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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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man ohne weiteres anzapfen kann.
    Sehen Sie, F’lar, wie hätten die FeuerEchsen sonst wissen sollen, daß der Rote Stern …« Zair kreischte entsetzt los und flatterte so unvermittelt von der Schulter des Harfners auf, daß seine Krallen Robinton an der Stirn streiften. »Da – er haßt sogar den Gedanken an dieses Gestirn.« Robinton fuhr mit der Hand über den Kratzer. »Ich wollte sagen, daß alle FeuerEchsen um die Gefährlichkeit des Roten Sterns wußten, ehe F’nor und Canth dort zu landen versuchten. Die Kleinen reagieren zwar äußerst hysterisch, wenn man den Roten Stern nur erwähnt; aber wir haben sie geduldig befragt und erfahren, daß sie sich an eine schreckliche Angst vor dem Roten Stern erinnern. Sie oder ihre Vorfahren – vielleicht, als unsere 195
    Vorfahren irgendwann versuchten, ihn zu erreichen?«
    F’lar warf dem Meisterharfner einen forschenden Blick zu.
    »Und es war nicht das erstemal, daß sie diese Fähigkeit bewiesen«, fuhr Robinton fort. »Meister Andemon hält es beispielsweise für durchaus möglich, daß sich diese Geschöpfe an außergewöhnliche Ereignisse erinnern, die nicht sie selbst, sondern einer ihrer Artgenossen erlebt oder gespürt hat.
    Instinkt spielt bei allen Tieren eine Rolle – warum sollte sich das nicht auch auf die Erinnerung auswirken?«
    »Hmm. Ich verstehe nur nicht, wie Sie dieses … dieses Feuerechsen-Gedächtnis dazu einsetzen wollen, D’ram zu finden.«
    »Ganz einfach. Wir fragen sie, ob sie einen einsamen Drachen gesehen haben. Das wäre außergewöhnlich genug, um in ihrer Erinnerung haften zu bleiben.«
    F’lar bezweifelte, daß sie sich befragen ließen.
    »Am ehesten bringt Ruth sie dazu.«
    »Ruth?«
    »Als die Echsen sich damals so sehr vor dem Feueratem der Bronzedrachen fürchteten, drängten sie sich in Scharen um Ruth. Jaxom erklärt, daß sie mit seinem weißen Drachen plaudern, wo immer sie ihm begegnen. Irgendeines der
    Tierchen erinnert sich vielleicht an das, was wir in Erfahrung zu bringen versuchen.«
    »Wenn es mir gelänge, dadurch Lessas Sorgen zu vertreiben, könnte ich sogar meinen Ärger über diese kleinen Quälgeister vergessen.«
    »Ich werde Sie an diese Worte erinnern.« Robinton grinste den Weyrführer von Benden an.
    »Begleiten Sie mich nach Ruatha?«
    In diesem Moment fiel Robinton Jaxoms Wunde ein. Sie war zwar sicher längst verheilt, aber er wußte nicht, ob N’ton je mit F’lar über Jaxoms Ausbildung zum Drachenreiter gesprochen hatte.
     
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    »Sollten wir uns nicht zuerst vergewissern, ob Jaxom auf der Burg ist?«
    »Wo sollte er denn sonst sein?« F’lar runzelte die Stirn.
    »Nun, er sucht oft die Pächter auf und kümmert sich um die Anpflanzungen. Oder er nimmt mit den anderen jungen Leuten Unterricht bei Fandarel.«
    »Also gut.« F’lars Blicke schweiften einen Moment lang in die Ferne. »Nein«, sagte er dann, »Mnementh erklärt mir, daß Ruth auf der Burg weilt.« Lachend fügte er hinzu: »Wie Sie sehen, habe ich meinen eigenen Boten.«
    Robinton hoffte, daß Ruth seinem Herrn von dem Gedankenaustausch mit Mnementh erzählen würde. Schade, daß ihm keine Zeit mehr blieb, Zair mit einer Botschaft nach Ruatha zu schicken. Aber ihm fiel keine passende Ausrede ein, und er wollte es sich mit F’lar nicht gleich wieder verderben.
    »Zuverlässiger als meiner und weitreichender als Fandarels Drähte.« Robinton schlüpfte in die gefütterte Wherlederjacke und setzte einen Schutzhelm auf. »Fandarel hat seine Anlage übrigens schon bis zu den Bergwerken von Crom ausgedehnt.«
    Er nickte F’lar zu, und die beiden verließen den Raum.
    »Ja, ich weiß. Das ist mit ein Grund, weshalb wir D’ram suchen.«
    »Was?«
    F’lar lachte über die verblüffte Frage des Harfners, ein zwangloses Lachen, das Robinton hoffen ließ, die Verstim-mung zwischen ihm und dem Weyrführer sei nun endgültig beigelegt.
    »War denn Nicat nicht auch bei Ihnen, Robinton? Er möchte, daß wir uns die Bergwerke drunten im Süden anschauen.«
    »Diese Gruben, von denen Toric sprach?«
    »Genau.«
    »Ich weiß, daß Nicat sich Sorgen wegen unserer Minen
    macht.
    Die Erzvorkommen werden immer spärlicher.
     
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    Und Fandarel läuft ebenfalls mit düsterem Gesicht umher. Er kann nämlich nur Metalle von hoher Qualität gebrauchen.«
    »Wenn wir erst den Gilden gestatten, in den Süden vorzu-dringen, gibt es für die Söhne der Burgherren kein Halten mehr
    …« F’lar senkte unwillkürlich die Stimme, obwohl der Hof, den sie

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