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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hohen Besuch? Ruth, wer ist gelandet?«
    Er freut sich auch, mich wiederzusehen! Ruths Gedanken drückten Staunen und Begeisterung aus.
    Jaxom war zwar durch diese Bemerkung vorgewarnt, aber er starrte dennoch wie betäubt zum Eingang, als plötzlich Lytol dort auftauchte. Sein Gesicht unter dem Helm war bleich und angespannt, und er hatte sich nicht die Mühe gemacht, auf dem Wege vom Strand zur Hütte die Jacke auszuziehen. Schweiß-
    tropfen standen ihm auf Stirn und Oberlippe. Er blieb im Eingang stehen, den Blick auf seinen Schützling geheftet, und rührte sich nicht.
    Dann wirbelte er mit einer heftigen Bewegung herum, räusperte sich, streifte Helm, Handschuhe und Reitjacke ab und murmelte ein Danke, als Brekke neben ihn trat und ihm die Sachen abnahm.
    Er weint, sagt Brekke, berichtete Ruht. Du sollst so tun, als würdest du nichts merken. Der weiße Drache machte eine Pause und fuhr dann verwundert fort: Brekke findet außerdem, daß Lytol endlich geheilt ist. Warum? Er war doch gar nicht krank.
    Jaxom blieb keine Zeit, über diese merkwürdige Andeutung nachzudenken, denn sein Vormund hatte die Fassung wiedergewonnen und drehte sich um.
    »Ziemlich heiß hier, wenn man von Ruatha kommt, was?«
    begann Jaxom ein wenig verkrampft.
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    »Der Berg sieht genauso aus, wie du ihn skizziert hast«, sagte Lytol fast in der gleichen Sekunde.
    Wieder zögerten beide, und wieder fingen sie gemeinsam zu reden an.
    Das war zuviel. Jaxom lachte los und winkte Lytol neben sich. Immer noch lachend umklammerte er den Arm des
    Vormunds, hielt ihn ganz fest und versuchte sich mit dieser wortlosen Geste für all den Kummer zu entschuldigen, den er ihm bereitet hatte. Im nächsten Moment schloß Lytol ihn rauh in die Arme, schlug ihm herzhaft auf die Schulter und gab ihn dann abrupt wieder frei. Diese unerwartete Geste der Zärtlichkeit trieb Jaxom die Tränen in die Augen. Lytol hatte zwar immer gewissenhaft für sein Wohl gesorgt, aber je älter Jaxom wurde, desto häufiger hatte er sich gefragt, ob Lytol ihn eigentlich mochte.
    »Ich dachte schon, ich hätte dich für immer verloren.«
    »So schnell wirst du mich nicht los.«
    Jaxom grinste ganz dämlich, denn er hatte bemerkt, daß Lytol lächelte – das erste Lächeln, das er bei seinem Vormund je sah.
    »Du bestehst ja nur noch aus Haut und Knochen«, fuhr Lytol in seiner gewohnt brummigen Art fort.
    »Das vergeht schon wieder. Ich darf inzwischen alles essen, was mir schmeckt«, erklärte Jaxom. »Kann ich dir etwas anbieten?«
    »Ich bin doch nicht zum Essen gekommen, sondern um zu sehen, wie es dir geht! Und ich sage dir eines, mein junger Freund! Die Zeichenstunden beim Meisterschmied nimmst du am besten wieder auf, wenn du daheim bist, denn die Bäume im Hintergrund der Bucht sind nicht exakt genug skizziert. Den Berg hast du gut getroffen, aber der Rest …«
    »Ich wußte, daß die Bäume nicht ganz stimmten, Lytol – mit ein Grund, weshalb ich diese Bucht noch einmal aufsuchen wollte. Nur, als ich hier ankam, war mir das glatt entfallen.«
    »Kann ich mir denken.« Lytol lachte trocken.
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    »Wie geht es auf Ruatha?« Jaxom wollte mit einem Mal die kleinsten Einzelheiten wissen und fragte selbst nach Dingen, die ihn früher gelangweilt hatten.
    Sie plauderten so angeregt miteinander, daß Jaxom immer wieder staunte. Jetzt erst kam ihm zu Bewußtsein, daß er seit damals, als er durch einen Zufall Ruth an sich gebunden hatte, in Lytols Gegenwart gehemmt gewesen war. Aber dieser Bann schien nun gebrochen. Zumindest einen Nutzen hatte seine Krankheit also: Sie führte ihn und Lytol näher zusammen, als er sich je in seiner Kindheit hätte träumen lassen.
    Brekke trat mit einem entschuldigenden Lächeln näher. »Es tut mir leid, Baron Lytol, aber Jaxom ermüdet noch sehr rasch.«
    Lytol erhob sich gehorsam und warf einen ängstlichen Blick auf seine n Schützling.
    »Brekke, Lytol ist bis von Ruatha gekommen, um mich zu besuchen. Da muß man doch eine Ausnahme machen …«
    »Laß nur, ich komme wieder.« Lytols Lächeln verwirrte Brekke. »Wir wollen nicht das geringste Risiko eingehen.« Er umarmte Jaxom ungeschickt und eilte dann ins Freie.
    Brekke starrte den jungen Drachenreiter ungläubig an. Jaxom zuckte die Achseln, als wollte er sagen, sie müsse sich selbst einen Reim auf das Verhalten seines Vormunds machen. So verließ sie rasch den Raum, um die Besucher zum Strand hinunter zu begleiten.
    Er hat sich sehr über das Wiedersehen gefreut, stellte Ruth

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