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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Weyrführer anfangen sollen – womit ich Sie nicht kränken möchte, D’ram! Aber jeder Wechsel bringt mir die Pächter vö llig durcheinander.« Er starrte zum Himmel.
    »Wie wollen sie mit den jungen Drachen konkurrieren? Das Tempo ist atemberaubend.«
    »Sie haben das Recht, es zu versuchen«, sagte F’lar. »Kommen Sie, D’ram, trinken wir einen Schluck Wein, bis der Ausgang feststeht.«
    »Ja, ein guter Gedanke! Baron Warbret …« D’ram faßte sich etwas und gab dem Baron zu verstehen, daß er ihn begleiten möge. Sein Schritt war schleppend.
     
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    »Machen Sie sich keine Sorgen, D’ram! Der andere Drache mag beim Start schnell gewesen sein – aber ich habe volles Vertrauen in G’dened und Barnath. Ein prächtiger junger Mann! Und ein ausgezeichneter Drache! Außerdem hat er Caylith bereits geflogen, oder? Ist das nicht ein Vorteil?«
    Während Robinton mit Erleichterung feststellte, daß der Baron D’rams Ängste falsch auslegte, beantwortete F’lar die Fragen des Burgherrn.
    »Caylith legte vierunddreißig Eier nach der ersten Paarung mit Barnath. Wir sehen es zwar nicht gern, wenn sich eine junge Königin übernimmt, aber die Jungen waren alle gesund und kräftig. Kein goldenes Ei dabei, doch das kommt oft vor, wenn sich in einem Weyr genug Königinnen befinden. Eine vorangegangene Paarung kann ein starker Faktor sein, das stimmt, aber genau läßt sich so etwas nicht vorhersagen.«
    Robinton bemerkte eine gewisse Spannung unter den Weyr-bewohnern, als man ihnen den Wein auftrug. Wie viele von ihnen mochten die Südländer als solche erkannt haben? Er hoffte nur, daß keiner seinen Verdacht in Gegenwart des Barons aussprach.
    T’kuls Salth hatte seine Königin sicher Dutzende vo n Malen geflogen. Er besaß also Erfahrung und kannte alle Tricks, aber das nützte ihm nichts, wenn er die Königin nicht während der ersten Minuten des Fluges einfangen konnte. Er hatte einfach nicht die Ausdauer der jüngeren Drachen und vermutlich nicht einmal die Energie, sie einzuholen. Unter seinen Gegnern waren ein paar ausgezeichnete Drachen. Robinton wußte, wie sorgfältig N’ton die vier Bronzereiter von Fort ausgewählt hatte. Jeder war seit Planetenumläufen Geschwaderzweiter und hatte sich in vielen Fädeneinfällen als starker Kämpfer be-währt. Auch F’lar hatte bei den Männern, die Benden vertraten, darauf geachtet, daß sie Führer-Qualitäten besaßen. Und es war anzunehmen, daß Telgar, Igen und der Hochland-Weyr
    ebenfalls ihre tüchtigsten Leute geschickt hatten. Ista war der 301
    kleinste der sechs Weyr; hier mußten alle Bewohner Einigkeit zeigen, um überleben zu können.
    Er nippte an seinem Glas und hoffte, daß der stechende Schmerz in seiner Brust nachlassen würde. Was mochte diesen Druck nur verursachen? Nun, der Wein heilte viele Leiden. Er wartete, bis sich D’ram kurz abwandte, und füllte dann den Becher des einstigen Weyrführers neu. F’lar nickte ihm unauffällig zu.
    Immer wieder blieben Weyrbewohner am Tisch stehen, um Baron Warbret und D’ram zu begrüßten. D’ram spürte die echte Wiedersehensfreude der Leute und schien daraus neue Kraft zu schöpfen. Er begann mit ihnen zu plaudern, und des öfteren huschte ein Lächeln über seine Züge.
    Robinton dagegen gingen T’kuls bittere Worte über das geraubte Ei nicht aus dem Sinn. Begriff der Führer des SüdWeyrs denn nicht, daß einer von seinen eigenen Leuten das Ei zurückgebracht hatte? Dann versteifte sich der Harfner. Nein –
    es konnte niemand aus dem Süden gewesen sein; T’kul hätte den Schuldigen sicher längst gefunden.
    Robinton hoffte mit ganzem Herzen, daß keiner der beiden alten Drachen bei dem Versuch, die junge Königin zu erobern, sein Leben lassen mußte. Typisch T’kul – einen Mißklang in dieses große, festliche Ereignis zu bringen! Bestimmt war das Leben im Süd-Weyr nicht so unerträglich, daß er seinen Drachen kaltblütig in den Tod schicken mußte, anstatt die Wärme und den Überfluß des Südens zu genießen. Robinton kannte den Weyr gut; er lag in einem fruchtbaren kleinen Tal und hatte ganz eindeutige Vorteile gegenüber dem öden, unfruchtbaren Hochland-Weyr. Ein mächtiger Bau, umgeben von einem gepflasterten, grasfreien Hof, bot dem Weyrführer bequem Unterkunft. Die Früchte wuchsen praktisch bis an den Weyr heran, es gab Wild in Hülle und Fülle, herrliches Wetter und keine Pflichten – wenn man Torics Gehöft an der Küste außer acht ließ.
     
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    Dann aber entsann

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