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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zumindest Sharras Worten zu entnehmen. Er streckte langsam den linken Arm aus, hob und senkte ihn, spürte aber nichts als den Bettrahmen. Er tastete mit dem rechten Arm umher.
    »Jaxom?« Er hörte Sharras sanfte Stimme. »Und Ruth schläft so fest, daß er mich nicht warnen kann! Hast du Durst?« Sie schien selbst eben erst aufgewacht zu sein. Vorsichtig befühlte sie die trockene Kompresse und stieß einen bestürzten Laut aus. »Laß die Augen ganz fest geschlossen!«
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    Sie entfernte die Binde, und er hörte, wie sie den Stoff in eine Flüssigkeit tauchte und auswand. Er zuckte zusammen, als sich das nasse Zeug auf seine Haut legte. Dann hob er den Arm und drückte die Kompresse selbst gegen die Stirn, vorsichtig zuerst, dann kräftiger. »He, das schmerzt ja gar nicht mehr …«
    » Bsst! Brekke ist eingeschlafen, und sie wacht so leicht wieder auf.« Sharras Stimme klang gedämpft.
    »Warum kann ich den Kopf nicht zur Seite bewegen?« Jaxom versuchte seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben.
    Sharras leises Lachen beruhigte ihn. »Weißt du nicht mehr?
    Wir haben deinen Kopf zwischen zwei Blöcke eingekeilt, damit du ganz ruhig liegenbleibst.« Sie nahm seine Hände, führte sie zu den Steinen und schob die Hindernisse dann beiseite. »Dreh jetzt den Kopf ganz leicht hin und her! Wenn deine Haut nicht mehr schmerzt, hast du vielleicht das Schlimmste hinter dir.«
    Behutsam wandte er den Kopf ein wenig nach links und dann nach rechts. Als er nichts spürte, wurde er mutiger. »Es tut nicht weh. Es tut wirklich nicht weh.«
    »Laß das! Bist du wahnsinnig?« Sharra packte sein Handgelenk, als er nach der Kompresse greifen wollte. »Ein Nachtlicht brennt. Warte, bis ich den Raum abgedunkelt habe! Je weniger Helligkeit, desto besser.« Er hörte, wie sie sich an einem Leuchtkorb zu schaffen machte. »Jetzt?«
    »Ich erlaube dir einen ersten Versuch.« Sie betonte das letzte Wort, während sie seine Hand an die Bandage führte. »Wir haben eine mondlose Nacht, und dir kann nicht viel zustoßen.
    Wenn du aber nur einen einzigen Flecken siehst, mußt du die Augen auf der Stelle wieder schließen.«
    »Ist die Sache so gefährlich?«
    »Meistens.«
    Sachte schob er die Bandage zurück.
    »Ich sehe überhaupt nichts.«
    »Keine hellen Flecken oder Kreise?«
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    »Nein – nichts. Oh …« Etwas hatte seine Sicht verdeckt, denn nun konnte er schwache Umrisse erkennen.
    »Ich hatte meine Hand vor deiner Nase – für alle Fälle«, erklärte sie.
    Er konnte sie vage neben sich ausmachen. Sie schien an seinem Lager zu knien. Allmählich verbesserte sich seine Sicht. Aber ein paar Sandkörner klebten ihm an den Wimpern.
    »Meine Augen sind voll Sand.«
    »Einen Moment.« Gleich darauf spürte er ein paar Wassertropfen in den Augen. Er blinzelte heftig und beschwerte sich laut. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst leise sein, damit Brekke nicht aufwacht. Sie ist völlig erschöpft. So – ist der Sand jetzt weg?«
    »Ja, jetzt geht es viel besser. Ich wollte euch wirklich nicht so viele Umstände bereiten.«
    »Na sowas! Und ich dachte schon, du seist absichtlich krank geworden.«
    Jaxom hielt eines ihrer Handgelenke fest und preßte die Lippen gegen ihre Fingerspitzen. Sie stieß einen leisen Schrei aus und zo g die Hand zurück.
    »Danke!«
    »Ich lege dir jetzt wieder die Kompresse auf«, erklärte sie mit vorwurfsvollem Unterton.
    Jaxom lachte leise, weil er sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Er bedauerte nur, daß Dunkelheit herrschte. Daß sie schlank war, konnte er erkennen. Ihre Stimme wirkte zwar entschieden, aber sehr jung. Ob die Gesichtszüge zu dem Bild paßten, daß er sich von ihr gemacht hatte?
    »Bitte, trink jetzt den Saft!« Er spürte einen Halm an den Lippen. »Wenn du noch einmal tüchtig schläfst, hast du das Schlimmste überstanden.«
    »Du bist – Heilerin?« Jaxom war enttäuscht. Ihre Stimme hatte so jung geklungen, daß er angenommen hatte, sie sei eine Pflegetochter von Brekke.
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    »Sicher. Du glaubst doch nicht, daß sie den Herrn von Ruatha einem Lehrling anve rtrauen? Ich habe schon so manchem die Feuerkrankheit aus den Knochen vertrieben.«
    Das Felliskraut, das sie in den Saft gemischt hatte, begann zu wirken. Er schien zu schweben und konnte ihr nicht mehr antworten.
    Als er am nächsten Tag erwachte, sorgte zu seiner leisen Enttäuschung Brekke für ihn. Es erschien ihm unhöflich, nach Sharra zu fragen. Ebensowenig konnte er sich bei Ruth erkundigen, denn Brekke verstand

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