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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Baron Meron mit den Südländern Handel trieb oder daß in jener ereignisreichen Nacht ein Warentransport stattgefunden hatte.
    Ein Spritzen in der Lagune weckte seine Aufmerksamkeit.
    Mit der Flut kamen die Fische zurück. Er stand auf und wanderte über die Steine; einen Moment lang legte er dankbar die Hand auf den Felsensims, der ihn vor den Sporen geschützt hatte.
    An diesem Abend brauchte er länger als gewöhnlich zum Angeln. Und er fing nur einen kleinen Gelbschwanz, zu klein, um seinen Hunger zu stillen, und viel zu klein, um eine frisch geschlüpfte Echse zu sättigen. Dabei stieg die Flut immer noch; wenn er sich nicht bald zurückzog, würde er vom Festland abgeschnitten.
    Piemur zügelte seine Ungeduld so gut er konnte; er war überzeugt davon, daß die Fische seine Nähe spürten. Während er die Leine schwänzelnd durch das Wasser bewegte, wagte er kaum zu atmen. Plötzlich durchdrang ein merkwürdiges Geräusch die Stille. Er hob den Kopf und schaute umher, versuchte den Ursprung jenes Lautes zu entdecken, der ganz schwach das Klatschen der Wellen übertönte. Seine Blicke streiften den Himmel. Wilde Where vielleicht oder Feuer-Echsen – oder gar Drachenreiter? Ihnen würde er auf dem 207
    weiten Strand sofort ins Auge fallen!
    Noch ehe er den Laut orten konnte, sah er die Bewegung am Strand. Im gleichen Moment ruckte die Leine in seinen Fingern. In der Panik, die ihn plötzlich ergriff, hätte er sie um ein Haar losgelassen; doch dann siegten die Reflexe. Er zog die Angelschnur hoch und kam zugleich auf die Beine. Sein Blick war starr auf den Strand gerichtet.
    Etwas bewegte sich im Sand – ganz in der Nähe des Echsen-Eies! Eine Sandschlange? Er nahm den ersten Gelbschwanz auf, drückte einen Finger in die Kiemen des eben erbeuteten Fisches und lief los. Nichts durfte ihm jetzt…
    Verwirrt blieb er einen Moment lang stehen: Eine winzige, feuchtglänzende Echsen-Königin stolperte ungeschickt über den Sand und kreischte mitleiderregend. Sekunden später kreisten Where am Himmel, wie von einem unheimlichen Magneten angezogen.
    »Du brauchst nichts weiter zu tun, als das eben geschlüpfte Junge zu füttern!«
    Menollys ruhige Stimme hallte in seinen Gedanken wider, als er zum Strand stürzte und beinahe auf die winzige Königin fiel.
    Er riß das Messer aus dem Gürtel, um den Fisch zu zerteilen.
    »Die Stücke dürfen nicht größer als dein Daumen sein, sonst verschlucken sich die Kleinen!«
    Noch während er versuchte, die harte Schuppenschicht zu durchtrennen, hüpfte das kleine Ding mit hungrigem Geschrei näher.
    »Nein, laß das! Daran erstickst du!« rief Piemur und entriß der Echse den Fischschwanz. Er begann das weiche Fleisch neben der Mittelgräte auszulösen und zerkleinerte es. Krei-schend vor Zorn, weil er ihr das erspähte Futter vorenthielt, hackte und krallte die kleine Echse nach ihm. Ihre Klauen waren zum Glück noch zu weich, um sich richtig festzuhaken, und so fand Piemur Zeit, ein paar Fischbrocken kleinzuschne iden.
     
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    »Ruhig – ich beeile mich ja!«
    Piemur schnipselte, so schnell er konnte, aber er war der kleinen Echse immer nur um einen oder zwei Fischwürfel voraus. Dann riß er mit der Messerspitze den Magen des Gelbschwanzes auf, und die Königin stürzte sich auf den weichen Inhalt. Er wußte nicht, ob Eingeweide das richtige Futter für eine Jungechse waren, aber sie verschafften ihm die Zeit, den restlichen Fisch zu zerteilen.
    Während die Kleine diesen Vorrat fraß, öffnete er den zweiten Gelbschwanz. Er wußte, daß man die Echse eigentlich festhalten und ihr in die Augen schauen sollte, um den ersten telepathischen Kontakt herzustellen, aber er fand keine Möglichkeit dazu, solange er nicht genug Futter vorbereitet hatte.
    Sobald das Tierchen die Reste des ersten Fisches verspeist hatte, wandte es sich wieder an ihn. Die Regenbogena ugen glommen rot vor Hunger. Die Echse stieß einen Schrei aus, spreizte die immer noch feuchten Schwingen und warf sich auf das kleine Häufchen vorbereiteten Fischfleisches. Piemur fing sie ab, hielt sie sanft, aber bestimmt fest und schob ihr Stück um Stück in den Schnabel, bis sie zu zappeln aufhörte. Ihr schlimmster Hunger schien gestillt, sie kaute langsamer, und ihre Stimme klang mit einemmal sanfter. Er lockerte seinen Griff und begann sie zu streicheln, erstaunt über den kräftigen kleinen Körper, die weiche Haut und die Energie der kleinen Königin – seiner Königin!
    Ein Schatten fiel über sie; die

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