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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sich für klüger, als er ist. Meister Robinton hatte so lange gesucht – nach dem Jungen, von dem die Balladen stammten. Schau, da drüben ist der Stand des Gerbers! Und sieh dir diesen schönen blauen Gürtel an! Er hat sogar eine Feuerechse als Schnalle.« Er senkte die Stimme. »Du läßt mich verhandeln, klar?«
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    Ehe Menolly antworten konnte, schlenderte Piemur an den Stand und betrachtete die ausgestellten Wappenröcke, Pantoffeln und Stiefel. Nur den Gürtel schien er nicht zu sehen.
    »Doch«, sagte er zu Menolly. »Die haben auch blaues Stiefe lleder.«
    Da Menolly Piemurs Verhandlungsgeschick bereits erlebt hatte, gehorchte sie dem Wink und strich mit dem Finger über das kräftige Wherleder. Sie konnte den Gürtel im Hintergrund erkennen, und die Schnalle besaß in der Tat die Form einer Feuerechse.
    »Sagt bloß, daß ihr bezahlen könnt, ihr junges Gemüse!«
    meinte der Gerbergeselle, an Piemur gewandt, und schielte unsicher zu Menolly, die mit ihrem kurzgeschnittenen Haar, den langen Hosen und dem Lehrlingsabzeichen kaum von einem Jungen zu unterscheiden war.
    »Ich? Bestimmt nicht. Aber sie braucht neue Schuhe. Ihre Pantoffeln sind eine Schande.«
    Der Gerber warf einen Blick auf ihre Füße, und Menolly hätte die ausgefransten Slipper am liebsten versteckt.
    »Das ist Menolly«, fuhr Piemur fort, ohne sich um ihre Verlegenheit zu kümmern. »Sie hat neun Feuerechsen, und sie ist Meister Robintons neuer Lehrling.«
    Menolly wäre vor Scha m am liebsten im Boden versunken.
    Dann entdeckte sie zu allem Überfluß dicht neben sich helle Schleier und prunkvoll bestickte Kleider. Pona kam näher, am Arm eines jungen Mannes. Dieser trug das Gelb von Fort und den Schulterknoten, der ihn als engen Angehörigen des Barons auswies. Hinter Pona kamen Briala, Amania und Audiva, alle in Begleitung von vornehm gekleideten jungen Männern. Den Farben und Schulterknoten nach zu schließen, handelte es sich um Pflegesöhne von Baron Groghe.
    »Hier, Menolly, was hältst du von diesem Stück Leder?«
    fragte Piemur.
    »Erkundigen Sie sich lieber, ob sie überhaupt Marken be-210
    sitzt«, warf Pona ein. Ihre Stimme klang sanft und glatt, aber gerade das gab ihren Worten Schärfe.
    »Sicher fingert sie das Zeug nur an und kauft dann doch nichts. Ich dagegen möchte, daß Sie mir Maß für ein Paar leichte Sommerschuhe nehmen …«
    Sie hielt den prallgefüllten Beutel hoch.
    »Sie hat eine Zweiermarke«, fuhr Piemur wütend auf.
    »Die ist sicher gestohlen«, entgegnete Pona und gab ihre überlegene Haltung auf. »Sie besaß nichts, als sie noch in der Pension wohnen durfte.«
    » Gestohlen! «
    Menolly spannte sich an.
    »Quatsch, gestohlen!« entgegnete Piemur. »Meister Robinton hat sie ihr heute morgen geschenkt.«
    »Nimm deine Beleidigung auf der Stelle zurück, Pona!«
    forderte Menolly. Ihre Hand umklammerte das Gürtelmesser.
    »Benis, sie bedroht mich!« kreischte Pona und hielt sich an ihrem Begleiter fest.
    »Nun hör mir mal gut zu, Lehrlingsmädchen!« begann Benis im Befehlston. »Du hast es mit einem Burgfräulein zu tun. Gib ihr das Geld, und die Sache ist erledigt.«
    »Menolly, laß dich nicht zum Streit herausfordern!« Audiva hatte sich an den anderen vorbeigeschoben und packte Menolly nun am Arm. »Genau das bezweckt sie doch!«
    »Pona hat mich zu oft gekränkt, Audiva.«
    »Menolly, du darfst nicht …«
    »Hol mir diese Zweiermarke, Benis!« zischte Pona. »Der werd' ich's zeigen.«
    »Rühr mich nicht an, Benis!« warnte Menolly, als der junge Mann einen Schritt auf sie zukam. »Diese Angelegenheit trage ich mit Pona allein aus.«
    Und sie wandte sich Pona zu,, die mit einem entsetzten Quieken zurückwich.
    »Benis, sie ist gefährlich! Das habe ich dir doch gesagt.«
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    »Bleib ruhig, Menolly!« drängte Audiva. »Merkst du nicht, was sie vorhat … Piemur, so hilf mir doch!«
    »Warte, Audiva, mit dir rechne ich auch noch ab!« fauchte Pona.
    »Komm, Mädchen!« begann Benis von neuem mit herablassender Stimme. »Her mit dem Geld, und wir sprechen nicht mehr darüber, daß du Pona beleidigt hast!«
    »Aber Pona hat doch Menolly beleidigt!« fuhr Piemur entrüstet dazwischen.
    »Halt den Mund!« sagte Benis knapp. Er trat einen Schritt vor und maß lächelnd seine drei leichten Gegner.
    Pona quietschte los, als Menolly an dem jungen Mann vorbeischoß und versuchte, sie an den langen Flechten zu packen.
    »He, Moment mal!« sagte der Gerber laut, als er merkte, daß es ernst wurde.

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