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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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das Haus laufen und für genügend Durchzug sorgen …« Während sie sprach, legte sie mit energischen Strichen im Sand die Umrisse eines neuen Gebäudes an. »Wichtig ist außerdem eine Kochstelle im Freien. Brekke und ich haben uns mit Steinmulden beholfen.« Sie deutete zum Strand. »Und ein Bad im Haus ist 345
    absolut unnötig, wenn Sie die Bucht mit warmem Wasser direkt vor der Nase haben.«
    »Gegen Wasserleitungen haben Sie aber nichts einzuwenden, oder?«
    »Nein, das ist praktischer, als wenn man ständig mit Eimern zum Bach laufen müßte. Wir könnten vielleicht eine Abzwei-gung zur Kochstelle führen. Vielleicht sogar mit einem Speichertank, damit wir ständig heißes Wasser haben …«
    »Sonst noch etwas, Baumeisterin?« F’nor wirkte verblüfft, aber in seiner Stimme schwang Bewunderung mit.
    »Ich sage Ihnen Bescheid, wenn mir noch etwas einfällt«, entgegnete sie mit Würde.
    F’nor grinste sie an und zog dann die Stirn kraus, als er ihren Entwurf im Sand betrachtete. »Ich weiß nicht recht, ob der Meisterharfner mit soviel Grün rund um das Haus einverstanden sein wird. Sicher, ihr Südländer seid es gewohnt, während des Sporenregens im Freien zu sein …«
    »Meister Robinton ebenfalls«, warf Piemur ein. »Sharra hat recht. Wir brauchen hier im Süden eine andere Bauweise als im Norden. Und ein paar Bäume kann man notfalls später immer noch fällen, F’nor. Das geht schneller, als neue anzupflanzen.«
    »Ein Punkt für dich.« Er wandte sich an die Jungreiter.
    »B’refli, K’van, und M’tok, paßt auf! Eure Drachen können ruhig in der Bucht baden. Ihr benötigt sie erst wieder, wenn wir ein paar Stämme geschnitten haben. K’van, du hast die Äxte mitgebracht, oder?« F’nor verteilte das Werkzeug, ohne auf Piemurs Gemaule zu achten, wozu man sich eigentlich tagelang einen Weg durch den Wald kämpfe, wenn die Bäume
    letzten Endes doch kleingesägt wurden. »Sharra, zeigen Sie uns bitte den Fleck, den Sie vorhin erwähnt haben? Wir können gleich an Ort und Stelle ein paar Bäume fällen und als Stützen verwenden.«
    »Hart genug sind sie«, meinte Sharra vielsagend und zeigte ihnen den Weg.
     
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    F’nor steckte das Gebiet ab, auf dem die Hütte errichtet werden sollte, und markierte die Bäume, die zu fällen waren.
    Das war weit leichter gesagt als getan. Die Axtschneiden schienen das Holz kaum zu ritzen und sprangen mehr als einmal ab. F’nor war überrascht, murmelte etwas von stumpfen Beilen und holte den Wetzstein hervor. Nachdem er das Werkzeug geschärft und sich empfindlich in den Finger geschnitten hatte, versuchte er es noch einmal. Doch der Erfolg war nicht wesentlich größer.
    »Ich begreife das nicht«, meinte er und betrachtete kopfschü ttelnd die Kerben im Stamm. »Das Holz dürfte eigentlich nicht so zäh sein. Das sind doch Obstbäume und keine Harthölzer wie bei uns im Norden. Nun, irgendwie müssen wir sie
    wegschaffen!«
    Der einzige, der mittags keine Blasen an den Fingern hatte, war Piemur, der bei seinen Wanderungen gelernt hatte, mit Axt und Buschmesser umzugehen. Entmutigend war allerdings die Ausbeute – insgesamt hatten sie nicht mehr als sechs Bäume gefällt.
    »Dabei schuften wir wie die Wilden«, seufzte F’nor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Mal sehen, was Sharra für uns gekocht hat. Es riecht jedenfalls verlockend.«
    Sie hatten Zeit für ein Bad im Meer, ehe Sharras Mittagessen fertig war. Das Salzwasser brannte in den Blasen, und sie stöhnten, bis Sharra ihre Finger mit Heilsalbe behandelte. Nach einer üppigen Mahlzeit aus Fisch und gebackenen Wurzelkno llen schärften sie noch einmal die Axtschneiden und setzten ihre Arbeit fort. Den Rest des Nachmittags verbrachten sie damit, die gefällten Stämme von Astwerk und Rinde zu befreien.
    Sharra beseitigte das Unterholz und schleppte mit Ruths Hilfe von den Küstenklippen schwarze Felsbrocken herbei, mit denen sie die Ecken des Fundaments markierten.
    Jaxom und Piemur sanken völlig erschöpft in den Sand, als F’nor mit seinen Helfern zum Weyr aufgebrochen war. Sie 347
    hielten sich gerade noch lange genug wach, um Sharras Abendessen zu verschlingen.
    »Lieber wandere ich noch einmal um die Große Bucht«,
    murmelte Piemur und rieb sich die verkrampften Schultermus-keln.
    »Es ist für Meister Robinton«, wandte Sharra ein.
    Jaxom betrachtete nachdenklich seine Blasen und Schwielen.
    »Wenn wir weiter so vorankommen wie heute, dann können wir nur hoffen, daß es

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