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Perlen und Diamanten fuer Dich

Perlen und Diamanten fuer Dich

Titel: Perlen und Diamanten fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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Überleben. Das Gefühl, es trotz aller Widrigkeiten geschafft zu haben. Das ist eine Erfahrung, die man nur selbst machen kann.
    Zu Michelles Erleichterung servierte der Ober genau in diesem Augenblick die Vorspeise.
    Aber ihre Erleichterung verflog sofort, als Nikos - wieder ganz der aufmerksame Begleiter - ihr ein Hors d'oeuvre reichte.
    Es fiel ihr nicht schwer, sich zu revanchieren. Sie spießte eine Krabbe auf die Gabel und bot sie ihm an. Es gelang ihr sogar, dabei ein hinreißendes Lächeln aufzusetzen. Nikos'
    Augen funkelten, als er gehorsam den Kopf senkte und die Krabbe aß.
    Michelle traute sich nicht, Emilio anzublicken. Er würde ihr wahrscheinlich voller Belustigung zuzwinkern, und sie würde in lautes Lachen ausbrechen. Und dann würde auch Saska merken, dass es sich hier um ein abgekartetes Spiel handelte.
    Aber so schnell gab sich diese nicht geschlagen. Ihre Bemühungen, Nikos'
    Aufmerksamkeit zu erregen, waren allerdings weniger auffällig - eine leichte Berühr ung mit der Hand und einige Erinnerst-du-dich-noch-Geschichten, um zu beweisen, wie lange sie Nikos bereits kannte.
    Michelle hatte sich schon ewig nicht mehr so gut amüsiert. Sie genoss die unterschwellige Rivalität, die vielen ungesagten Worte und leisen Zwischentöne.
    Zu ihrer Überraschung war es schon nach elf, als sie das Restaurant verließen. Sie gab Emilio zum Abschied noch einen KUSS auf die Wange.
    „Brava", flüsterte er ihr ins Ohr. „Du hast dich hervorragend geschlagen. Bis morgen dann!"
    Saska folgte ihrem Beispiel und gab Nikos erst einen KUSS auf die Wange und berührte dann seine Lippen ganz leicht mit ihren. „Was für ein schöner Abend! Wir sollten das bald einmal wiederholen."
    Nikos lächelte sie an. „Wir freuen uns schon darauf." Er nahm Michelles Hand und küsste sanft die Innenfläche. „Nicht wahr, Liebling?"
    Er war wirklich gut. Sie schenkte ihm ein Lächeln, das einen Stein zum Erweichen gebracht hätte. „Aber natürlich. Donnerstagabend gibt es im Marriott einen Wohltätigkeitsball. Meine Mutter ist Mitglied des Komitees. Vielleicht möchte Saska auch kommen? Ich kann ihr eine Eintrittskarte besorgen."
    Saska ließ sich nicht lange bitten. „Ich komme gern."
    Nikos wartete, bis sie im Wagen saßen, und fragte dann mit samtweicher Stimme: „Spielst du eigentlich gern mit dem Feuer?"
    Michelle lächelte ihn strahlend an. „Wie kommst du denn darauf, Darling? Maman freut sich über jede Karte, die sie verkauft, und Saska wird sich sicher prächtig amüsieren."
    „Und du, pedhaki mou, wirst du dich an diesem Abend auch amüsieren?"
    „Aber natürlich. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu beobachten."
    „Wobei? Wie ich meine Rolle spiele? Manchmal ist man eben gezwungen, sich zu verstellen.
    Und zwar nicht nur im Geschäftsleben, sondern auch bei gesellschaftlichen Anlässen."
    „Ich finde, du machst deine Sache wirklich hervorragend."
    „Dieses Kompliment gebe ich gern zurück."
    „Der heutige Abend war ein Erfolg. Ich glaube nicht, dass Saska Verdacht geschöpft hat, was unsere so genannte Beziehung angeht."
    Nikos gab ihr keine Antwort, und auch Michelle hüllte sich in Schweigen, bis sie in die Tiefgarage ihres Wohnhauses fuhren.
    „Ich komme wirklich allein klar", sagte Michelle, als sie gemeinsam im Fahrstuhl nach oben fuhren. Vielleicht konnte sie ihn ja doch noch überreden, sie nur nach Hause zu bringen und dann in Ruhe zu lassen.
    „Das Thema haben wir bereits ausgiebig diskutiert. Es gibt nichts mehr dazu zu sagen."
    „Ich glaube nicht, dass Jeremy es noch einmal versucht."
    „Ich möchte kein Risiko eingehen."
    Der Fahrstuhl hielt im fünfzehnten Stock, und sie stiegen aus. Michelle holte den Schlüssel aus der Handtasche und öffnete die Tür.
    „Es wird schon nichts passieren."
    „Entweder ich wohne bei dir, oder du wohnst bei mir. Du hast die Wahl." Er war wirklich halsstarrig wie ... Michelle fiel kein passender Vergleich ein.
    „Selbst wenn es Jeremy versuchen sollte, er würde nicht einmal ins Haus kommen. Ich habe unten am Empfang Bescheid gesagt. Und selbst wenn, ich werde ihm meine Tür bestimmt nicht öffnen."
    „Du scheinst ihn immer noch zu unterschätzen. Er kann sich zum Beispiel als Paketbote ausgeben. Oder irgendeine andere Ausrede erfinden, um den Wachmann unten zu täuschen."
    Noch vor einer Woche hätte sie über seine Einwände gelacht. Aber die Vorfälle der vergangenen Tage hatten ihr doch zu denken gegeben. Auch wenn es ihr schwer fiel, sie

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