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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Du wirst jetzt von einem Tag zum anderen kräftiger. Wir möchten dich nur nicht überanstrengen, sonst erleidest du einen Rückfall und mußt die ganze Prozedur noch einmal über dich ergehen lassen.«
    »Einen Rückfall! Woran erkennt man den?«
    »Ganz einfach. Du hast Kopfschmerzen und ein Flimmern vor den Augen. Jaxom – es ist fast geschafft! Bitte, verlier jetzt nicht die Geduld!«
    Die Sorge in ihren blauen Augen war echt, und er hoffte, daß sie dem Menschen und nicht dem Patienten Jaxom galt.
    Zögernd nickte er, und sie lächelte ihm zu.
    Am Spätnachmittag trafen F’nor und D’ram ein, ausgerüstet mit ihren Kampfanzügen und prall gefüllten Feuersteinsäcken.
    »Für morgen ist ein Sporenregen vorausgesagt«, erklärte Sharra, als sie Jaxoms fragenden Blick bemerkte.
    »Was?«
    »Die Fäden fallen auf ganz Pern. Seit du hier bist, gab es bereits dreimal Sporenalarm in der Bucht. Den ersten gleich einen Tag nach deiner Ankunft.« Sie lachte, als sie sein Entsetzen bemerkte. »Ein seltener Anblick für uns, Drachen beim Kampf gegen die Fäden zu beobachten. Sie mußten nur die Fläche um die Schutzhütte freihalten. Alles andere über-nahmen die Würmer.« Sharra deutete auf Ruth. »Dein kleiner weißer Held ließ sich absolut nicht davon abhalten, in das Geschehen einzugreifen. Tiroth und Canth leiteten ihn an, und Brekke half ihm ein wenig. Er war so stolz, daß er dich 284
    beschützen durfte.«
    Jaxom schluckte und versuchte die Gefühle zu verdrängen, die ihn bestürmten.
    »Du hast das Heraufziehen der Fäden übrigens gespürt.
    Offenbar entwickelt man dafür einen gewissen Instinkt, wenn man erst mal Drachenreiter ist. Du hast immer wieder gestöhnt, daß uns Sporen bedrohten und du nichts dagegen tun könntest.« Zum Glück beobachtete sie den Landeanflug der Drachen, während sie sprach, denn Jaxom war sicher, daß sein Gesichtsausdruck ihn verraten hätte. »Meister Oldive meint, in uns Menschen säßen tiefe Instinkte, auf die wir automatisch reagieren. Ich habe Ruth übrigens immer besonders gelobt und dafür gesorgt, daß die FeuerEchsen seine Haut gründlich sauberschrubbten.«
    Sharra winkte F’nor und D’ram zu, die über den Sand nähe rkamen. Canth und Tiroth hatten ihre Feuersteinsäcke abgewor-fen und wateten freudig in das warme Wasser der Bucht. Ein gewaltiger Schwarm von FeuerEchsen umflatterte die drei Drachen, sichtlich begeistert von dem hohen Besuch.
    »Du hast schon wieder Farbe bekommen, Jaxom!« meinte
    F’nor, als er den jungen Drachenreiter mit einem kräftigen Händedruck begrüßte.
    D’ram nickte zustimmend.
    Jaxom wußte, daß er tief in der Schuld der beiden Reiter stand, und er suchte nach Dankesworten.
    F’nor winkte nur ab. »Ich will dir mal was sagen«, meinte er und kauerte sich in den Sand. »Es war ein seltenes Schauspiel, deinen kleinen Drachen in der Luft zu beobachten. Die reinsten Kunststücke hat er vollführt und dreimal so viele Sporen erwischt wie unsere großen Drachen. Du hast ihn gut ausgebildet.«
    »Ich schätze, daß ich morgen noch nicht mitfliegen darf, oder?«
    »Weder morgen noch in näherer Zukunft«, entgegnete F’nor 285
    mit großer Entschiedenheit. Er warf dem jungen Mann einen Blick von der Seite zu. »Ich weiß, was in dir vorgeht. Ich fühlte mich ähnlich, als ich verwundet war und nicht mehr fliegen durfte. Aber im Moment hast du die Pflicht gegenüber Ruatha und deinem Weyr, daß du gesund wirst. Gesund genug, um dich hier gründlich umzusehen. Ich beneide dich um diese Aufgabe, Jaxom, ehrlich!« F’nor lachte. »Leider hatte ich bisher nie die Zeit für größere Ausflüge; ich habe aus der Luft nur gesehen, daß der Wald sich zu beiden Seiten ausdehnt.«
    F’nor beschrieb mit einem Arm einen großen Halbkreis. »Du wirst das alles selbst sehen. Soll ich dir bei meinem nächsten Besuch Zeichenmaterial mitbringen, damit du eine Karte anfertigen kannst? Auch wenn du eine Zeitlang keine Fäden bekämpfst – du wirst hier genug zu tun kriegen.«
    »Das sagen Sie nur zum Trost …« Jaxom unterbrach sich, selbst überrascht, daß seine Stimme so bitter klang.
    »Das sage ich, weil du einen Ansporn brauchst.« F’nor legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich verstehe dich gut, Jaxom.
    Ruth hat Canth nämlich von deiner Niedergeschlagenheit erzählt.« Er zuckte die Achseln. »Tut mir leid, aber Ruth macht sich nun mal Sorgen, wenn du leidest. Hast du das nicht gewußt?« Er lachte leise.
    »Ich danke Ihnen jedenfalls,

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