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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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eines Geschwader-Stellvertreters trug. Wenn Jaxom vorhin wegen Robintons schlechtem Aussehen besorgt gewesen war, so empfand er nun beim Anblick von D’ram Entsetzen. Der Mann hatte sich in 180
    einem einzigen Planetenumlauf völlig verändert. Er wirkte leer und ausgehöhlt. Seine Schultern waren tief gebeugt, und unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen.
    Lessa erhob sich mit einer ihrer schnellen, geschmeidigen Bewegungen und ging dem Weyrführer von Ista mit ausgestreckten Händen entgegen. In ihrem Gesicht lag ein unerwartet weicher Ausdruck. Ihre ganze Aufmerksamkeit war D’ram zugewandt.
    »Wir haben uns nach Ihrem Wunsche versammelt, D’ram«, begann Lessa und begleitete ihn zu dem Platz neben sich, wo sie ihm ein Glas Wein einschenkte.
    D’ram dankte ihr und trank einen Schluck, aber er setzte sich nicht. Im Stehen ließ er seine Blicke über die versammelten Gäste schweifen. Jaxom sah, daß tiefe Sorgenfalten sein Gesicht zerfurchten.
    »Die meisten von euch wissen bereits, wie es um mich und …
    Fanna steht«, begann er leise und zögernd. Er räusperte sich und holte tief Luft. »Ich habe den Wunsch, die Führung des Ista-Weyrs aufzugeben. Zwar ist im Augenblick keine unserer Königinnen zum Paarungsflug bereit, aber ich kann so nicht weitermachen. Der Weyr billigt meinen Entschluß. G’dened
    …« – D’ram deutete auf den Mann, der ihn begleitet hatte –
    »hat während der letzten zehn Sporeneinfälle unsere Drache ngeschwader auf seinem Barnath angeführt. Ich hätte meinen Platz schon früher räumen sollen, aber …« – er schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf – »wir hatten so gehofft, daß Fanna genesen würde.« Mühsam straffte er die Schultern.
    »Caylith ist unsere älteste Königin und Cosira eine gute Weyrherrin. Barnath hat sich bereits einmal mit Caylith gepaart. Ein großes Gelege mit kräftigen Jungdrachen war das Ergebnis.« D’ram stockte erneut und sah Lessa unsicher an.
    »Bei uns Alten war es Sitte, wenn ein Weyr führerlos wurde, den nächsten Paarungsflug den jungen Bronzereitern aller Weyr anzukündigen. Auf diese Weise erhielten alle eine faire 181
    Chance. Ich möchte diesen Brauch wieder einführen.« Er sagte den letzten Satz mit hartem Nachdruck, sah Lessa dabei aber beinahe flehend an.
    »Dann müssen Sie sehr überzeugt von G’deneds Barnath
    sein.« R’marts Stimme erhob sich ein wenig spöttisch über das erstaunte Murmeln der anderen.
    G’dened lächelte, vermied es aber, den Sprecher herauszufo rdern.
    »Ich möchte den besten Weyrführer für Ista«, erklärte D’ram steif und wies mit seinem Tonfall R’marts Andeutung zurück, daß es sich um einen Wettbewerb mit vorher feststehendem Sieger handeln könne. »G’dened hat mir seine Tüchtigkeit unter Beweis gestellt. Aber er sollte sie auch den anderen beweisen.«
    »Ein vernünftiger Vorschlag.« F’lar stand auf und hob die Hand, bis alle schwiegen. »Ich bezweifle nicht, daß G’dened eine gute Chance hat, R’mart, aber D’rams Angebot ist in dieser Zeit der Krisen ungeheuer großzügig. Ich werde meinen Bronzereitern Bescheid geben, aber darauf bestehen, daß nur jene am Wettbewerb teilnehmen, die noch keine Königin geflogen haben. Der Kampf sollte gerecht bleiben.«
    »Ist Caylith eigentlich eine Benden-Königin?« fragte Baron Corman von Keroon.
    »Nein, sie stammt von Mirath ab. Pirith ist die Königin, die von Benden kam.«
    »Dann gehört Caylith zu den Königinnen der Alten?«
    »Caylith ist eine Ista-Königin«, warf F’lar ruhig ein.
    »Und G’dened?«
    »Ich wurde in der alten Zeit geboren«, entgegnete der Mann und schaute Baron Corman offen an.
    »Er ist außerdem ein Sohn von D’ram«, wandte sich Baron Warbret von Burg Ista direkt an Baron Corman, als könne diese Tatsache den unterschwelligen Widerstand des Mannes brechen.
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    Corman nickte. »Gutes Blut«, meinte er anerkennend.
    »Es geht hier um seine Anwartschaft als Weyrführer, nicht um seine Herkunft«, erklärte F’lar. »Der Brauch der Alten erscheint mir gut …«
    Jemand stellte halblaut fest, das sei der einzige vernünftige Brauch der Alten, von dem er je gehört habe. Jaxom verstand die geflüsterte Bemerkung sehr genau und hoffte nur, daß sie nicht bis zu dem Neuankömmling vordrang.
    »Niemand könnte D’ram daran hindern, seine Rechte als Weyrführer bis zuletzt auszuüben«, fuhr F’lar fort, an die Gildemeister und Barone gewandt. »Ich danke ihm von
    ganzem Herzen für sein

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