Perlen und Diamanten fuer Dich
perfekt geformte Nase und der schöne Mund mit den sanften Lippen, die innerhalb kürzester Zeit so geschickt ihre Leidenschaft wecken konnten ...
Aber nicht nur sein Aussehen beeindruckte Michelle. Es war sein ganzes Auftreten. Er strahlte eine Autorität aus, die jeden abschreckte, der sich ihm in den Weg stellen wollte. Aber Michelle kannte auch die andere Seite seines Charakters und wusste, wie zärtlich und sanft er sein konnte.
Wenn Nikos sich jemals entschließen sollte, einer Frau sein Herz zu schenken, dann hätte sie das große Los gezogen. Und sie wäre gut beraten, solch ein Geschenk wie einen kostbaren Schatz zu hüten.
Solche Gedanken führten zu nichts, und Michelle wusste das. Träume und Illusionen durfte sie sich einfach nicht leisten.
„Können wir los?" Sie war selbst überrascht, wie ruhig ihre Stimme klang.
Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss, und Marilyn vom Emp fang stieg zu. „Gut, dass ich Sie treffe, Michelle. Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, die Blumen wegzuwerfen. Ich habe sie in eine Vase gestellt, und jetzt stehen sie auf dem Tisch im Eingangsbereich. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus?"
Michelle und Nikos stiegen in der untersten Etage aus. „Einen schönen Abend noch", rief Marilyn ihnen nach.
„Was für Blumen?" fragte Nikos stirnrunzelnd, als sie zu seinem Wagen gingen.
„Nelken."
Er kniff die Augen zusammen. „Also gut, ich formuliere meine Frage neu. Wer hat dir Blumen geschickt?" Als sie nicht antwortete, fasste er sie am Arm und zwang sie stehen zu bleiben. „Wer war es, Michelle?"
Sie hatte keine Wahl, sie musste es ihm sagen. „Jeremy."
Der Zorn in seinen Augen erschreckte sie zutiefst. „Hat er sie persönlich vorbeigebracht?"
„Ja."
„Hat er mit dir gesprochen?"
„Nein. Er hat draußen gewartet, und als ich ihn entdeckte, hat er sich nur spöttisch verbeugt."
Nikos fluchte unterdrückt. „Er liebt es anscheinend, mit dem Feuer zu spielen."
Michelle merkte nur zu deutlich, wie wütend er war, als er die Beifahrertür seines Wagens aufschloss und für sie öffnete. Als sie eingestiegen war, ging er um das Auto herum und setzte sich auf den Fahrersitz.
„Hat er dich auch angerufen?" Er ließ den Motor an und lenkte das Auto zur Garagenausfahrt.
„Ja. Heute Abend, gleich nachdem ich von der Arbeit nach Hause kam."
Der finstere Blick, den er ihr zuwarf, ließ sie zusammenzucken. „Damit ist die Entscheidung gefallen. Gleich morgen früh ziehen wir zu mir. Und lass dir eins gesagt sein", warnend sah er sie an, „jeder Protest ist zwecklos. Man kann den Fahrstuhl zum Pent house nur benutzen, wenn man einen speziellen Schlüssel mit Sicherheitscode hat. Und die Feuertreppe kann vom Stockwerk darunter nicht betreten werden. Bei mir bist du sicher."
Jetzt übertrieb er es aber wirklich! „Nikos ..."
„Keine Widerrede!" Er war unerbittlich.
„Ich denke gar nicht daran, verdammt noch mal!"
„Wir sind gleich da."
Er hat Recht, dachte sie überrascht. Es waren mehr als zwei Kilometer bis zum Marriott, aber er hatte die Strecke in Rekordzeit zurückgelegt.
„Wir reden später noch darüber", sagte Michelle, als er in der Tiefgarage des Hotels einen Parkplatz suchte.
„Nein."
Seine Arroganz verdarb ihr die Stimmung und machte sie wütend. Schweigend ging sie neben ihm her zum Fahrstuhl. Dort warteten bereits einige Gäste, und Michelle rang sich ein höfliches Lächeln ab, als sie die zwei Etagen zum Ballsaal nach oben fuhren.
Und von da an hieß es nur noch lächeln, lächeln, lächeln. Sie mischten sich unter die vielen Gäste, die im Vorraum darauf warteten, eingelassen zu werden. Unzählige Ober gingen mit Tabletts umher und boten Champagner in langstieligen Kristallgläsern an. Michelle nahm sich eins, nippte daran und bemühte sich, ihre Eltern zu finden.
„Da sind Sie also!"
Saska. Auch das noch. Michelle drehte sich um und lächelte ihre Rivalin an. „Guten Abend, Saska. Schön, Sie zu sehen." Ins geheim fragte sie sich, wie oft sich ein Mensch im Laufe seines Lebens unter dem Deckmantel der Höflichkeit gezwungen sah, schlicht und ergreifend zu lügen.
Zu oft, dachte sie spöttisch, als sie Emilio die Wange zum Kuss hinhielt.
Das Hotelpersonal öffnete die Türen, und die Gäste betraten den Ballsaal. Nikos hatte Michelle den Arm um die Taille gelegt, und seine Nähe beruhigte sie.
Die im Kreis aufgestellten Tische boten Platz für zehn Personen und waren festlich gedeckt.
Weiße Tischdecken, blank polierte
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