Perlen und Diamanten fuer Dich
solchen Häusern sind doch gleich null."
„Jetzt übertreibst du aber."
„Ich habe die Zustimmung deiner Eltern."
„Das glaube ich dir nicht."
„Sie sorgen sich genau wie ich um deine Sicherheit."
Das wurde ja immer besser. Hatten sich jetzt alle gegen sie verschworen? Durfte sie jetzt gar keine eigenen Entscheidungen mehr fällen?
„Daran zweifle ich auch gar nicht. Aber ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich brauche keinen Babysitter!"
Am liebsten hätte Nikos sie bei den Schultern gepackt und richtig durchgeschüttelt. Aber er ahnte, dass solch eine Aktion nichts gebracht hätte. Also versuchte er es noch einmal mit Worten.
„Jeremy ist bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Und was dich angeht... Ich war der Auslöser für Jeremys Eifersucht. Also bin ich mitverantwortlich, und ich stehe zu meiner Verantwortung. "
Beschwörend sah er Michelle an. „Was wäre geschehen, wenn ich am Sonntagabend nicht zur Stelle gewesen wäre, als er dir vor der Galerie aufgelauert hat? Oder gestern Abend?"
Er sah, wie sie zusammenzuckte, und es tat ihm Leid, ihr Schmerz zuzufügen, aber sie musste endlich Vernunft annehmen. „Wusste sonst noch irgendjemand von deinen Problemen mit Jeremy? Wusste sonst noch jemand, dass er jede Gelegenheit nutzen würde, dir aufzulauern?
Und als du nicht zurückgekommen bist, wäre außer mir noch jemand unruhig geworden?"
Er schwieg, um seinen Worten mehr Wirkung zu geben, und sagte dann: „Ist dir eigentlich klar, was passiert wäre, wenn ich mich nicht auf die Suche nach dir gemacht und rechtzeitig einge griffen hätte?"
Michelle hätte ihm gern widersprochen, aber insgeheim wusste sie, dass er Recht hatte.
„Jeremy hat dich schon drei Mal angegriffen." Nikos ließ nicht locker. „Willst du riskieren, dass er es noch ein viertes Mal versucht? Außerdem ...", und jetzt kam das schlagkräftigste Argument, „was sträubst du dich eigentlich so? Nach allem, was letzte Nacht geschehen ist?"
Eins zu null für ihn, dachte Michelle. Er war wirklich ein Meister der Manipulation und wusste seine Waffen genau da einzusetzen, wo sie am wirkungsvollsten waren. Verflucht sollte er sein!
„Kommen wir nicht zu spät zu unserer Verabredung?" fragte sie honigsüß.
„Ich rufe Paul an und informiere ihn, dass wir aufgehalten wurden."
„Wenn es dem Herrn recht ist", sagte sie spöttisch, „gehe ich kurz mal raus, mich frisch machen."
Eins war klar, Nikos Alessandros war ein ernst zu nehmender Störfaktor in ihrem Leben.
Aber sie musste sich eingestehen, dass ihre Gefühle eher zwiespältig waren.
Warum eigentlich wehrte sie sich so? Die letzte Nacht war eine Offenbarung gewesen.
Dieser Mann war der perfekte Liebhaber.
Warum also diese Bedenken? Was war gegen Sex ohne jede Verpflichtung einzuwenden? Warum genoss sie es nicht einfach und ließ morgen morgen sein?
Ganz einfach, antwortete eine innere Stimme. Wie wirst du dich fühlen, wenn es vorbei ist?
Und es wird bald vorbei sein, darauf kannst du wetten. Was dann? Glaubst du wirklich, dass du es einfach so beenden kannst? Mit einem Lächeln und einem „vielen Dank für alles"?
„Bitte lass mich in Ruhe", bat Michelle diesen unliebsamen Quälgeist, steckte entschlossen den Lippenstift ein und ging zurück ins Büro. Finster blickte sie Nikos an.
„Fertig?" fragte er ungerührt. Ihre offensichtlich schlechte Laune störte ihn nicht im Geringsten.
„Lass dir ruhig Zeit", sagte Emilio, als Michelle sich verabschiedete. „Wenn du es heute Nachmittag nicht mehr schaffst, sehen wir uns um sechs beim Essen."
„Keine Sorge, ich komme auf jeden Fall noch zurück", erwiderte sie, ohne zu zögern. Sie beugte sich vor, gab Emilio einen KUSS auf die Wange und folgte Nikos nach draußen.
Er ließ Michelle einsteigen, setzte sich dann hinter das Steuer seines Wagens und fuhr vom Parkplatz.
Als sie auf die Autobahn fuhren, brach Nikos schließlich das Schweigen. „Du bist ja so ruhig."
„Dein Verhalten hat mir die Sprache verschlagen." Zu ihrer Verärgerung fing er an zu lachen. „Wenn du nicht fahren würdest, würde ich dir eine Ohrfeige geben!"
Southport war nur einige Kilometer von der Galerie entfernt, und schon nach fünf Minuten fuhr Nikos auf den für Mandanten reservierten Parkplatz vor dem modernen Glasbau.
Nikos' Anwalt Paul stellte viele Fragen und erklärte Michelle, was eine einstweilige Verfügung bedeutete. Nikos übergab ihm einen Stapel gefaxter Berichte, und Paul überflog sie schnell. Dann
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