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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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kühl von der Nachtluft waren und ein süßes Aroma verströmten. Dann wandte er sich nach Norden, wieder der Küste entgegen. Er brauchte Fische für Farli. Als er sich durch das Unterholz kämpfte, stolperte er über einen toten Renner, den bereits wilde Tiere angenagt hatten. Farli kreischte vor Entzücken und hackte mit dem kleinen Schnabel Fleischbrocken aus dem Kadaver, die sie gierig verschlang.
    »Du erstickst mir noch!« schalt Piemur und begann, das Fleisch mit dem Messer in kleine Bissen zu zerteilen. Die Königin fraß so schnell, daß er Mühe hatte, mit ihrem Appetit Schritt zu halten.
    Als Farli sich endlich auf Piemurs Schulter zusammenrollte, satt und mit prall gespanntem Bäuchlein, schnitt der Harfner ein großes Stück Fleisch aus dem Kadaver, wob aus langen Gräsern ein Tragnetz und wickelte den Vorrat darin ein. Allem Anschein nach hatte der Sporenregen den Renner überrascht und getötet. Das wiederum bedeutete, daß das Fleisch noch 216
    nicht verdorben sein konnte, denn es lag erst seit einer Nacht im Dschungel. Ganz abgesehen davon, daß Piemur eine Abwechslung seiner eintönigen Kost begrüßte, war rohes Fleisch für Farli gesünder als Fisch.
    Piemur beschloß jedoch, den größten Teil des Fleisches so bald wie möglich zu kochen, damit es in der Hitze nicht verdarb. Deshalb sammelte er auf dem Rückweg zur Küste trockenes Laub und Zweige, mit denen er ein Feuer anfachen wollte. Er wanderte die ganze Zeit ungefähr nach Norden, und so war er einigermaßen verblüfft, als er durch die Bäume zu seiner Linken Wasser glitzern sah. Er blieb stehen und starrte hinüber. Konnte er sich so in der Richtung getäuscht haben?
    Oder gab es mitten im Dschungel einen See? Nun gut, wenn er so nahe am Wasser war …
    Er arbeitete sich durch das Unterholz. Der Wald wurde lichter, und Piemur erreichte eine kleine Anhöhe. Zu seinen Füßen erstreckte sich eine weite Flußniederung. Eine wellige Grasebene, hier und da unterbrochen von graugrünen Buschd ickichten, reichte bis ans Wasser und setzte sich jenseits des Flusses fort, der allmählich breiter wurde, bis er irgendwo in der hitzeflimmernden Ferne ins Meer mündete.
    Eine sanfte Brise trug ein herbes Aroma zu ihm herüber, das ihm merkwürdig vertraut vorkam. Piemur blinzelte in die Sonne. Er sah Herdentiere auf den üppigen Weiden zu beiden Seiten des Flusses. Dabei waren hier erst gestern Fäden gefallen! Und kein Drachenreiter hatte das Land vor den Sporenklumpen geschützt, die sich ins Erdreich gruben!
    Kopfschüttelnd stocherte Piemur mit einem der Äste, die er unterwegs aufgelesen hatte, in den Boden und hob ein Grasbü-
    schel hoch. Würmer lösten sich aus den Wurzeln und flohen unter die Erde. Piemurs Achtung vor den kleinen grauen Geschöpfen wuchs. Sie schafften es ganz allein, eine riesige Grasebene vor der Zerstörung durch die Fäden zu schützen!
    Und diese verdammten Alten hatten während des Sporenregens 217
    nicht einmal den Weyr verlassen, um nach dem Rechten zu sehen! Wie konnten sie es wagen, sich Drachenreiter zu nennen! F’lar und Lessa hatten recht getan, sie in den Süden zu verbannen. Hier verrichteten kleine Würmer die Arbeit für sie.
    Empört dachte Piemur, daß er während des Sporenregens hätte umkommen können – wenn ihm nicht im letzten Auge nblick ein Ausweg eingefallen wäre. Er starrte über den Fluß und entdeckte die schnellere Strömung in der Mitte, die zum Meer hin zog. Hier hatte er Frischwasser und genügend Schutz vor den Fäden. Der Dschungel hinter ihm würde ihn mit Früchten und Gemüseknollen versorgen; und die Herdentiere lieferten vielleicht frisches Fleisch für Farli. Er mußte nicht bis zur Küste wandern, sondern konnte hier abwarten, bis Farli den Heißhunger der ersten Lebenstage abgelegt hatte. Erst dann würde er die Burg des Südens aufsuchen. Wenn er es geschickt anstellte, konnte er mit dem Burgherrn Kontakt aufnehmen, ehe ihn die Alten zu Gesicht bekamen. Wie hieß der Mann eigentlich? Sebell hatte seinen Namen mehr als einmal er-wähnt. Toric? Ja, genau das war es. Toric!
    Piemur pfiff leise vor sich hin, während er Steine zusammen-trug und in einem Kreis um sein Feuer anordnete, damit es gegen den Flußwind geschützt war. Wieder drang der merkwürdige Geruch an seine Nase, sonnenwarm, herb und irgendwie vertraut.
    Die Brise trug ihn aus der Ebene zu ihm herauf. Piemur spießte das Fleisch an eine Astgabel, hielt es ins Feuer und lief den Abhang hinunter. Winzige Blüten

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