Perlen und Diamanten fuer Dich
kurze Zeit später. Er merkte sofort, dass irgendetwas nicht stimmte, denn ihr Lächeln wirkte aufgesetzt, und tiefe Schatten lagen unter ihren Augen.
„Schlechten Tag gehabt?"
„Es ging", antwortete Michelle ausweichend.
„Was trägst du eigentlich unter dem Morgenmantel?" fragte er, und das Funkeln in seinen Augen verriet nur zu deutlich, was er im Sinn hatte.
„Dafür haben wir nicht mehr genug Zeit."
„Wir könnten doch etwas später kommen."
„Nein", protestierte sie. „Das geht nicht."
Nikos stellte sich hinter sie und löste den Gürtel des Morgenmantels. Er ließ die Hände nach oben gleiten, umschloss ihre Brüste und streichelte sie zärtlich mit den Daumen.
Wärme durchflutete sie, und all ihre Sinne reagierten auf die erregende Liebkosung. Wie gebannt beobachtete sie im Spiegel, wie er die Hände langsam über ihren flachen Bauch nach unten gleiten ließ. Die Berührungen erregten sie bis an die Grenze des Erträglichen und entfachten eine Begierde, die nur auf eine Art und Weise gestillt werden konnte.
Sie wollte sich zu ihm umdrehen und ihn umarmen, aber er hielt sie zurück. Er senkte den Kopf und zog mit den Lippen eine Spur heißer Küsse über ihren Hals und die Schultern.
Michelles Verlangen steigerte sich ins Unermessliche. Sie wollte mehr, so viel mehr.
„Das ist nicht fair." Aber ihr Protest war nur halbherzig, und Nikos ging auch gar nicht darauf ein. Stattdessen zog er sie an sich, und Michelle konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als sie merkte, wie sehr er sie begehrte.
Sie musste ihn einfach ganz spüren. Sie konnte an nichts anderes mehr denken. Bebend vor Erregung, drehte sie sich zu ihm um.
„Nikos, bitte..."
Er verstand sofort, was sie meinte. Wortlos hob er sie hoch und setzte sie auf den Frisiertisch.
Er senkte den Kopf und liebkoste mit der Zunge ihre linke Brustknospe.
Diese Berührung war so erregend, dass Michelle es nicht länger ertragen konnte. Sie umfasste seinen Kopf, zwang ihn, sie anzusehen, und küsste ihn fordernd und leidenschaftlich.
Wie lange dauerte es, bis sie sich voneinander lösten? Fünf Minuten? Zehn? Michelle hatte jedes Zeitgefühl verloren.
Nikos war derjenige, der den Bann brach und sie, wenn auch widerstrebend, losließ. „Lass uns ein andermal weitermachen."
Ihr versagte die Stimme, und so nickte sie nur unglücklich.
Er umfasste ihr Gesicht, küsste sie sanft und hob sie vom Frisiertisch. „Ich gehe jetzt unter die Dusche, rasiere mich und ziehe mich um."
Als er gegangen war, stützte Michelle sich am Tisch ab und schloss die Augen. Jeder Nerv in ihr schien zu vibrieren. Sie fühlte sich verraten und verkauft.
Die Wirkung, die dieser Mann auf sie hatte, erschreckte sie. Noch nie hatte sie sich so hilflos und verletzlich gefühlt. Was würde geschehen, wenn alles vorbei war? Wie würde sie sich dann fühlen? Würde es ihr gelingen, einfach nur zu sagen: „Vielen Dank, Nikos, es war eine tolle Zeit mit dir" und dann zur Tagesordnung überzugehen?
Allein der Gedanke an ein Leben ohne ihn war Michelle unerträglich.
Du bist auf Gedeih und Verderb an ihn gebunden, flüsterte ihre innere Stimme, jedenfalls bis Saska ihn aus den Klauen lässt und Jeremy freiwillig oder gezwungenermaßen von der Bildfläche verschwunden ist.
Du machst es dir leicht, warf Michelle ihrem unliebsamen Quälgeist vor. Was würdest du denn vorschlagen? Das Leben und die Liebe genießen, als wäre jeder Tag der letzte? In Märchen gibt es immer ein Happy End. Hier aber nicht. Was mir bleibt, sind ein gebrochenes Herz und zerstörte Illusionen.
Michelle hörte Nikos nebenan duschen, und siedend heiß fiel ihr ein, dass sie ja auch noch nicht fertig war. Sie sah bestimmt furchtbar aus. Das Haar, das Make-up ... Sie musste wieder ganz von vorn anfangen.
Zu Beginn bebten ihre Finger noch, aber nach kurzer Zeit hatte sie sich gefangen und legte ein dezentes Make-up auf, das besonders die Augen und die vollen Lippen betonte.
Sie steckte sich das Haar hoch, ging zum Kleiderschrank und holte das lange Abendkleid aus schwarzer Seide heraus, das sie sich extra für diesen Anlass gekauft hatte. Das Oberteil war drapiert und hatte dünne Spaghettiträger. Schwarze hochhackige Sandaletten, eine schwarze Stola und eine dazu passende Abendtasche vervollständigten das Bild.
Nikos wartete schon auf sie. Er sah einfach umwerfend aus in dem dunklen Smoking, dem schneeweißen Hemd und der schwarzen Krawatte.
Er war wirklich einzigartig. Die dunklen Augen, die
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