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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Burgherrn von Nerat am Arm. »Diese Weyr-Geschichten
    gehen uns nichts an. Da sollten wir uns nicht einmischen. Die Drachenreiter werden schon wissen, was sie tun. Außerdem wurde das Ei zurückgebracht. Jammerschade, daß es so
    schlimm um D’rams Gefährtin steht. Ich sehe ihn ungern scheiden. Er war ein tüchtiger Bursche!« Er sah den Meisterharfner fragend an. »F’lar hat es zwar nicht ausdrücklich erwähnt, aber ich nehme an, daß man uns zur Feier des Tages mit Benden-Wein bewirtet?«
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    Robinton nickte lachend und begleitete die beiden Männer aus dem Saal. Jaxom schlenderte langsam hinterher. Als er am Fuße der Treppe anlangte, stürzte sich Menolly auf ihn.
    »Sag schon, was war? Haben sie überhaupt mit ihm gesprochen?«
    »Wer soll mit wem gesprochen haben?«
    »F’lar und Lessa – haben sie das Wort an den Harfner gerichtet?«
    »Dazu gab es keinen Anlaß.«
    »Hmm. Nun erzähl schon!«
    Mit einem Seufzer schilderte Jaxom den Verlauf der Sitzung.
    »D’ram teilte den anderen mit, daß er die Führung des Ista-Weyrs niederlegen wolle …« Menolly nickte, als sei ihr das nichts Neues. »Und er wollte, daß sein Nachfolger gemäß der alten Tradition bestimmt wird. Sobald wieder eine Königin von Ista zum Paarungsflug aufsteigt, sind alle Bronzereiter von Pern eingeladen, sie zu erobern.«
    Menolly riß die Augen auf. »Das muß eingeschlagen haben!
    Gab es irgendwelche Einwände?«
    »Von den Baronen, ja.« Jaxom grinste. »Von den anderen Weyrführern natürlich nicht. Nur R’mart spöttelte, daß G’dened wohl von vornherein den Sieg in der Tasche habe.«
    »Ich kenne G’dened nicht persönlich, aber ich weiß, daß er ein Sohn von D’ram ist.«
    »Das muß noch gar nichts heißen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »D’ram hob hervor, daß er den besten Führer für Ista wolle und daß man ihn nur auf diese Weise bestimmen könne.«
    »Armer D’ram …«
    »Arme Fanna, meinst du.«
    »Nein, du hast schon richtig gehört. D’ram war als Weyrführer sehr stark.« Menolly kam wieder auf ihre anfängliche Frage zurück. »Und Meister Robinton – hat er gar nichts gesagt?«
    »Er unterhielt sich mit Begamon.«
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    »Nicht mit F’lar und Lessa?«
    »Dazu gab es keine Gelegenheit. Warum?«
    »Sie waren so lange seine besten Freunde – und ich finde, sie verhalten sich jetzt nicht fair. Er mußte in diesem Fall einfach eingreifen. Drachen dürfen nicht gegen Drachen kämpfen.«
    Jaxom nickte heftig, doch in diesem Moment knurrte sein Magen so laut, daß Menolly ihn verdutzt ansah. Er wußte nicht recht, ob er sich entschuldigen oder loslachen sollte, und entschied sich für letzteres. Die Harfnerin seufzte.
    »Also komm, aus dir bringe ich doch kein vernünftiges Wort heraus, bevor du nicht etwas gegessen hast!«
    Es wurde weder ein besonders prunkvolles noch ein besonders fröhliches Fest. Die Drachenreiter wirkten zurückhaltend.
    Jaxom wollte gar nicht herausfinden, ob das mehr auf D’rams Rücktritt oder auf den Diebstahl des Königin-Eis zurückzufü hren war. Und er fühlte sich in Menollys Gesellschaft nicht wohl, weil er den Verdacht nicht loswurde, daß sie wußte, wer das Ei zurückgebracht hatte. Die Tatsache, daß sie ihre Vermutung nicht aussprach, beunruhigte ihn noch mehr, denn irgendwie spürte er, daß sie ihn absichtlich zappeln ließ. Zu F’lessan und Mirrim wollte er sich aber auch nicht gesellen; die beiden hätten ganz sicher seine Brandwunde bemerkt. Benelek gehörte nicht zu seinen engeren Freunden, und an den großen Tischen, wo die übrigen Barone saßen, mochte er erst recht nicht Platz nehmen. Dann kam Oharan und holte Menolly an den Harfnertisch; sie stimmten die alten Balladen an, und die Gäste sangen begeistert mit.
    Ruth schien ganz zufrieden mit der Gegenüberstellung; was ihm ein wenig fehlte, war die Gesellschaft der Echsen.
    Sie sind gar nicht gern in Brekkes Weyr eingesperrt, erklärte Ruth seinem Reiter. Warum können sie nicht herauskommen?
    Ramoth hat einen vollen Bauch und schläft. Sie würde es nicht einmal merken.
    »Da wäre ich an deiner Stelle nicht allzu sicher.« Jaxom warf 187
    einen Blick auf Mnementh, der zusammengerollt auf dem Felgensims vor dem Weyr lag. Seine Augen glommen im
    Halbdunkel des Weyrkessels.
    So brachen Jaxom und Ruth schon bald nach dem Festschmaus auf und kehrten zurück nach Ruatha. Der junge Baron machte sich Sorgen wegen Lytol. Der Burgverwalter regte sich vermutlich stark auf, wenn Fanna starb und ihre Königin ins

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