Perlen und Diamanten fuer Dich
Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Auch Nikos fluchte unterdrückt, fasste sich aber schnell.
„Wir nehmen meinen Wagen. Gib mir deine Autoschlüssel. Ich werde jemanden vorbeischicken, der sich um den Reifen kümmert."
Sie besahen sich den Schaden näher und stellten fest, dass jemand den Reifen aufgeschlitzt hatte.
„Du denkst doch nicht..."
„Dass es Jeremys Werk ist? Da bin ich mir ziemlich sicher. Aber beweisen wirst du es nur schwer können."
Er schloss seinen Wagen auf, und Michelle setzte sich auf den Beifahrersitz. Nikos fuhr los, und es dauerte nicht lange, bis sie vor der Galerie hielten.
„Ich rufe dich an", versprach er und gab ihr zum Abschied noch einen langen, sinnlichen KUSS.
Auch an diesem Vormittag wartete wieder viel Arbeit auf Michelle. Sie kümmerte sich um die Bezahlung von Rechnungen, empfing den Vertreter einer Firma für Bilderrahmen und führte unzählige Telefonate.
Mittags blieb gerade noch Zeit für ein Sandwich, das sie am Schreibtisch aß, und als Nikos um halb vier anrief, fragte sie sich erschrocken, wo die Zeit wohl geblieben war.
„ Vergiss nicht, dass du um vier einen Termin bei Paul hast. Ich hole dich in einer Viertelstunde ab."
Verdammt, das war ihr tatsächlich entfallen! „Danke, Nikos."
Erleichtert unterschrieb sie wenig später in Pauls Büro das offizielle Dokument, das der Anwalt noch am gleichen Tag bei Gericht einreichen wollte. Hoffentlich hatte der Spuk jetzt ein Ende!
Es war schon kurz nach fünf, als Nikos und sie ihre Wohnung betraten.
Das Licht am Anrufbeantworter blinkte, und sie hörte die Nachricht auch sofort ab.
„Hier ist Eloise. Ich habe ja schon ewig nichts mehr von dir gehört. Also wollte ich, dich noch einmal erinnern, dass heute um halb sieben Philippes Kindergartenparty stattfindet. Du hast es doch hoffentlich nicht vergessen?"
„Wer ist Philippe?" fragte Nikos.
„Mein Patenkind. Er ist fünf." Ungläubig schüttelte Michelle den Kopf. „Ich verstehe gar nicht, wie ich das vergessen konnte." Sie blickte auf die Uhr. „Gerade noch genug Zeit zum Duschen und Umziehen."
„Ich werde dich begleiten."
„Zu einer Kinderparty?" Michelle glaubte, sich verhört zu haben.
„Zu einer Kinderparty", wiederholte er lächelnd.
Sie amüsierten sich prächtig. Die Eltern und andere Familienangehörige hatten sich vor der großen Bühne im Kindergarten eingefunden. Punkt halb sieben brachten die Kindergärtnerinnen die kostümierten Kinder herein, und sie führten ein Stück auf. Überall war fröhliches Kinderlachen zu hören, und einige der Kleinen winkten mitten in der Aufführung ihren Eltern zu und vergaßen darüber ganz, dass sie eigentlich eine Rolle zu spielen hatten.
Nikos stand hinter Michelle und hatte schützend die Arme um sie gelegt. Er schien den Abend genauso zu genießen wie sie.
Nachdem die Aufführung vorüber war, machte sich Michelle auf die Suche nach ihrer Freundin und kümmerte sich rührend um Philippe, der sich sehr freute, dass seine Patentante gekommen war. Neugierig beäugte er Nikos. Michelle flüsterte Philippe etwas auf Französisch ins Ohr, und er strahlte.
„Ich war toll", wiederholte er stolz. „Sagt Tante Michelle jedenfalls."
Es war schon nach neun, als sie sich herzlich von Philippe und seinen Eltern verabschiedeten und in den Wagen stiegen.
Erschöpf t lehnte Michelle sich zurück. Sie war so müde, dass sie kaum noch die Augen aufhalten konnte. Kein Wunder nach solch einer ereignisreichen Nacht und einem nicht weniger aufregenden Tag!
Kurz darauf betraten sie Michelles Wohnung. Ein Blick in Michelles blasses Gesicht genügte Nikos. Er legte den Arm um sie und führte sie ins Schlafzimmer. „Geh ins Bett, pedhaki mou."
Sie ließ sich nicht zwei Mal bitten. Schnell zog sie sich aus, ging noch kurz ins Badezimmer und legte sich dann ins Bett.
Es dauerte nicht lange, und sie war tief und fest eingeschlafen. Am nächsten Morgen erwachte sie und stellte fest, dass sie allein
war. Das Kissen neben ihr strömte noch Nikos' Duft aus und erinnerte daran, dass Nikos auch heute Nacht mit ihr das Bett geteilt hatte.
Sie duschte, zog sich an und ging in die Küche. Nikos war bereits fertig angezogen, hatte sein Handy in der Hand und telefo nierte. Er unterhielt sich in einer fremden Sprache - wahrscheinlich Griechisch.
Nikos hatte schon gefrühstückt, und Michelle machte sich schnell ein Früchtemüsli. Sie hatte gerade zu essen begonnen, als er sein Gespräch beendete.
„Guten Morgen." Er
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