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Perlen und Diamanten fuer Dich

Perlen und Diamanten fuer Dich

Titel: Perlen und Diamanten fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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kam zu ihr und küsste sie leicht auf die Stirn. Dann holte er sich eine Tasse Kaffee. „Können wir in fünf Minuten los? Ich setze dich bei der Galerie ab."

10. KAPITEL
    Heute ist ganz eindeutig nicht mein Tag gewesen, dachte Michelle, als sie kurz nach fünf ihre Wohnung betrat. Alles, was schief gehen konnte, war auch schief gegangen.
    Nikos hatte angerufen und ihr mitgeteilt, dass er später komme. Eigentlich hätte sie froh sein müssen, die Wohnung einmal wieder ganz für sich zu haben, aber zu ihrem Leidwesen musste sie feststellen, dass das genaue Gegenteil der Fall war.
    Ihr fehlten seine Umarmungen, seine Wärme und das Gefühl, seine Lippen auf ihren zu spüren. Allein der Gedanke an seine Berührungen ließ die Flamme der Begierde in ihr erneut auflodern.
    Das Licht am Anrufbeantworter blinkte. Aber diesmal befand sich keine Nachricht auf dem Band, sondern nur drei Klickgeräusche waren zu hören. Jemand hatte also drei Mal angerufen und wortlos aufgelegt. Das flaue Gefühl im Magen stellte sich wieder ein. Ihre Nummer stand nicht im Telefonbuch. Wer konnte das bloß gewesen sein?
    Jeremy? Hatte er sich jetzt auf Telefonterror verlegt?
    Eine Dusche wird mir gut tun, dachte sie. Zehn Minuten später trocknete sie sich ab, zog Shorts und ein T-Shirt an und legte nur wenig Make-up auf. Es war noch zu früh, um sich für den Wohltätigkeitsball umzuziehen, und Michelle genoss es, einmal leger gekleidet zu sein.
    Das Telefon klingelte. Sie nahm ab und meldete sich.
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Aber dann sagte jemand hasserfüllt: „Wie ist dein Liebhaber denn im Bett, Michelle?"
    Erschrocken zuckte sie zusammen und hätte beinahe den Hörer fallen lassen. Es war Jeremy. Sie hatte also Recht gehabt. Wortlos legte sie auf.
    Aber er gab keine Ruhe. Das Telefon klingelte wieder. Michelle zögerte, entschloss sich dann aber doch, den Fehdehandschuh aufzunehmen und Jeremy gehörig die Meinung zu sagen.
    Und zwar jetzt und hier. Vielleicht würde ihn das kurieren.
    „Jeremy, was soll das? Hör endlich auf, mir nachzustellen. Du machst dich lächerlich."
    „Das ist mir egal."
    „Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Hast du eigentlich nichts Besseres zu tun, als mich dauernd zu belästigen?"
    „Du hast wohl gar nichts verstanden", sagte er spöttisch. „Ich liebe es, am Rand der Legalität zu leben. Bis jetzt bin ich immer mit heiler Haut davongekommen. Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern."
    Es war zwecklos. Entnervt legte Michelle auf. Aber zu ihrer Verwunderung rief Jeremy nicht mehr an. Das flaue Gefühl in ihrem Magen war gerade verschwunden, als das Telefon doch wieder klingelte. Michelle überlegte lange, ob sie es nicht einfach ignorieren sollte, aber zwischen den Anrufen war fast eine halbe Stunde vergangen. Jeremy hatte bestimmt aufgegeben.
    „Michelle? Hier ist Marilyn vom Empfang. Ein Bote hat für Sie eben Blumen abgegeben."
    Erleichterte atmete sie auf. „Ich komme gleich."
    Es war ein großer, wunderschöner, in Cellophan verpackter Blumenstrauß, der am Empfang auf sie wartete. Neugierig nahm Michelle den Umschlag ab, der mit einer Nadel an der Verpackung befestigt war.
    Auf der blütenweißen Karte stand nur ein Wort mit tiefschwarzer Tinte geschrieben: Miststück.
    Über den Absender brauchte Michelle sich nicht lange Gedanken zu machen.
    „Würden Sie die Blumen bitte wegwerfen?"
    „Wie bitte?"
    „Werfen Sie sie weg!" wiederholte Michelle ungeduldig.
    „Aber sie sind wunderschön." Die Frau am Empfang konnte es einfach nicht fassen.
    „Die Absicht dahinter ist es weniger."
    Eine flüchtige Bewegung hinter der großen Glaseingangstür erregte Michelles Aufmerksamkeit. Es war Jeremy. Er machte eine spöttische Verbeugung und verschwand dann so schnell, wie er gekommen war.
    Er wollte zeigen, dass er nach seinem Belieben mit ihr spielen konnte.
    „Wirklich schade um die Blumen."
    Michelle zuckte nur die Schultern und ging zum Fahrstuhl.
    Sie hatte noch eine Stunde Zeit, um sich für den Ball zurecht zumachen. Eigentlich hatte sie gar keine Lust, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, obwohl es das Highlight der Saison war.
    Die meisten Frauen waren schon tagelang vorher aus dem Häuschen. Und Chantelle, das wusste Michelle aus eigener Erfahrung, verbrachte Stunden im Schönheitssalon und beim Friseur.
    Seufzend entkleidete Michelle sich, zog einen Morgenmantel aus Seide an und setzte sich dann an den Frisiertisch, um sich zu schminken.
    Dort fand Nikos sie

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