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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Bissen. Hoffentlich wird ihm nicht schlecht davon. Dann befahl ich ihm, sich um den armen Canth zu kümmern. Der Braune war ja schon ganz durchsichtig vor Hunger.«
    Sie senkte die Stimme.
    »Canth hat nämlich versucht, Wirenth und Prideth zu trennen.
    Kannst du dir das vorstellen? Ein Brauner, der eine Königin verteidigt! Und das nur, weil F’nor Brekke so liebt. Aber jetzt wird alles gut. Alle Probleme sind gelöst. Also – erzähl schon!«
    »Erzählen? Was denn?«
    Mirrim schaute sie ärgerlich an.
    »Wie sich alles abspielte, als Brekke die Brutstätte betrat. Ich sagte dir doch, daß ich nicht hinzuschauen wagte.«
    Also schilderte Menolly den Verlauf der Ereignisse und beantwortete Mirrims tausend Fragen, bis sie völlig erschöpft war.
    »So – und jetzt will ich von dir etwas wissen. Weshalb sehen alle so finster drein, weil dieser Jaxom den kleinen weißen 202
    Drachen für sich gewann? Er hat dem Tier doch das Leben gerettet! Der Drache wäre gestorben, wenn Jaxom ihn nicht aus dieser zähen Membran befreit hätte.«
    »Was! Jaxom hat einen Drachen für sich gewonnen? Das wußte ich gar nicht.«
    Mirrims Augen waren schreckge weitet.
    »Wie kam dieses Kind nur auf die entsetzliche Idee!«
    »Weshalb entsetzlich?«
    »Weil er der zukünftige Baron von Ruatha ist. Deshalb!«
    Menolly war ein wenig verärgert über Mirrims schroffe Besserwisserei und sagte das auch.
    »Schau – er kann nicht Baron und Drachenreiter gleichzeitig sein. Hast du denn gar nichts auf deiner Burg am Meer gelernt?
    Ach, da fällt mir etwas ein! Ich habe den Harfner von der Halbkreis-Bucht gesehen. Elgion heißt er, glaube ich. Soll ich ihm sagen, daß du hier bist?«
    »Nein!«
    »Deshalb brauchst du mir nicht gleich den Kopf abzureißen!«
    Und damit wirbelte Mirrim davon.
    »Menolly, kannst du mir noch einmal verzeihen? Ich hatte völlig verschwitzt, dich abzuholen.«
    T’gellan trat an ihren Tisch, ehe sie Atem schöpfen konnte.
    »Paß auf, der Bergwerksmeister soll zwei Eier bekommen. Er kann nicht lange hierbleiben, und so brauchen wir rasch einen Behälter, der die Eier im Dazwischen schützt. Nein, bleib sitzen! He, du – komm mal her!«
    Er winkte einen der Weyrjungen näher.
    »Du spielst jetzt mal Menollys Kurier, ja?«
    So verbrachte Menolly einen Großteil des Abends damit, in der Küche Fellbeutel für den Transport der kostbaren Eier zu nähen. Aber sie konnte die Fröhlichkeit draußen hören, und sie genoß das Spiel und den Gesang. Fünf Harfner, zwei Trommler und drei Pfeifer machten Musik für das Fest. Sie glaubte des öfteren Elgions kräftigen Tenor zu erkennen, aber sie rechnete 203
    nicht damit, daß er hier in der dunklen Küche nach ihr suchen würde.
    Seine Stimme weckte einen Moment lang Heimweh nach der Meeresbrise und dem Geschmack herber Salzluft, und sie begann sich nach der Einsamkeit ihrer Klippenhöhle zu sehnen.
    Aber nur kurz. Sie gehörte hierher … in den Weyr. Ihre Sohlen würden bald verheilt sein; dann mußte sie nicht mehr wie ein altes Tantchen am Feuer sitzen.
    Aber wo brauchte man sie?
    Felena hatte genug Küchenhelferinnen, und wie oft aß man im Weyr schon Fisch? Aber gab es sonst etwas, wovon sie mehr verstand als die anderen? Nein, an ihre Musik wollte sie nicht mehr denken. Es fand sich bestimmt irgend etwas.
    »Bist du Menolly?« fragte ein Mann unsicher.
    Sie schaute auf und sah einen der Bergwerksleute, die bei der Gegenüberstellung einer Reihe unter ihr gesessen hatten.
    »Ich bin Nicat, der Bergwerksmeister von Crom. Die Weyrherrin versprach mir zwei der Echsen-Eier.«
    Trotz seiner steifen Zurückhaltung erkannte Menolly, daß er darauf brannte, diese beiden Eier zu besitzen.
    »Hier sind sie, Meister«, sagte sie mit einem warmen Lächeln und deutete auf den Korb, der immer noch gut geschützt unter dem Tisch stand.
    »Donnerwetter, du gehst kein Risiko ein, was?«
    Er half ihr, den Tisch zur Seite zu rücken, und schaute ihr ängstlich auf die Finger, als sie die oberen Eier aus dem Sand buddelte.
    »Könnte … ich wohl das Königinnen-Ei haben?« fragte er.
    »Meister Nicat, Lessa hat Ihnen sicher erklärt, daß man bei den Feuerechsen das Königinnen-Ei nicht erkennt.«
    T’gellan war unbemerkt an den Tisch getreten und hatte für Menolly geantwortet. Das Mädchen schaute ihn erleichtert an.
    »Das heißt, Menolly weiß es vielleicht …«
    »Ja?«
204
    Bergwerksmeister Nicat schaute sie überrascht an.
    »Sie besitzt nämlich neun

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