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Pern 01 - Die Welt der Drachen

Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich.
    »Wir haben mehr als das bemerkt. Aber an andere
    Traditionen hält sich Fax ..,«
    Lytol winkte ab.
    »Nur wenn es sich um militärische Überlegungen handelt.
    Seine Nachbarn rüsteten sich mit Waffen aus, nachdem er Ruatha überfiel. Wohlgemerkt, es war ein heimtückischer Angriff.
    Und noch eines ...«
    Lytol deutete zur Burg hinüber.
    »Er spottet offen über die Erzählungen der Harfner. Er glaubt nicht an die Silberfäden, und er hat die Drachenballaden von seinem Hof verbannt. Die neue Generation kennt ihre Pflichten nicht mehr. Sie hat keine Ahnung von der Tradition.«
    Lytols Enthüllung überraschte F'lar nicht, aber sie
    beunruhigte ihn mehr als alles andere. Es gab heutzutage viele Menschen, die das historische Geschehen als Geschwätz der Harfner abtaten. Und doch pulsierte der Rote Stern am Himmel. Die Zeit würde kommen, in der sie ihre Untertanenpflicht genauer nahmen aus nackter Furcht vor 27
    dem Tode.
    »Hast du in letzter Zeit den Morgenhimmel betrachtet?«
    fragte F'nor.
    »O ja«, flüsterte Lytol erstickt. »O ja ...«
    Stöhnend wandte er sich von den Drachenreitern ab.
    »Geht«, sagte er. Und als sie zögerten, wiederholte er noch einmal bittend: Geht! «
    F'lar verließ rasch den Raum, gefolgt von F'nor. Der Bronzereiter durchquerte den Saal mit langen Schritten und trat ins grelle Sonnenlicht hinaus. Er blieb so abrupt stehen, dass F'nor gegen ihn stieß.
    »Wir werden in den anderen Gildehäusern ebenso lange bleiben«, erklärte er, ohne F'nor anzusehen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er schluckte mehrmals.
    »Ein Leben ohne Drachen ...«, sagte F'nor leise.
    Die Begegnung mit Lytol hatte ihn aufgewühlt. Auch F'lar war zuriefst betroffen, selbst wenn er es zu verbergen suchte.
    »Sobald die Gegenüberstellung stattgefunden hat, gibt es kein Zurück mehr«, stieß F'lar schließlich hervor. »Du weißt das.«
    Er ging auf das Gildehaus der Sattler zu.
28
    Lob gebührt dem Drachenreiter,
    zollt es ihm durch Wort und Tat.
    Seine starken Hände greifen.
    lenkend in das Schicksalsrad.
    Drachenreiter, Maß lass walten,
    Machtgier bringt den Untergang.
    Achte das Gesetz der Alten,
    soll der Weyr fortbesteh'n.
     
    F'lar befand sich nun bereits den vierten Tag bei Fax, und nur seiner starken Selbstbeherrschung war es zu verdanken, dass es nicht zu offener Zwietracht kam.
    Während Mnementh gemächlich auf den Pass von Ruatha
    zuglitt, überlegte F'lar, welch ein Glück es war, dass er und nicht R'gul das Hochland gewählt hatte. Bei R'gul, dem die Ehre über alles ging, hätte Fax mit seiner Taktik Erfolg gehabt; ebenso bei S'lan oder D'nol, die noch zu jung waren, um Geduld oder Zurückhaltung zu üben. S'lel hätte sich verwirrt zurückgezogen eine Handlungsweise, die ebenso verhängnisvoll sein konnte wie der Kampf selbst.
    Er hätte die Symptome längst miteinander in Verbindung bringen sollen. Man konnte nicht nur die Barone für den Verfall des Weyrs verantwortlich machen. Schwache Königinnen und unfähige Weyrherrinnen trugen ebenso die Schuld daran.
    Zudem beharrte R'gul unverständlicherweise darauf, die Barone nicht zu »belästigen«. Er zwang die Drachenreiter, im Weyr zu bleiben. Und er legte zuviel Wert auf die Kampfspiele, so dass der Wettbewerb zwischen den einzelnen Geschwadern zur Hauptbeschäftigung innerhalb des Weyrs geworden war.
    Das Gras war nicht über Nacht aus dem Boden geschossen, und die Barone hatten nicht urplötzlich beschlossen, keine 29
    Abgaben mehr zu entrichten.
    Das hatte sich nach und nach entwickelt, und im Weyr hatte man nichts dagegen unternommen, so dass die Tradition immer mehr verblasste. Und nun war man an einem Punkt angelangt, wo ein Emporkömmling, der Erbe einer unbedeutenden Nebenlinie, verächtlich auf die Drachenreiter herabsehen konnte.
    F'lar bezweifelte, dass Fax die umliegenden Burgen
    unterdrückt hätte, wenn der Weyr noch so stark wie früher gewesen wäre. Jede Burg brauchte ihren Herrn, der sie und die umliegenden Siedlungen vor den Silberfäden beschützte. Wie sollte ein Mann für sieben Burgen sorgen? Keiner der früheren Weyrherren hätte eine so krasse Missachtung der alten Sitten ungestraft gelassen.
    F'lar sah die Flammenzungen auf den kahlen Hängen des Passes, und Mnementh stieg gehorsam höher, um seinem Reiter einen besseren Rundblick zu gewähren. F'lar hatte das halbe Geschwader vorausgeschickt.
    Es war eine gute Übung für die Leute, unregelmäßiges Terrain zu überfliegen. Er hatte kleine Portionen

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