dich
wäre? Komm endlich auf den Boden der Tatsachen zurück, ermahnte sie sich.
Ich bin für ihn doch nur eine willkommene, kurze Abwechslung.,
Michelle zwang sich innerlich zur Ruhe. Er durfte nicht merken, was mit ihr los war. Sie blickte auf die Uhr. „Können wir los? Du kannst mich bei der Galerie absetzen. Ich gebe dir einen Wohnungsschlüssel."
Einige Minuten später hielt er vor der Galerie. „Ich hole dich um fünf ab."
Michelle wollte protestieren, aber ein Blick in sein entschlossenes Gesicht brachte sie dazu, es sich anders zu überlegen. Wortlos reichte sie ihm den Schlüssel, stieg aus, schloss die Wagentür hinter sich und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen, in die Galerie.
Emilio ließ sich nicht anmerken, ob er von ihrem Erscheinen überrascht war oder nicht, und sie ging schnell ins Büro und schaltete den Computer ein.
Energisch widmete sie sich der Arbeit und verdrängte jeden Gedanken an Nikos Alessandros.
Bis er und Emilio kurz nach fünf ins Büro kamen.
„Schluss für heute, cara."
Michelle speicherte die Daten, die sie gerade eingegeben hatte, und beendete das Programm.
Schweigend holte sie ihre Handtasche und folgte Nikos zum Wagen.
Es war ein wunderschöner Sommerabend, und sie wäre am liebsten zu Fuß nach Hause gegangen. Sie war sich nicht sicher, was sie am meisten ärgerte: die Tatsache, dass Nikos sich als Be schützer aufspielte, oder dass sie nicht mehr frei in ihren Entscheidungen war.
Vielleicht war es auch das flaue Gefühl im Magen, das sie verspürte, wenn sie daran dachte, dass er bei ihr wohnen würde. Die letzte Nacht war so ... Verdammt noch mal, sie wollte sich nicht mehr damit beschäftigen!
Nikos parkte in der Tie fgarage neben ihr, und sie fuhren schweigend in den fünfzehnten Stock.
Er schloss auf und ließ ihr den Vortritt.
„Du kannst dir gern einen Drink machen." Eins wollte sich Michelle nicht nachsagen lassen: Unhöflichkeit. „Ich dusche schnell und ziehe mich um."
Sie ging ins Schlafzimmer und öffnete als Erstes den Schlafzimmerschrank. Wehe, Nikos hatte es gewagt, in ihren Sachen herumzuschnüffeln!
Er hatte es nicht, und sie war sehr froh darüber.
Eine halbe Stunde später blickte sie prüfend in den Spiegel.
Der smaragdgrüne Hosenanzug brachte ihre schlanke Figur hervorragend zur Geltung und betonte die Farbe ihrer Augen. Michelle trug nur sehr wenig Schmuck, aber gerade das unterstrich ihr elegantes Aussehen. Eins wusste sie genau: Saska würde keine Mühen scheuen, um sie heute Abend auszustechen.
Sie atmete tief durch und ging zu Nikos ins Wohnzimmer.
„Glaubst du, dass ich Saska so beeindrucken kann?" fragte sie strahlend lächelnd.
Wortlos ging er auf sie zu, umfasste ihr Gesicht, presste die Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich.
Als er den Kopf wieder hob, sah sie das belustigte Funkeln in seinen Augen. „Schon besser.
Jetzt ist der Lippenstift richtig verteilt." Er ließ einen Finger über ihre Lippen gleiten. „Ich persönlich ziehe es allerdings vor, wenn du gar keinen benutzt."
„Übertreib es heute Abend nicht", sagte Michelle ruhig. „Saska ist nicht zu unterschätzen. So leicht lässt sie sich nicht täuschen."
Kurz nach sechs betraten sie das exklusive Restaurant, und gleich darauf erschienen auch Emilio und Saska.
Ich habe also Recht gehabt, dachte Michelle. Es kam ihr vor, als wäre Saska direkt den Modeseiten der Vogue entstiegen. Sie trug klassisches Schwarz, und auf den ersten Blick war Michelle sogar etwas enttäuscht. Als Saska aber das Bolerooberteil ablegte, stellte sich heraus, dass das Kleid nur von zwei dünnen Spaghettiträgern gehalten wurde.
„Es ist ein wenig warm hier, nicht wahr?"
Oha! Waren diese Kurven wirklich echt? Sie schrien ja förmlich danach, von einem Mann berührt zu werden.
Michelle sah die Belustigung in Emilios Augen und beschloss, nicht kampflos das Feld zu räumen. Dieser Abend würde noch einige Überraschungen zu bieten haben!
„Michelle", sagte Saska honigsüß und eröffnete den Schlagabtausch, „ic h hoffe, deine Kopfschmerzen haben sich gelegt."
Michelle ließ sich nicht irritieren. „Mir geht es wieder gut. Das habe ich Nikos zu verdanken, der sich wirklich rührend um mich gekümmert hat."
Das war ja wohl die Untertreibung schlechthin! Wenn Saska dahinter kam, wie rührend sich Nikos um sie, Michelle, gekümmert hatte, würden sicher die Fetzen fliegen!
Glücklicherweise brachte der Oberkellner gerade in diesem Augenblick die Speisekarte, und
Weitere Kostenlose Bücher