Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Raum und kam mit einem Hemd wieder.
    »Ich friere nicht. Ich denke nur daran, was die Sporen in diesem prächtigen Wald anrichten können.«
    Sharra winkte ab. »Ich vergesse immer wieder, daß du aus dem Norden kommst. Bei uns reißt ein Fädenknäuel höchstens ein Loch ins Laub. Der Boden ist durchsetzt von Würmern.
    Das war das erste, was F’nor und D’ram nachprüften.«
    Wir haben die Fädenfront erreicht, berichtete Ruth. Mein Flammenatem kommt stark und gleichmäßig. Canth und Tiroth übernehmen den Osten und den Westen. Ich fliege ein Stück unter ihnen, so daß wir ein Dreieck bilden. Wir befinden uns in großer Höhe. Die FeuerEchsen leisten gute Arbeit. Dorthin, Berd! Du bist dem Knäuel am nächsten. Meer, rechts von dir!
    Hilf ihm, Talla! Ich komme ja schon. Tiefer! Ich komme.
    Brekke warf Jaxom einen Blick zu und lächelte. »Er hält uns auf dem laufenden, nicht wahr?« Einen Moment lang wirkte sie geistesabwesend. »Manchmal sehe ich die Sporenfront durch drei Augenpaare. Ich weiß nicht, wohin ich zuerst schauen soll.
    Aber die Sache läuft gut.«
    Jaxom horchte auf die Gedanken seines Freundes, so inten-siv, daß er zusammenzuckte, als Ruth plötzlich verstummte.
    »Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Sie verfolgen die Fädenfront nicht weiter«, erklärte Brekke. »Uns droht keine Gefahr mehr. Morgen abend kämpft Benden über Nerat gegen die Sporen. Deshalb sollen sich F’nor und Canth heute nicht überanstrengen.«
    Jaxom erhob sich so hastig, daß die Bank umkippte. Er murmelte eine Entschuldigung, stellte sie wieder auf und lief dann zum Strand hinunter. Als er den Sandstreifen erreichte, starrte er angestrengt nach Westen. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er den fernen Sporenschleier noch erkennen. Wieder erschauerte er. In der Bucht, die sonst so 289
    friedlich dalag, schäumte Wasser. Fische sprangen hoch und schnappten nach Fädenknäueln.
    Sharra war neben ihn getreten. »Ein Fest für die Fische, nicht wahr? Im allgemeinen schaffen sie es, die Bucht von Fäden zu säubern, bis unsere Drachen zurückkehren und ein Bad nehmen. Da! Da sind sie schon.«
    Eine Menge Sporen! Ruths Gedanken verrieten Triumph und gleich darauf eine Spur von Trotz. Aber wir dürfen sie nicht weiter verfolgen. Canth und Tiroth sagen, daß sich jenseits des großen Flusses felsiges Ödland befindet und es deshalb dumm wäre, Feuer zu verschwenden. Oooh!
    Sharra und Jaxo m lachten, als der kleine weiße Drache eine Flamme ausstieß und sich fast die Schnauze versengte, weil er den falschen Flugwinkel hatte. Er korrigierte den Fehler sofort und glitt der Küste entgegen.
    Noch während die großen Drachen landeten, hatte sich das Wasser beruhigt. Ruth berichtete stolz, daß sein Feuersteinvorrat ganz genau gereicht habe. Canth drehte den mächtigen Kopf zur Seite und beobachtete den kleinen Drachen mit gutmütiger Toleranz.
    Tiroth schnaubte nur kurz und watete ins Wasser, sobald D’ram ihm den Feuersteinsack abgenommen hatte. Gleich darauf kreiste ein Schwarm Echsen über dem alten Bronzedrachen, der sich prustend in die Fluten sinken ließ. Die Echsen übersprühten seine Haut mit Sand und bearbeiteten sie dann kräftig mit ihren Klauen. Tiroth hatte die inneren Lider geschlossen, wälzte sich von einer Seite auf die andere und stöhnte wohlig.
    Canth stieß einen durchdringenden Schrei aus, und die Hälfte des Schwarms flatterte zu ihm herüber. Als Ruth sah, daß seine Freunde alle beschäftigt waren, ging er etwas abseits von den beiden großen Drachen ins Wasser und tauchte zögernd unter.
    Die vier Echsen mit den Farbmarkierungen des Nordkontinents lösten sich aus der Schar der übrigen und begannen den kleinen 290
    weißen Drachen abzunibbeln.
    »Komm, Jaxom, wir helfen mit!« rief Sharra. Einen Drachen vom Feuersteingestank zu befreien, war schon für einen gesunden Reiter eine anstrengende Arbeit. Und obwohl Jaxom in Sharra eine tüchtige Helferin hatte, fühlte er sich am Ende so schlapp, daß er kaum noch stehen konnte. Sharra kniff die Augen zusammen, als sie sich aufrichtete und ihn ansah. »Habe ich dir nicht gesagt, daß du es langsam angehen sollst?« Ihre Stimme klang besorgt. »Los, aus dem Wasser mit dir! Du bist ja weißer als Ruth. Ich bringe dir etwas zu essen.«
    »Ich werde nie wieder fit, wenn ich meine Muskeln nicht übe!«
    »Hör auf zu meutern!«
    »Ich weiß. Und sag jetzt bitte nicht, daß du es nur gut mit mir meinst!«
    »Nein, ich habe eher an mich selbst gedacht.

Weitere Kostenlose Bücher