Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
eine Riesenleistung von Barnath, oder?«
    »Das wäre es in der Tat, aber nur, wenn Barnath es schafft, Caylith zu erobern!«
    »Das steht doch außer Frage, Harfner! Wo bleibt denn Ihr Sinn für Gerechtigkeit?«
    »Da, wo er immer ist. Ich kann mir vorstellen, daß Caylith im Moment an andere Dinge als Gerechtigkeit denkt.«
    Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da stieß Zair einen ängstlichen, fast entsetzten Schrei aus. Seine Augen flimmerten in einem grellen Gelb. Mnementh tauchte dicht über dem Weyrkessel auf und trompetete besorgt.
    Robinton war aufgesprungen und rannte los. Unterwegs hielt er Ausschau nach Baldor. Der Harfner von Ista spürte die Gefahr ebenfalls. Er kam mit vier Reitern auf den Weyr zu.
    »Was ist geschehen?« fragte Warbret.
    »Bleiben Sie an Ihrem Platz!« rief Robinton ihm zu.
    Mit einemmal wimmelte es in der Luft von Drachen, die schrill klagten und heulten, während sie in gewagten Flugma-305
    növern ihren Gefährten auswichen. Robinton lief, so schnell er konnte, ungeachtet der stechenden Schmerzen in der Seite. Das Gewicht, das auf seiner Brust lag, schien immer stärker zu drücken; es nahm ihm den Atem, den er so dringend zum Laufen brauchte.
    Zair begann über Robintons Kopf zu kreischen. Er übermittelte Bilder von einem stürzenden Drachen und von Männern, die kämpften. Leider konnte die kleine Bronzeechse nicht die Informationen liefern, die Robinton am notwendigsten brauc h-te: welcher Drache – und welche Männer ?. Sicher hatte F’lar damit zu tun, sonst wäre Mnementh nicht aufgetaucht.
    Der mächtige Bronzedrache landete auf dem Felsvorsprung des Königinnen-Weyrs und hinderte Baldors Leute, die
    Gemächer zu betreten. Sie preßten sich flach an die Felswand und versuchten den wilden Schlägen seiner breiten Schwingen auszuweichen.
    Mnementh! Hör mir zu! Laß uns vorbei! Wir wollen F’lar helfen.
    Robinton hastete die Stufen nach oben, vorbei an Baldor und den anderen Männern, und faßte Mnementh hart an der
    Flügelspitze. Er wurde beinahe zu Boden geschleudert, als der Drache sich losriß, den Kopf nach hinten drehte und laut zischte. In seinen Augen wirbelten grellgelbe Flecken.
    »Hör mir zu, Mnementh!« schrie der Harfner. »Laß uns
    vorbei!«
    Zair flog auf den Bronzedrachen zu und zeterte erregt.
    Ich höre. Salth ist nicht mehr. Helft F’lar!
    Der Bronzedrache faltete seine Schwingen und hob den Kopf.
    Robinton winkte Baldor und seinen Leuten, vorauszugehen. Er benötigte etwas Zeit, um Atem zu schöpfen.
    Als Robinton, die Hand gegen die Seite gepreßt, den Korridor betrat, flatterte Zair dicht vor ihm her und stieß ermutigende Schreie aus. Gleich darauf hörten sie aus der Schlafkammer der Weyrherrin Kampfeslärm. Der Vorhang am Eingang wurde
     
    306
    von seiner Stange gerissen, und zwei Gestalten schwankten in den großen Vorraum. F’lar und T’kul! Baldor und zwei seiner Helfer standen dicht dahinter und versuchten die beiden Männer zu trennen. In der Kammer dahinter lagerten die übrigen Bronzereiter, in telepathischem Kontakt mit ihren Drachen gefangen, und die Weyrherrin, die nichts von ihrer Umgebung wahrnahm. Jemand war zusammengebrochen.
    B’zon vermutlich, dachte der Harfner, als er die Szene in Bruchteilen von Sekunden aufnahm.
    Was Robintons Entsetzen auslöste, war die Tatsache, daß F’lar kein Messer hatte. Seine Linke umklammerte T’kuls rechtes Handgelenk und versuchte das Messer des Gegners –
    kein gewöhnliches Gürtelmesser, sondern eine lange Klinge zum Häuten der Jagdbeute – von seinem Hals wegzudrücken.
    Seine Finger gruben sich in die Sehnen von T’kuls Faust, wohl in der Absicht, den Griff des Gegners zu lockern oder die Nerven zu lähmen. Seine Rechte preßte T’kuls linken Arm nach unten. T’kul wand und drehte sich; das wirre Flackern in den Augen des Mannes verriet Robinton, daß der Weyrführer aus dem Süden nicht mehr bei Verstand war.
    Einer von Baldors Leuten versuchte F’lar ein Messer in die Hand zu schieben, aber F’lar war ganz damit beschäftigt, die Faust des Gegners abzuwehren.
    »Ich bringe dich um, F’lar«, stieß T’kul zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor, und seine Rechte näherte sich gefährlich dem Hals des Benden-Führers. »Ich bringe dich um!
    So wie du Salth umgebracht hast! Wie du uns alle umgebracht hast! Ich bringe dich um!« Das klang wie eine Beschwörungs-formel, ein Rhythmus, mit dem T’kul die letzten Kräfte aus sich herauspeitschte.
    F’lar erwiderte

Weitere Kostenlose Bücher