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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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geschickt ein. »Plötzlich sind jene, die wir noch als Kinder in Erinnerung haben, reif und erwachsen geworden. Oh, Andemon, wie geht es?« Der Harfner winkte dem Saatmeister, der sich zu ihnen gesellte.
    Nicat blieb neben Jaxom. »Dann frißt der kleine weiße Drachen nun auch schon Feuerstein!« Er schüttelte den Kopf und lachte. »Ob deshalb unsere Vorräte auf den Feuerhöhen so rasch schwinden?«
    »Meister Nicat, ich werde auf dem Fort-Weyr ausgebildet und bekomme dort soviel Feuerstein, wie ich brauche.«
    »Bei den Drachenreitern – tatsächlich?« Nicats Grinsen wurde noch breiter. Seine Blicke hefteten sich einen Moment lang auf Jaxoms Wange und wanderten dann weiter. »Nun, Baron, dann viel Spaß!« Jaxom hatte das Gefühl, daß er den Titel ganz besonders betonte, aber er wischte das Mißtrauen beiseite, denn sie näherten sich den Stufen zum Königinnen-Weyr.
    Mnementh, der sonst den Eingang bewachte, war seiner
    Gefährtin zu den Weidegründen gefolgt und beobachtete sie 178
    beim Fressen. Jaxoms Gedanken wanderten zum Badeteich. Er spürte Ruths Nähe.
    »Ganz schön spannend diesmal, die Gegenüberstellung«, meinte Nicat beiläufig.
    »Waren auch Angehörige Ihrer Gilde unter den Kandidaten?«
    erkundigte sich Jaxom höflich.
    »Nur einer. Aber bei der letzten Gegenüberstellung im Te lgar-Weyr brachten wir gleich zwei Bewerber durch. Wir können uns nicht beklagen, wirklich nicht. Wenn ich allerdings
    – also, wenn ich an das eine oder andere Echsen-Ei herankäme
    – da würde ich nicht Nein sagen.«
    Nicats Blick war offen, und Jaxom gelangte zu der Überzeugung, daß er seine Bemerkung mit dem Feuerstein nicht ernst gemeint hatte.
    »Im Moment haben wir keine, aber man weiß nie, wann ein Gelege entdeckt wird.«
    »Ich erwähne es auch nur nebenbei. Die kleinen Echsen sind tödlich für die lästigen Tunnelschlangen, die sich in den Stollen herumtreiben. Außerdem entdecken sie Giftgase viel schneller als wir. Und im Moment scheinen wir in unseren Bergwerken nur noch auf Gaseinschlüsse zu stoßen.«
    Der Bergwerksmeister wirkte niedergeschlagen und beunruhigt. Jaxom fragte sich, was wohl in der Luft lag, daß die allgemeine Stimmung so gedämpft und sorgenvoll war. Er hatte Meister Nicat immer sehr geschätzt. Vom Unterricht im Bergwerk wußte er, daß der Gildemeister ein äußerst tüchtiger Mann war, der in seiner Jugend selbst unter Tage gearbeitet hatte. Während sie die Stufen zum Königinnen-Weyr erklommen, bereute Jaxom wieder einmal, daß er N’ton versprochen hatte, keine Zeitsprünge mehr durchzuführen. Er war tagsüber so stark eingespannt, dabei hätte Ruth sicher rasch ein EchsenGelege an den Stränden im Süden aufgestöbert. So wäre Meister Nicat und Corana geholfen gewesen – und vielleicht auch dem mürrischen Tegger, der inzwischen wohl gelernt 179
    hatte, wie man mit FeuerEchsen richtig umging. Aber im Moment war es Jaxom unmöglich, einen Tag freizukommen, und ein Zeitsprung – nun ja …
    Eben als sie den Eingang erreichten, tauchte mit lautem Trompeten ein Bronzedrache über dem Sternstein auf. Der Wachdrache antwortete. Jaxom fiel auf, daß alle stehengeblieben waren und nach oben blickten. Die Nervosität auf Benden wurde immer schlimmer. Er fragte sich, wer da wohl eingetroffen war.
    Der Weyrführer von Ista, teilte ihm Ruth mit.
    D’ram? Die anderen Weyrführer mußten nicht an Gegenüberstellungen teilnehmen, aber im allgemeinen kamen sie – es sei denn, in ihren Schutzgebieten fielen gerade Sporen. Jaxom hatte bereits N’ton entdeckt, R’mart vom Telgar-Weyr, G’narish von Igen und T’bor vom Hochland. Dann fielen ihm die Worte des Meisterharfners über den Gesundheitszustand von Fanna, D’rams Lebensgefährtin, wieder ein. Ging es ihr schlechter?
    Als sie den Beratungssaal erreichten, trennte sich Nicat von ihm. Jaxom warf einen Blick auf Lessa, die mit düster gerunzelter Stirn auf dem viel zu großen steinernen Sitz am Ende des langen Tisches thronte, und begab sich rasch in die entgege ngesetzte Ecke des Raumes. Hier würden nicht einmal ihre scharfen Augen seine Wunden entdecken.
    Der Harfner hatte angedeutet, daß es sich um eine Versammlung im engsten Kreise handelte. Jaxom sah die Gildemeister und Weyrführer, dazu die Barone der größeren Burgen, jedoch keine Weyrherrinnen oder Geschwader-Zweite mit Ausnahme von Brekke und F’nor.
    D’ram trat mit F’lar und einem jüngeren Mann ein, der Jaxom unbekannt war, obwohl er die Rangabzeichen

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