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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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benötigte, weil sie bei uns knapp geworden 333
    sind. Robinton hielt es für angebracht, die Ursprungsgebiete dieser Rohstoffe genauer zu erforschen. Und er war klug genug, mich mit dieser Aufgabe zu betrauen … Glaubt ihr wirklich, daß er wieder gesund wird? Ihr verschweigt mir doch nichts?« Piemurs Angst verdrängte seine Großspurigkeit.
    »Du weißt ebensoviel wie wir und Ruth.« Jaxom warf seinem Drachen einen fragenden Blick zu. »Ruth sagt, daß er im Moment schläft. Er versichert auch, daß die Drachen ihn nie und nimmer fortlassen würden.«
    »Die Drachen lassen ihn nicht fort! Hat man sowas schon gehört!« Piemur schüttelte langsam den Kopf. »Allerdings überrascht mich das gar nicht«, fuhr er in seiner gewohnten Munterkeit fort. »Die Drachen wissen, wer ihre Freunde sind.
    Aber wo war ich stehengeblieben? Ah ja. Meister Robinton fand, wir müßten mehr über diesen Südkontinent in Erfahrung bringen, vor allem, weil er das Gefühl hatte, F’lar wollte den Süden für das nächste Sporen-Intervall als Zuflucht für die Drachenreiter beanspruchen.«
    »Du scheinst ja um Robintons und F’lars geheimste Gedanken zu wissen«, warf Sharra ein.
    Piemur winkte ab. »Kleinigkeit. Aber ich habe doch recht, Jaxom, oder?«
    »Ich kenne F’lars Pläne nicht, aber ich möchte wetten, daß er nicht der einzige ist, der sich lebhaft für den Süden interessiert.«
    »Stimmt. Allerdings ist er der einzige, der zählt, versteht ihr das nicht?«
    »Offen gestanden, nein«, meinte Sharra. »Mein Bruder ist Burgherr … O doch«, fügte sie mit Nachdruck hinzu, als Piemur ihr widersprechen wollte. »Er wäre es zumindest, wenn ihn die Barone des Nordens anerkennen würden. Er hat die erste Siedlung im Süden aufgebaut. Kein anderer wollte das wagen. Und obwohl er gegen die Alten zu kämpfen hatte, gelang es ihm, eine große, fädengeschützte Burg zu errichten.
     
    334
    Niemand hat das Recht, ihm das wieder wegzunehme n, was er sich mit eigenen Händen geschaffen hat …«
    »Das will doch auch keiner«, warf Piemur rasch ein. »Aber wenngleich Toric eine Menge Leute aus dem Norden geholt hat, so kann er doch nur ein begrenztes Gebiet kontrollieren.
    Und der Südkontinent ist sehr viel größer, als die meisten Leute ahnen.« Er schloß einen Moment lang die Augen. »Da war eine Bucht«, sagte er leise, »so groß, daß sich das Gege nufer im Dunst verlor. Dummkopf und ich hatten uns bereits zwei Tage lang durch Sanddünen gequält, und unser Wasser reichte nur noch für kurze Zeit. Ich ritt weiter, weil ich dachte, irgendwann müßte der Sand doch in normales Gelände
    übergehen … Farli flog uns voraus, zuerst zum Gegenufer, dann zur Mündung der Bucht, doch alle Bilder, die sie übermittelte, zeigten nur Sand. Schweren Herzens entschloß ich mich zur Umkehr. Aber …« – er schaute seine Zuhörer an – »jenseits dieser Bucht liegt vermutlich genausoviel Land, wie ich bereits auf meinem Hinweg von Torics Burg aus durchquert hatte – und dabei war der Kreis noch lange nicht geschlossen.
    Toric könnte nicht mal die Hälfte der Gebiete verwalten, die ich gesehen habe. Im Westen, wohlgemerkt. Nach Osten hin dauerte es von Torics Burg aus drei volle Siebenspannen, bis ich euch erreichte – und wir mußten viel Wasser durchqueren.
    Er ist ein prächtiger Schwimmer, mein Dummkopf! Der Kleine scheut vor keiner Mühe zurück. Wenn ich daran denke, wie mein Vater mit seiner Renner-Herde umging! Immer nur das beste Futter! Dummkopf dagegen frißt, was er unterwegs findet, und le istet die doppelte Arbeit!« Piemur schüttelte den Kopf, entrüstet über die Ungerechtigkeit der Welt.
    »Ich habe also«, setzte er seinen Bericht fort, »den Süden erforscht, wie es mein Auftrag war, und mich zugleich in eure Richtung begeben. Allerdings hatte ich viel früher mit einem Zusammentreffen gerechnet. Ich bin todmüde, ehrlich, und ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch reiten muß, um an 335
    mein Ziel zu gelangen.«
    »Ich dachte, wir seien das Ziel!«
    »Ja, auch, aber irgendwann muß ich weiter.« Er streckte mit schmerzverzerrter Miene das linke Bein aus und sah Sharra hilfesuchend an. »So schaffe ich allerdings keinen Schritt mehr.«
    Besorgt beugte sich die Heilerin über das Bein. Er hatte einen Stoffstreifen um die Wade gewickelt. Darunter kam eine lange, aber durchaus verheilte Narbe zum Vorschein.
    »Die Wunde da braucht Pflege, Sharra, findest du nicht auch?«
    »Also, meiner Meinung nach hat er eine

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