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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Angebot und die Bereitschaft, den Weyr auch anderen Bewerbern zu öffnen.«
    »Ich will nichts als die bester Führung für meinen Weyr«, wiederholte D’ram. »Das hier ist der einzige Weg, sie zu erhalten. Der einzig richtige Weg.«
    Jaxom erkannte Zustimmung in den Mienen der übrigen
    Weyrführer. Das war verständlich, denn immerhin konnte es sein, daß sich einer ihrer Bronzereiter durchsetzte. Jaxom hoffte jedoch, daß G’deneds Barnath Caylith erobern würde.
    Dann ließ sich beweisen, daß die Alten aus gutem Holz geschnitzt waren. Und niemand konnte sich gegen die Führung von G’dened wenden, wenn sie im ehrlichen Wettkampf
    errungen war.
    »Ich habe hiermit Istas Willen kundgetan«, fuhr D’ram mit müder Stimme fort. »Nun muß ich zurück. Lebt wohl.«
    Er verneigte sich vor Lessa und dann vor den anderen. Die Weyrherrin stand auf, reichte ihm die Hand und verabschiedete ihn mit herzlichen Worten. Zu Jaxoms Staunen erhoben sich alle, als D’ram den Raum verließ, aber der Kopf des Weyrfü hrers von Ista blieb gesenkt, und Jaxom bezweifelte, daß er die spontane Geste der Ehrerbietung überhaupt bemerkt hatte.
    Schmerz schnürte ihm die Kehle zu.
    »Ich möchte mich ebenfalls verabschieden – falls ich auf Ista 183
    gebraucht werde«, sagte G’dened und verbeugte sich formell vor den Weyrführern Bendens und den übrigen Anwesenden.
    »G’dened?« Lessa sprach den Namen fragend aus. Der Mann schüttelte langsam den Kopf. »Ich werde alle Weyr in Kenntnis setzen, wenn Caylith in Hitze gerät.« Damit eilte er D’ram nach.
    Als seine Schritte im Korridor verklungen waren, begannen alle gleichzeitig zu sprechen. Die Barone zweifelten die Richtigkeit der Entscheidung an. Auch die Gildemeister waren geteilter Meinung, obwohl Jaxom glaubte, daß Robinton von der Entscheidung D’rams gewußt und sie gebilligt hatte. Die Weyrführer dagegen drückten Befriedigung aus.
    »Hoffentlich stirbt Fanna nicht ausgerechnet heute«, murme l-te ein Gildemeister zu Jaxoms Linker. »Ein Todesfall am Tage der Gegenüberstellung bringt Unglück.«
    »Ganz abgesehen davon, daß es den Festschmaus verdirbt.
    Ich möchte schon wissen, wie stark G’deneds Bronzedrachen ist. Stellt euch vor, wenn ein Bronzereiter von Benden Ista für sich gewinnen könnte …«
    Bei dem Wort »Festschmaus« merkte Jaxom erst, wie sehr ihm der Magen knurrte. Er war so früh wie immer aufgestanden, hatte mit den Jungreitern geübt und gerade noch Zeit gefunden, sich für die Gegenüberstellung umzuziehen. So schob er sich langsam und unauffällig dem Ausgang entgegen.
    Eine der Frauen in den Küchengewölben brachte ihm sicher eine Kleinigkeit zu essen, wenn er sie darum bat.
    »War das der ganze Zweck des Zusammentreffens?« fragte Baron Begamon von Nerat in das Schweigen der anderen
    hinein. Seine Stimme klang grämlich. »Haben die Weyr noch nicht herausgefunden, wer das Ei stahl? Oder wie es wieder in die Brutstätte gelangte? Ich dachte, darüber würden wir heute Näheres erfahren.«
    »Das Ei wurde zurückgebracht, Baron Begamon«, erklärte F’lar und legte seine Hand auf Lessas Arm.
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    »Das weiß ich. Ich war ja selber dabei. Genau wie bei der Gegenüberstellung der kleinen Königin.«
    F’lar führte Lessa dem Ausgang zu. »Heute haben wir eine andere Gegenüberstellung, Baron Begamon«, sagte er. »Ein freudiger Anlaß für uns alle. Unten gibt es Wein.« Damit verließen die beiden den Beratungsraum.
    »Ich verstehe das nicht.« Begamon wandte sich verwirrt an seinen Nachbarn. »Ich dachte, wir würden endlich etwas erfahren.«
    »Das haben Sie doch«, meinte F’nor, der eben mit Brekke an ihm vorbeiging. »D’ram gibt das Amt des Weyrführers ab.«
    »Das betrifft mich doch nicht.« Begamon wurde immer
    ärgerlicher über die Antworten, die er erhielt.
    »Das betrifft Sie mehr als alle Mutmaßungen über das ve rschwundene Ei«, sagte F’nor, ehe auch er den Raum verließ.
    »Ich fürchte, mehr werden Sie dazu nicht herausbringen«, sagte Robinton mit einem schwachen Lächeln.
    »Aber – aber unternehmen sie denn gar nichts? Wollen sie die Kränkung der Alten etwa widerspruchslos hinnehmen?«
    N’ton hatte den Wortwechsel mitverfolgt und trat nun näher.
    – »Im Gegensatz zu den Burgherren können und dürfen
    Drachenreiter ihren Leidenschaften nicht freien Lauf lassen.
    Ihre erste Pflicht besteht darin, ganz Pern vor den Fäden zu schützen, Baron Begamon.«
    »Kommen Sie, Begamon!« Baron Groghe von Fort nahm den

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